Bleiakku USV Lade- und Entladedaten...

J

Juergen

Guest
Seit letztem Jahr habe ich wieder eine kleine USV. Wie bei den
Vorgängergeräten kommt der \"Notstrom\" im Zweifel aus einer
Blei(gel/vlies)-Batterie mit 12 V die 7,2 Ah haben soll.

Wollte das mal überprüfen und habe meine elektrosche Last programmiert.
Auf 1 A Entladestrom und 10,8 V Entladeschlussspannung. Hatte bei
Wikipedia gelesen, alles anderes sei schädliche Tiefentladung. Damit kam
ich auf eine entnehmbare Kapazität von knapp 1,7 Ah. Also sehr wenig.

Dann wollte ich wissen, wie die USV selbst das macht. Batterie über die
USV also wieder geladen, zwei Lampen als Last dran gehängt, USV
eingeschaltet und Netzstecker gezogen, und die Last nur zum Loggen der
Spannung über die Zeit benutzt. Ergebnis: Die USV schaltete erst unter
9,7 V aus. Strom konnte ich nicht messen, mit einschleiften Multimeter
schaltete die USV sofort nach dem simulierten Stromausfall aus.

Halten diese Akkus solche Entladungen aus oder wird da von Seiten der
USV-Hersteller bewusst eine Schädigung in Kauf genommen?

Wie teste ich den Akku richtig mit meiner Last?


cu.
Juergen

--
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Am 07.12.20 um 02:19 schrieb Juergen:
Wollte das mal überprüfen und habe meine elektrosche Last programmiert.
Auf 1 A Entladestrom und 10,8 V Entladeschlussspannung. Hatte bei
Wikipedia gelesen, alles anderes sei schädliche Tiefentladung. Damit kam
ich auf eine entnehmbare Kapazität von knapp 1,7 Ah. Also sehr wenig.

Auch ich hantiere immer wieder mit einem Blei-Gel-Akku dieser Kapazität.
Ich habe die Kapazität zwar noch nie wirklich gemessen, führe aber ein
jährliches „Akku-Training“ durch (bis 10,9 V) und komme in etwa auf das,
was der (namhafte japanische) Hersteller im Datenblatt angibt. Der Akku
ist inzwischen weit über 10 Jahre alt und macht bislang alle meine
Quälereien mit.

Ein Akku aus China hielt gerade mal drei Jahre. Seither habe ich etwas
gegen die.

Vielleicht fehlt Deinem einfach nur ein paar Entlade-/Ladezyklen ...?

Gruß

Gregor
 
Juergen wrote:

Wollte das mal überprüfen und habe meine elektrosche Last programmiert.
Auf 1 A Entladestrom und 10,8 V Entladeschlussspannung. Hatte bei
Wikipedia gelesen, alles anderes sei schädliche Tiefentladung. Damit kam
ich auf eine entnehmbare Kapazität von knapp 1,7 Ah. Also sehr wenig.

Wie teste ich den Akku richtig mit meiner Last?

Hol das Datenblatt Deines Akkus. Nur da steht drin was er kann bzw. können
soll.
 
On Mon, 07 Dec 2020 02:19:07 +0100, Juergen <schreibsklave@web.de> wrote:

Halten diese Akkus solche Entladungen aus oder wird da von Seiten der
USV-Hersteller bewusst eine Schädigung in Kauf genommen?

Ja.

Der Akku hält das aus, aber: jeder Entladezyklus kostet, je tiefer desto mehr.

Je mehr Entladestrom, desto weiter kannste mit der Spannung runter. Ich find
hier z.B. 8,7 Volt bei ~20A Entladestrom, . (Nur wenn du den Akku leersaugst,
und dann wegstellst -- das mögen die weniger...)

>Wie teste ich den Akku richtig mit meiner Last?

Sagte schon wer: Datenblatt, oder z.B. \"vrla handbook - Panasonic Industry
Europe\". Ich hab die obigen Werte aus dem Panasonic-Datenblatt von
\"LC-R127R2PG\"... da steht drin, was die alles können und welche Werte die
erreichen, wenn sie neu sind. Wann die als defekt gilt, und wie man das misst,
steht nicht drin.

Auf die Schnelle fand ich das hier:

<http://www.power-thru.com/documents/The%20Truth%20About%20Batteries%20-%20POWERTHRU%20White%20Paper.pdf>

Kurzfassung: als \"defekt\" eine Batterie, wenn nur 80% der Nennkapazität
erreicht werden. idR in 3-7, gelegentlich bis 10 Jahre.

Als Anmerkung: ISTR das viele UPSen die Batterien fest und warm eingebaut heben.
Warm verkürzt die Lebensdauer. Und die verziehen sich dann auch mal, und könne
nicht mehr aus dem Gehäuse ausgebaut werden. (Da denke ich, so möglich:
Batterien extern hinstellen...)

Heftiges Beispiel einer UPS-Batterie, in einer anderen Gruppe gepostet:

http://adslpipe.co.uk/photos/APC_UPS_battery.jpg


Thomas Prufer
 
On 07 Dec 20 at group /de/sci/electronics in article 7mkrsf9c7upn8vuc7ub59tp3g2vu2vrcq7@4ax.com
<prufer.public@mnet-online.de.invalid> (Thomas Prufer) wrote:

Als Anmerkung: ISTR das viele UPSen die Batterien fest und warm eingebaut
heben. Warm verkürzt die Lebensdauer. Und die verziehen sich dann auch mal,
und könne nicht mehr aus dem Gehäuse ausgebaut werden. (Da denke ich, so
möglich: Batterien extern hinstellen...)

Heftiges Beispiel einer UPS-Batterie, in einer anderen Gruppe gepostet:

http://adslpipe.co.uk/photos/APC_UPS_battery.jpg

Ohhhh shit!


Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Ich bin in Paraguay lebender Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot
 
Am Mon, 07 Dec 2020 07:03:19 +0100 schrieb Andreas Neumann

Hol das Datenblatt Deines Akkus. Nur da steht drin was er kann bzw. können
soll.

In dem Datenblatt von csb-battery.com steht eine Tabelle

Auszugsweise:

Constand Current Discharge Characteristics Unit A (25 °C)
F.V/Time 5 MIN 30MIN 60MIN
1.60V 34.3 8.89 5.15
1.70V 31.9 8.83 5.13
1.80V 27.6 8.49 4.99
1.85V 24.4 8.06 4.80

Verstehe ich das richtig: Wenn ich den voll geladenen Akku an meine Last
hänge und die auf 4,8 A Entladestrom stellte sollte die Klemmenspannung
erst nach einer Stunde auf 11,1 V (1,85 V) je Zelle gefallen sein?

Wenn das auch nach 3 - 5 Versuchen/Zyklen nicht annähernd möglich ist,
dürfte der Akku nicht mehr fit sein?


cu.
Juergen

--
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Juergen wrote:

Constand Current Discharge Characteristics Unit A (25 °C)
F.V/Time 5 MIN 30MIN 60MIN
1.60V 34.3 8.89 5.15
1.70V 31.9 8.83 5.13
1.80V 27.6 8.49 4.99
1.85V 24.4 8.06 4.80

Verstehe ich das richtig: Wenn ich den voll geladenen Akku an meine Last
hänge und die auf 4,8 A Entladestrom stellte sollte die Klemmenspannung
erst nach einer Stunde auf 11,1 V (1,85 V) je Zelle gefallen sein?

So lese ich das auch.

Wenn das auch nach 3 - 5 Versuchen/Zyklen nicht annähernd möglich ist,
dürfte der Akku nicht mehr fit sein?

Ja.
Allerdings auch beachten, was zu den Ladezyklen im Datenblatt steht. Wie
schon gesagt, geht jeder Zyklus auf die Lebensdauer bzw. den
Innenwiderstand.

Ganz extrem erlebte ich das mal an eine Motorradbatterie, die gab bei jedem
einzelnen Messzyklus deutlich nach. War aber eine herkömmliche
Blei-Säurebatterie, Gel bzw Vlies sollten da besser sein.
 
Am Mon, 07 Dec 2020 02:19:07 +0100hat Juergen <schreibsklave@web.de>
geäußert:
Wollte das mal überprüfen und habe meine elektrosche Last programmiert.
Auf 1 A Entladestrom und 10,8 V Entladeschlussspannung. Hatte bei
Wikipedia gelesen, alles anderes sei schädliche Tiefentladung. Damit kam
ich auf eine entnehmbare Kapazität von knapp 1,7 Ah. Also sehr wenig.

Dann wollte ich wissen, wie die USV selbst das macht. Batterie über die
USV also wieder geladen, zwei Lampen als Last dran gehängt, USV
eingeschaltet und Netzstecker gezogen, und die Last nur zum Loggen der
Spannung über die Zeit benutzt. Ergebnis: Die USV schaltete erst unter
9,7 V aus. Strom konnte ich nicht messen, mit einschleiften Multimeter
schaltete die USV sofort nach dem simulierten Stromausfall aus.

Halten diese Akkus solche Entladungen aus oder wird da von Seiten der
USV-Hersteller bewusst eine Schädigung in Kauf genommen?
Dieser Akku ist definitiv Schrott.
Die Kapazitätsangaben bei Blei-Akkus (Vlies/VRLA/Gel) sind in der Regel
auf C20 bezogen. Also hier 360mA. Bei höheren Entladeströmen sinkt die
Kapazität, abhängig von Hersteller und Typ. Aber mit 3xI20 müsstest Du
Pi mal Daumen deutlich über 50% der Nenn-Kapazität ankommen.
Und - ja die USV-Hersteller machen das. Die Akkus sind so dimensioniert,
dass sie nur wenige Entladezyklen mit USV-Nennlast überleben.
Wenn man auf längere Akku-Lebensdauer der USV abzielt, muss man sich
etwas einfallen lassen (Batterie-Management-System oder höhere
Akku-Kapazität, wenn Entladungen häufiger erwartet werden).
Willi
--
Mal was lesen? :
https://swprs.org/der-propaganda-multiplikator/
 
Am 08.12.20 um 17:36 schrieb Wilhelm Ernst:
....
Wenn man auf längere Akku-Lebensdauer der USV abzielt, muss man sich
etwas einfallen lassen (Batterie-Management-System oder höhere
Akku-Kapazität, wenn Entladungen häufiger erwartet werden).
Hallo,

übel ist auch eine erhöhte Akkutemperatur aufgrund fehlender Lüftung.


Peter
 
Am 09.12.2020 um 15:14 schrieb Peter Thoms:
Am 08.12.20 um 17:36 schrieb Wilhelm Ernst:

übel ist auch eine erhöhte Akkutemperatur aufgrund fehlender Lüftung.

Zumal APC zumeist mit sehr hoher Ladeschlußspannung arbeitet. Im
Ursprungsland kommt es wohl häufiger zu Stromausfällen, so daß Wert auf
rasches Wiederaufladen gelegt wird. Noch (!) ist das bei uns anders, so
das der Akku schneller den Geist aufgibt. Ich kann mich an eine
Anleitung erninnern die die Ladeschlußspannung einstellbar macht

Gruß, Rainer
 

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