Bleifreie Platinen...

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Ralph Aichinger

Guest
Ich hab gerade versucht an der OK2ZI-Platine aus dem
anderen Posting rumzulöten, und habe das Gefühl, daß
mein SnPb-Lot nicht richtig auseinanderläuft drauf.

Kann es sein, daß diese Platine für RoHS-Lot gedacht
ist, und die \"silbrigen\" Kontakte darauf mit sowas
verzinnt sind? Ergibt es Sinn, daß ich zum Conrad radel
um mir RoHS-Lot hole, oder kann das nicht sein, d.h.
gibt es sowas wie Platinen die man bleifrei löten
*muß* (und ich mein nicht aus rechtlichen Gründen)
nicht?

Wenn ja, was kauf ich da am besten, was gängig (d.h.
beim Conrad vorrätig) ist?

TIA
/ralph
--
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https://aisg.at
ausserirdische sind gesund
 
Am 01.08.2020 um 13:26 schrieb Ralph Aichinger:
Ich hab gerade versucht an der OK2ZI-Platine aus dem
anderen Posting rumzulöten, und habe das Gefühl, daß
mein SnPb-Lot nicht richtig auseinanderläuft drauf.

Kann es sein, daß diese Platine für RoHS-Lot gedacht
ist, und die \"silbrigen\" Kontakte darauf mit sowas
verzinnt sind? Ergibt es Sinn, daß ich zum Conrad radel
um mir RoHS-Lot hole, oder kann das nicht sein, d.h.
gibt es sowas wie Platinen die man bleifrei löten
*muß* (und ich mein nicht aus rechtlichen Gründen)
nicht?

Andersrum kann sowas vorkommen, aber mit Bleilot sollte man eigentlich
keine Probleme haben.

Schlecht lötbare Leiterplatten hatte ich bis jetzt nur, wenn sie extrem
oxidiert waren. Das hat man dann aber optisch gesehen -> schwarz. Die
ersten bleifreien Leiterplatten waren nach einigen Monaten Lagerung
schwarz. Mit HAL-verzinnten kommt sowas nicht mehr vor.

Gruß Andreas
 
Andreas Fecht <forum@aftec.de> wrote:
Schlecht lötbare Leiterplatten hatte ich bis jetzt nur, wenn sie extrem
oxidiert waren. Das hat man dann aber optisch gesehen -> schwarz. Die
ersten bleifreien Leiterplatten waren nach einigen Monaten Lagerung
schwarz. Mit HAL-verzinnten kommt sowas nicht mehr vor.

Nein, die die ich hab sieht extrem perfekt aus, und die blanken
Flächen spiegeln wie poliertes Alu, drum wundert es mich auch.

/ralph
--
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Wenn ja, was kauf ich da am besten, was gängig (d.h.
beim Conrad vorrätig) ist?

Soweit noch nicht vorhanden:

Stannol 165018 Lötpaste 3,21 EUR

Pro forma empfiehlt Hersteller daß man
nachher reinigen soll ( z.B. Ultraschallbad ).
Praktisch hatte ich nie Probleme sie drauf
zu lassen. Ausnahme wäre nur sehr
empfindliche/hochohmige Schaltungen.

MfG JRD
 
Am 01.08.2020 um 13:37 schrieb Ralph Aichinger:
Andreas Fecht <forum@aftec.de> wrote:
Schlecht lötbare Leiterplatten hatte ich bis jetzt nur, wenn sie extrem
oxidiert waren. Das hat man dann aber optisch gesehen -> schwarz. Die
ersten bleifreien Leiterplatten waren nach einigen Monaten Lagerung
schwarz. Mit HAL-verzinnten kommt sowas nicht mehr vor.

Nein, die die ich hab sieht extrem perfekt aus, und die blanken
Flächen spiegeln wie poliertes Alu, drum wundert es mich auch.

/ralph

Ich kann Andreas nur zustimmen.

Schlecht lötbar sind Platinen manchmal, wenn man Lötpunkte an großen
Masseflächen hat und dort zuviel Wärme abfließt. Da hilft dann nur mehr
Wärme, also höhere Lötspitzentemperatur und/oder dickere Lötspitze.

Gruß

Stefan
 
Rafael Deliano <rafael_deliano@arcor.de> wrote:
Wenn ja, was kauf ich da am besten, was gängig (d.h.
beim Conrad vorrätig) ist?

Soweit noch nicht vorhanden:

Stannol 165018 Lötpaste 3,21 EUR

Das ist eher für SMD, oder? Ich mach nur
bedrahtet, ich nehme an, dann SnAg3.5 als
Draht?

Das Zeug kostet beim Conrad übrigens 12 Euro ;)

/ralph
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Am 01.08.20 um 13:57 schrieb Ralph Aichinger:
> Das Zeug kostet beim Conrad übrigens 12 Euro ;)

Kauf gleich eine Tonne, dann wird\'s Kilo billiger :-D

Gruß

Gregor
 
Stannol 165018 Lötpaste 3,21 EUR

Das ist eher für SMD, oder?

Es ist universell.
Besonders nötig wenn man (oxidiertes) Kupfer
( Leiterplatten mit Kupferbeschichtung für
Mechanik oder Kupferblech ) löten will.
Im Lötzinn ist auch Flussmittel, aber das
reicht eben oft nicht.

Der Unterschied bei Ultraschall ist bei mir,
daß das Flußmittel des Lötzinns vom Handlöten
als weisser Rückstand bleibt und mit Bürste
mühsam runtergemacht werden muß, während
die schmierige Lötpaste weg ist.

Soweit man die Paste nicht auf der
Leiterplatte haben will: es gibt
Flußmittelstifte für gezielteren Auftrag.
Wie bei Filzstiften: meist eingetrocknet
wenn man sie braucht.
Von der Paste genügt für SMD
eine Stecknadelspitze voll.

Es gibt für Reinigung von Leiterplatten
Sprays a la KONTAKT LS und KONTAKT LR
Recht teuer.

MfG JRD
 
Am 01.08.20 um 13:37 schrieb Ralph Aichinger:

Schlecht lötbare Leiterplatten hatte ich bis jetzt nur, wenn sie extrem
oxidiert waren. Das hat man dann aber optisch gesehen -> schwarz. Die
ersten bleifreien Leiterplatten waren nach einigen Monaten Lagerung
schwarz. Mit HAL-verzinnten kommt sowas nicht mehr vor.

Nein, die die ich hab sieht extrem perfekt aus, und die blanken
Flächen spiegeln wie poliertes Alu, drum wundert es mich auch.

Hatte ich auch schon mal. Keine Ahnung, was damit war - jemand hatte
eine Handvoll Platinen fertigen lassen, und für mich war auch noch eine
übrig - aber ich hatte noch nie eine derart schlecht lötbare Platine.
Optisch einwandfrei (verzinnt), hat aber nur widerwilligst, in mehreren
Anläufen pro Lötauge und mit extra Flußmittel, Lot angenommen. Ich hab
da sicher 5-10 mal so lange drangesessen als das hätte nötig sein sollen.

Hanno
 
Hanno Foest wrote:
in mehreren
Anläufen pro Lötauge und mit extra Flußmittel,

Wider alles war hier in der Gruppe gelehrt wird, reibe ich einfache
Platinen schon mal vor dem Bestücken mit Lötfett ein - gern Restbestände
aus der DDR. An schwierigen Stellen, die nicht so recht wollen, bringe
ich mit dem Minischraubezieher einen kleinen Klecks Lötfett auf und
versuche es dann.

Etliches so Fertiggestellte lief im Gartenschuppen oder der Garage
jahrzehntelang. So schlimm kann es mit der Korrosion oder Hydrophilie
also nicht sein.


--
/¯\\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
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On 01.08.20 14:47, Rafael Deliano wrote:
Es gibt für Reinigung von Leiterplatten
Sprays a la KONTAKT LS und KONTAKT LR
Recht teuer.

Isopropanol eignet sich hervorragend zum Reinigen von Leiterplatten.

Ist allerdings aktuell nicht mehr so billig zu bekommen wie vor Corona...

Gruß

Manuel
 
Am 03.08.20 um 19:45 schrieb Manuel Reimer:
On 01.08.20 14:47, Rafael Deliano wrote:
Es gibt für Reinigung von Leiterplatten
Sprays a la KONTAKT LS und KONTAKT LR
Recht teuer.

Isopropanol eignet sich hervorragend zum Reinigen von Leiterplatten.

Ist allerdings aktuell nicht mehr so billig zu bekommen wie vor Corona...

Solange wir noch 10% Alk in eine der Spritsorten kippen können,
kann die Lage so hoffnungslos nicht sein.

Ich habe allerdings schon vor der Pandemie sauberes Isopropanol
in der Apotheke gekauft weil ich die Frontlinsen des Stereomikroskopes
von den Lötdämpfen reinigen wollte. Das war schon schockierend.

Gruß, Gerhard
 
On 8/3/20 7:59 PM, Gerhard Hoffmann wrote:
Am 03.08.20 um 19:45 schrieb Manuel Reimer:
On 01.08.20 14:47, Rafael Deliano wrote:
Es gibt für Reinigung von Leiterplatten
Sprays a la KONTAKT LS und KONTAKT LR
Recht teuer.

Isopropanol eignet sich hervorragend zum Reinigen von Leiterplatten.

Ist allerdings aktuell nicht mehr so billig zu bekommen wie vor Corona...

Solange wir noch 10% Alk in eine der Spritsorten kippen können,
kann die Lage so hoffnungslos nicht sein.

Ich habe allerdings schon vor der Pandemie sauberes Isopropanol
in der Apotheke gekauft weil ich die Frontlinsen des Stereomikroskopes
von den Lötdämpfen reinigen wollte. Das war schon schockierend.

Nimmt man dafür nicht Ätherkollodium?

Viele Grüße,

Olaf, zumindest bei der \"Russentonne\" hier war es hilfreich.
 
On 2020-08-03 10:39, Axel Berger wrote:
Hanno Foest wrote:
in mehreren
Anläufen pro Lötauge und mit extra Flußmittel,

Wider alles war hier in der Gruppe gelehrt wird, reibe ich einfache
Platinen schon mal vor dem Bestücken mit Lötfett ein - gern Restbestände
aus der DDR. An schwierigen Stellen, die nicht so recht wollen, bringe
ich mit dem Minischraubezieher einen kleinen Klecks Lötfett auf und
versuche es dann.

Huargs ... Nikita Khrushchevs Rache? :)


Etliches so Fertiggestellte lief im Gartenschuppen oder der Garage
jahrzehntelang. So schlimm kann es mit der Korrosion oder Hydrophilie
also nicht sein.

Manchmal schon. Ich habe gerade ein Kundenprojekt abgeschlossen, bei dem
ein fettes Labornetzteil staendig zickte. Irgendwann hatte ich die Nase
voll und das Dingen aufgemacht, auch wenn das jetzt nicht \"mein Job\"
war. Made in China, das uebliche. Flussmittel nicht abgewaschen und alle
angeloeteten Litzenkabel waren bis die unter die Isolierung schwarz
geworden. Das Flussmittel war vermutlich eine Sorte fuer
Dachrinnenloetung, die Onkel Chen noch im Schuppen liegen hatte. Zwei
Loetstellen waren unter hoher Strombelastung \"aufgebrodelt\", musste ich
mit dem 150W Ersa-Kolben neu loeten. Diese Netzteile sind kaum drei
Jahre alt.

Ralph: Auch ich habe es noch nicht erlebt, dass bleifreie Leiterplatten
nicht mit verbleitem Lot loetbar waren. Man muss allerdings oft hoehere
Temperaturen benutzen. Einer der vielen Gruende, warum meine
Loetstationen stufenlose Einstellung haben. Analog natuerlich.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Am 01.08.20 um 13:26 schrieb Ralph Aichinger:
Ich hab gerade versucht an der OK2ZI-Platine aus dem
anderen Posting rumzulöten, und habe das Gefühl, daß
mein SnPb-Lot nicht richtig auseinanderläuft drauf.

Bei langer Lagerung oder ungünstiger Oberflächenbehandlung kann die
Benetzbarkeit der Oberfläche leiden. Das Lot diffundiert nicht wie
gewünscht. Einfach mit feinem Schmirgelleinen oder Glasstift darüber
gehen. Anschließend mit Lötlack oder Kolophonium benetzen. Hilft meistens.

--
---hdw---
 
Am 03.08.20 um 19:39 schrieb Axel Berger:

Wider alles war hier in der Gruppe gelehrt wird, reibe ich einfache
Platinen schon mal vor dem Bestücken mit Lötfett ein - gern Restbestände
aus der DDR. An schwierigen Stellen, die nicht so recht wollen, bringe
ich mit dem Minischraubezieher einen kleinen Klecks Lötfett auf und
versuche es dann.

Ist halt etwas Glückssache. Ich hab so mit 12 mit einem
Baumarktlötkolben-Set das Elektronikbasteln angefangen, da war irgendein
schreckliches Lot und Fett dabei, das die Leiterbahnen der
Streifenrasterplatine nach kurzer Zeit grün anlaufen ließ. Gut für die
Funktion war das auch nicht. Der örtliche Elektronikhändler (eigentlich
hat er CB-Funkgeräte verkauft, aber halt auch etwa Elektronik nebenher)
hat sich das angeguckt, gelacht und mir dann einen Ersa Tip-260 mit
ordentlichem Lot verkauft. Der Baumarkt-Lötkolben war da schon
zerbrochen (!).

Aber auch mit besserem Material kann es Probleme geben. Ich hab ein
Fluke 8300A Digital-Voltmeter mit Nixies, was ursprünglich ein wenig
gesponnen hat. Ein Blick auf die Platine zeigte Flußmittelreste in der
Umgebung einer in der Vergangenheit getauschten Nixie-Röhre in nicht
sonderlich auffälligem Maße, bezüglich des Fehlerbildes hielt ich das
für unerheblich. Dennoch konnte ich letztendlich durch gründliche
Reinigung mit Kontakt WL (zwei Mal - nach dem ersten Mal kam der Fehler
wieder) das Problem beheben.

Insofern irre ich inzwischen lieber auf der Seite der Vorsicht.

Hanno
 
Am 03.08.2020 um 19:45 schrieb Manuel Reimer:

> Ist allerdings aktuell nicht mehr so billig zu bekommen wie vor Corona...
Und nur noch als fünf Stück 1 l Flasche,
das 5 L Gebinde ist als Gefahrgut zu versenden...


Butzo
 

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