Bleilot...

Volker Bartheld schrieb am Sat, 8 Jan 2022 16:37:51 +0100:

Jup. So auch hier *). Ich hatte mal ein Schild für die Kaffeeküche @work
gedruckt, wo es sinngemäß hieß: \"Geschirr im Spülbecken ist wie Scheiße
auf dem Tisch\", weil es offenbar unzumutbar ist, benutztes Geschirr in
die run 1000mm entfernte Spülmaschine zu tun und sie gelegentlich
aufzuräumen. Half nix. Natürlich.

Aber das Tüpfelchen auf dem \"i\" war derjenige Kollege, der eine so
fulminante Defäkation erlebte, daß seine Hinterlassenschaften noch
unter der Brille und - woah! - sogar hinten/innen am Deckel klebten.
Ich war versucht \"JEMAND VERLETZT?\" drunterzuschreiben, checkt aber
dann doch wieder keiner.

Wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich denken, wir arbeiten in der
gleichen Abteilung!
Wobei...
Die ganz fulminanten schaffen es bei uns bis an die Wand.

MfG

Frank
 
Am 08.01.2022 um 20:15 schrieb Frank Scheffski:
Volker Bartheld schrieb am Sat, 8 Jan 2022 16:37:51 +0100:

Jup. So auch hier *). Ich hatte mal ein Schild für die Kaffeeküche @work
gedruckt, wo es sinngemäß hieß: \"Geschirr im Spülbecken ist wie Scheiße
auf dem Tisch\", weil es offenbar unzumutbar ist, benutztes Geschirr in
die run 1000mm entfernte Spülmaschine zu tun und sie gelegentlich
aufzuräumen. Half nix. Natürlich.

Aber das Tüpfelchen auf dem \"i\" war derjenige Kollege, der eine so
fulminante Defäkation erlebte, daß seine Hinterlassenschaften noch
unter der Brille und - woah! - sogar hinten/innen am Deckel klebten.
Ich war versucht \"JEMAND VERLETZT?\" drunterzuschreiben, checkt aber
dann doch wieder keiner.

Wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich denken, wir arbeiten in der
gleichen Abteilung!
Wobei...
Die ganz fulminanten schaffen es bei uns bis an die Wand.

Ein Facharzt für Gastroenterologie könnte helfen!
 
Am 08.01.22 um 18:33 schrieb Arno Welzel:
Vermutlich lehnst Du auch jede Form von Barspende an Obdachlose ab, weil
die damit ja tun könnten, was sie wollen und nicht, was Du glaubst, was
gut für sie wäre.

Ich lehne /jede/ Spende an Obdachlose in D ab, weil die schlichtweg
bekloppt sind. Und diese Beklopptheit unterstütze ich nicht noch.

Ok, was ich vorher auch noch nicht wusste: Wenn du von Obdachlosigkeit
bedroht bist (typischer Fall, wie meiner damals: Du wirst \'rausgeklagt,
weil du deine Miete nicht mehr zahlen kannst), ist die Kommune
verpflichtet, dir Wohnraum zu stellen.
 
Am 08.01.2022 um 20:56 schrieb Hartmut Kraus:
Am 08.01.22 um 18:33 schrieb Arno Welzel:
Vermutlich lehnst Du auch jede Form von Barspende an Obdachlose ab, weil
die damit ja tun könnten, was sie wollen und nicht, was Du glaubst, was
gut für sie wäre.

Ich lehne /jede/ Spende an Obdachlose in D ab, weil die schlichtweg
bekloppt sind. Und diese Beklopptheit unterstütze ich nicht noch.

Ok, was ich vorher auch noch nicht wusste: Wenn du von Obdachlosigkeit
bedroht bist (typischer Fall, wie meiner damals: Du wirst \'rausgeklagt,
weil du deine Miete nicht mehr zahlen kannst), ist die Kommune
verpflichtet, dir Wohnraum zu stellen.

Sogar asozialen Psychopathen wie dir!
 
Am 08.01.22 um 16:37 schrieb Volker Bartheld:
Ich hatte mal ein Schild für die Kaffeeküche @work
gedruckt, wo es sinngemäß hieß: \"Geschirr im Spülbecken ist wie Scheiße
auf dem Tisch\", weil es offenbar unzumutbar ist, benutztes Geschirr in
die run 1000mm entfernte Spülmaschine zu tun und sie gelegentlich
aufzuräumen. Half nix. Natürlich.

Naja, vielleicht solltest du dich mal etwas unmissverständlicher
ausdrücken. ;) Wie ich damals:

\"Ich habe heute 2 Stunden gebaucht, um diesen Raum wieder in einen
annehmbaren Zustand zu versetzen. Wer hier noch einmal wegläuft wie das
Schwein vom Futtertrog, möchte sich nicht von mir erwischen lassen.\"

Hat gezogen. ;) Das war aber keine Kaffeeküche, auch kein Klo, nur (zu
Zeiten der Lochkartentechnik eben) der Raum, wo ein Locher stand, ein
paar Regale voll Kartons mit je 2000 Lochkarten - nur wohin mit den
\"verbrauchten\" Karten ... Die lagen dann eben \"irgendwo\"
 
Am 08.01.22 um 21:14 schrieb Hartmut Kraus:
Am 08.01.22 um 16:37 schrieb Volker Bartheld:
Ich hatte mal ein Schild für die Kaffeeküche @work
gedruckt, wo es sinngemäß hieß: \"Geschirr im Spülbecken ist wie Scheiße
auf dem Tisch\", weil es offenbar unzumutbar ist, benutztes Geschirr in
die run 1000mm entfernte Spülmaschine zu tun und sie gelegentlich
aufzuräumen. Half nix. Natürlich.

Naja, vielleicht solltest du dich mal etwas unmissverständlicher
ausdrücken. ;) Wie ich damals:

\"Ich habe heute 2 Stunden gebaucht,

Sorry, \"gebraucht\" natürlich. ;)

um diesen Raum wieder in einen
annehmbaren Zustand zu versetzen. Wer hier noch einmal wegläuft wie das
Schwein vom Futtertrog, möchte sich nicht von mir erwischen lassen.\"

Hat gezogen. ;) Das war aber keine Kaffeeküche, auch kein Klo, nur (zu
Zeiten der Lochkartentechnik eben) der Raum, wo ein Locher stand, ein
paar Regale voll Kartons mit je 2000 Lochkarten - nur wohin mit den
\"verbrauchten\" Karten ... Die lagen dann eben \"irgendwo\"
 
Arno Welzel <usenet@arnowelzel.de> schrieb:

Flaschensammler sind Menschen, die offensichtlich wenig Geld haben und
mit Pfand ihr nicht vorhandenenes oder schmales Einkommen oder kleine
Rente aufbessern.

Ich bin so ein Pfandsammler, und ich habe es finanziell eher nicht
nötig.

Und warum tust Du es dann und überlässt den Pfand nicht denen, die es
nötig haben?

Ich habe es doch ausführlich beschrieben: In der Natur sammele ich aus
primär ökologischen Gründen die Flaschen, die ins Gebüsch geworfen
wurden, in der Arbeit hole ich die Flaschen aus dem Mülleimer, deren
Käufer zu faul sind/waren, sie zurückzubringen.

Magst ruhig sein, mein Allergutester, in beiden Fällen trete ich nicht
in Konkurrenz zu sozial Bedürftigen.

Ich tue mich gedanklich ausgesprochen schwer, einen Menschen als
bedürftig zu akzeptieren, der eine Pfandflasche wegschmeißt, statt sie
zurückzubringen und sich das Pfand zurückzuholen.

Das habe ich auch nicht behauptet. Genau das Gegenteil ist der Fall!

Stimmt. Die Reichen bringen die Pfandflaschen zurück, die Armen (\"Ist
doch scheißegal!\") schmeißen sie ins Gebüsch. Das beobachte ich immer
wieder.

Die Leute, die [das] Pfand sammeln, tun das überwiegend eher deshalb, weil
sie bedürftig sind und das Geld auch brauchen - nicht selten auch
Rentner, deren Rente gerade für Wohnungsmiete und Energiekosten reicht.

Was kommt jetzt? Eine Jammerei über \"Energiearmut\"?

Siehe auch
https://www.deutschlandfunk.de/flaschensammler-und-ihr-alltag-fuer-eine-handvoll-euro-100.html
[...]
| \"Die meisten, die Flaschen sammeln, sind in irgendeiner Art von Armut betroffen\"

Das bin ich sicher nicht. Und doch kann ich es nicht ertragen, daß
| Pfandflaschen einfach liegengelassen oder in die Botanik geschmissen
| werden.

Sinnwahrendes Zitieren ist offensichtlich auch eine Kunst, die nicht
jeder beherrscht.

Ich kenne zumindest niemand, der das nur tut, weil ihn der Anblick
weggeworfener Flaschen stört.

Dann bin ich halt der erste, den Du diesbezüglich kennenlernst.

Die Pfandsammler, die ich hier in der Gegend kenne, machen das,
weil sie das Geld brauchen.

Und in den Abfalleimern in der Arbeit stöbert sicher niemand der
oben geschildeten sozialbedürftigen Klientel.

In Berlin gibt es etliche, die genau das tun

Das glaube ich nicht. Ich höre von Dir hier zum ersten Mal, daß
Pfandsammler in Dienstgebäude gehen und in diesen die Papierkörbe
durchstöbern.


Wir ernähren uns in nennenswertem Umfang von Speisen, die \"Arme\" nicht
oder nicht mehr essen mögen, und mit meiner Kleidung und meinem Handy
kann ich mich unter \"Armen\" nicht blicken lassen.

Davon rede ich auch nicht.

Doch, natürlich redest Du davon.

Sondern von genügend Geld für alle, damit jede und jeder menschenwürdig
leben kann.

Ich erinnere mich an den Bettler, der Geld haben wollte, weil er Hunger
habe. Einer in der Gruppe fragte ihn, was er denn essen wolle. Wir
standen direkt in der Fußgängerzone, der Kollege hätte dem Bettler
gekauft, was er haben wollte. Er wollte aber nichts zu essen, sondern
bare Münze. So schlimm kann es mit dem Hunger somit nicht gewesen sein.

Wie gesagt: Ich als in Deinen Augen \"Reicher\" ernähre mich zum guten
Teil von dem, was sonst weggeworfen würde. Im Prinzip containern wir
quasi, wenngleich das bei uns rechtlich Hand und Fuß hat. Eßwaren halten
viel länger als die Mindesthaltbarkeit, das weiß jeder von uns, der
schonmal etwas in seinem Kühlschrank vergessen hat. Wenn etwas pro forma
überlagert ist, prüft man die Ware, und wenn sie noch gut scheint, steht
nichts dagegen, sie noch zu verzehren.

So manchem Sozialhilfeempfänger mußt Du damit oder mit angeschlagenem
Obst nicht zu kommen, das kommt bei ihn grundsätzlich nicht in die Tüte.

Das ist zum erheblichen Teil eine Frage der Einstellung und erst sehr
viel später eine Frage des Geldes.

Lebensmittel kosten aber üblicherweise Geld. Nur weil Du genug davon
hast, solltest Du nicht glauben, dass es allen so geht.

Wer einen angeschlagenen Apfel geschenkt ablehnt, hat in meinen Augen
genug Geld, sich einen einwandfreien zu kaufen.

In Deutschland gelten über 6 Mio. Menschen als überschuldet und man
geht von über 600.000 Menschen ohne Wohnung aus, denen denen rund
über 40.000 auf der Straße leben.

Klar. Nicht in jedem Fall sind daran allerdings die Umstände daran
schuld, es gibt da auch ein gerüttelt Maß an intrinsischen Gründen.

Überschuldung ist in erster Linie ein Bilanzproblem.

Eine gute Bekannte ist Lehrerin an einer Brennpunktschule. Jeder ihrer
Schüler hat ein deutlich besseres, deutlich teureres und deutlich
neueres Handy als sie, natürlich auf Raten gekauft. Mein Rechner hier
ist mittlerweile 12 Jahre alt und im Grunde unterhalb der Menschenwürde.
 
Arno Welzel <usenet@arnowelzel.de> schrieb:

In Berlin ist es üblich, *leere* Pfandflaschen neben den Mülleimern
abzustellen für Pfandsammler:

https://www.pfand-gehoert-daneben.de

Schon recht. Das erklärt aber die Pfandflasche am Wegesrand oder im
Unterholz nicht.
 
Martin Gerdes wrote:
sammele ich
Pfandbehältnisse auf, die vermutlich deutlich Ärmere einfach so in die
Landschaft geschmissen haben,

Als jemand, der an solchen Stellen vorbeigeht, sage ich ein fach mal
Danke.

Ich bitte aber, deutlich zwischen Leuten zu unterscheiden, die Ihr Zeug
einfach so in die Gegend schmeißen,, und denen, die Flaschen gezielt und
sorgfältig an dafür ausgesuchten Plätzen abstellen. Für mich ist das
neben den Mülleimern in Bahnstationen oder an anderen öffentlichen
Plätzen.


--
/¯\\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \\ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --
 
Martin Gerdes wrote:
Eine gute Bekannte ist Lehrerin an einer Brennpunktschule. Jeder ihrer
Schüler hat ein deutlich besseres, deutlich teureres und deutlich
neueres Handy als sie,

Nicht nur da. Es ist jetzt länger her, daß ich mit jüngeren Kommilitonen
in der Institutsbibliothek saß. Ich weiß nicht mehr, was wir getan
haben, auf jeden Fall fragte ich \"warum hast Du keinen Laptop dabei,
damit wäre das alles jetzt viel einfacher\". Die Antwort war, er könne
sich keinen leisten. Rein zufällig hatte ich, vermutlich wegen
Ersatzteilen, kurz vorher gesucht, und wußte, daß man exakt das Gerät,
mit dem ich gerade zugange war und das für die Aufgabe perfekt
ausreichte, für knapp über 20 Euro (vermutlich plus Versand) kaufen
konnte. Antwort: \"Ja aber da laufen ja die ganzen neuen Spiele nicht
drauf.\"

Bei sowas fällt mir nichts mehr ein und Deine Beobachtungen kann ich
voll bestätigen.
Fairerweise muß ich aber auch zugeben, als jemand mit einer eigenen voll
bezahlten Wohnung und etwas Reserve auf dem Konto kann ich wie ein
Landstreicher rumlaufen und eventuelle abschätzige Blicke ganz anders
verarbeiten, als jemand der aus Mangel so angezogen sein muß. Daher
kommt meines Erachtens der Dir und mir unverständliche Hang zu
Designerklamotten und Statussymbolen. Ich hatte immer voll bezahlte
Rostlauben und nie ein schickes Autor mit Restkredit.

Vor einiger Zeit fiel mir übrigens in einem kalten regnerischen
Wintersemester ein offensichtlich Obdachloser auf, der regelmäßig im
trockenen, warmen Hörsaal bei Vorlesungen saß, um sich zu wärmen.
Irgendwann kam ich zufällig mit ihm ins Gespräch. Es war ein
emeritierter Professor der theoretischen Physik mit spätem Interesse an
der Archäologie.

Mein Rechner hier
ist mittlerweile 12 Jahre alt und im Grunde unterhalb der Menschenwürde.

Da kann ich mithalten. Den brauche ich noch lange. Ein viel neuerer
steht zwar da, aber ich habe hier mehrere seinerzeit schweineteure
Scanner, A3 und Buchscanner für wertvolle älte Bücher, für die es keine
Treiber gibt und deren alte Treiber sich nicht installieren lassen. Nach
Meinung der \"alles neu\" Brigaden, soll ich die wegschmeißen. Für ein
sehjr altes täglich mehrfach beutzes Programm, dafür emuliere auf dem
alten Rechjner einen noch älteren Atari, finde ich seit vielen Jahren
keinen gleichwertigen Ersatz und das habe ich bisher auf dem neuen nicht
ans Laufen bekommen.


--
/¯\\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \\ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --
 
Hartmut Kraus:

Am 08.01.22 um 18:33 schrieb Arno Welzel:
Vermutlich lehnst Du auch jede Form von Barspende an Obdachlose ab, weil
die damit ja tun könnten, was sie wollen und nicht, was Du glaubst, was
gut für sie wäre.

Ich lehne /jede/ Spende an Obdachlose in D ab, weil die schlichtweg
bekloppt sind. Und diese Beklopptheit unterstütze ich nicht noch.

Ok, was ich vorher auch noch nicht wusste: Wenn du von Obdachlosigkeit
bedroht bist (typischer Fall, wie meiner damals: Du wirst \'rausgeklagt,
weil du deine Miete nicht mehr zahlen kannst), ist die Kommune
verpflichtet, dir Wohnraum zu stellen.

Es wäre also besser, wenn die Leute einfach sterben, wenn sie es nicht
schaffen, die Rechtsanspruch auf Wohnraum wahrzunehmen und nicht selbst
für ihren Lebensunterhalt sorgen können? Oder ist es ok, wenn zumindest
Dinge wie Kältebus oder Ausgabe von Essen und Nahrung an Obdachlose
organisiert wird?


--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
 
Martin Gerdes:

> Arno Welzel <usenet@arnowelzel.de> schrieb:

[...]
Und in den Abfalleimern in der Arbeit stöbert sicher niemand der
oben geschildeten sozialbedürftigen Klientel.

In Berlin gibt es etliche, die genau das tun

Das glaube ich nicht. Ich höre von Dir hier zum ersten Mal, daß
Pfandsammler in Dienstgebäude gehen und in diesen die Papierkörbe
durchstöbern.

Hier haben wir uns wohl mißverstanden. Ich rede nicht von
Dienstgebäuden, sondern Abfalleimern generell.

Wir ernähren uns in nennenswertem Umfang von Speisen, die \"Arme\" nicht
oder nicht mehr essen mögen, und mit meiner Kleidung und meinem Handy
kann ich mich unter \"Armen\" nicht blicken lassen.

Davon rede ich auch nicht.

Doch, natürlich redest Du davon.

So? Wo denn?

Sondern von genügend Geld für alle, damit jede und jeder menschenwürdig
leben kann.

Ich erinnere mich an den Bettler, der Geld haben wollte, weil er Hunger
habe. Einer in der Gruppe fragte ihn, was er denn essen wolle. Wir
standen direkt in der Fußgängerzone, der Kollege hätte dem Bettler
gekauft, was er haben wollte. Er wollte aber nichts zu essen, sondern
bare Münze. So schlimm kann es mit dem Hunger somit nicht gewesen sein.

Ja, war wohl so. Und? Was beweist das?

Genauso gut kenne ich auch Situationen, wo bei kaltem Wetter obdachlose
Menschen auf der Straße von sozialen Einrichtungen mit warmen Essen
versorgt werden und die das sehr gerne nehmen.

Wie gesagt: Ich als in Deinen Augen \"Reicher\" ernähre mich zum guten
Teil von dem, was sonst weggeworfen würde. Im Prinzip containern wir

Ich ebenso. Und?

quasi, wenngleich das bei uns rechtlich Hand und Fuß hat. Eßwaren halten
viel länger als die Mindesthaltbarkeit, das weiß jeder von uns, der
schonmal etwas in seinem Kühlschrank vergessen hat. Wenn etwas pro forma
überlagert ist, prüft man die Ware, und wenn sie noch gut scheint, steht
nichts dagegen, sie noch zu verzehren.

Ja - mach ich auch nicht anders. Und?

So manchem Sozialhilfeempfänger mußt Du damit oder mit angeschlagenem
Obst nicht zu kommen, das kommt bei ihn grundsätzlich nicht in die Tüte.

Wieviele Sozialhilfeempfänger kennst Du persönlich?

[...]
Lebensmittel kosten aber üblicherweise Geld. Nur weil Du genug davon
hast, solltest Du nicht glauben, dass es allen so geht.

Wer einen angeschlagenen Apfel geschenkt ablehnt, hat in meinen Augen
genug Geld, sich einen einwandfreien zu kaufen.

Und was hat das mit meiner Aussage zu tun?

In Deutschland gelten über 6 Mio. Menschen als überschuldet und man
geht von über 600.000 Menschen ohne Wohnung aus, denen denen rund
über 40.000 auf der Straße leben.

Klar. Nicht in jedem Fall sind daran allerdings die Umstände daran
schuld, es gibt da auch ein gerüttelt Maß an intrinsischen Gründen.

Zweifellos. Aber ich kenne auch die Methoden von Banken und Händlern,
die Leute in Kreditverträge zu locken. Da fehlt es massiv an
frühzeitiger Aufklärung bereits bei Schülern.

> Überschuldung ist in erster Linie ein Bilanzproblem.

Nicht \"in erster Linie\", sondern *ausschließlich*. Das ändert aber
nichts daran, dass wohl kaum jemand absichtlich in diese Situation gerät
und das besonders gut findet.

Eine gute Bekannte ist Lehrerin an einer Brennpunktschule. Jeder ihrer
Schüler hat ein deutlich besseres, deutlich teureres und deutlich
neueres Handy als sie, natürlich auf Raten gekauft. Mein Rechner hier
ist mittlerweile 12 Jahre alt und im Grunde unterhalb der Menschenwürde.

Und wieso bekommen diese Leute alle noch Dinge auf Raten, wenn doch
offensichtlich ist, dass sie sich das u.U. gar nicht leisten können?
Klar, weil man lieber einen gewissen Verlust durch Privatinsolvenzen in
Kauf nimmt, als auf den Umsatz und die Kreditzinsen zu verzichten. Und
Inkasso-Firmen verdienen ebenfalls gut daran.


--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
 
Axel Berger:

Martin Gerdes wrote:
[...]
Mein Rechner hier
ist mittlerweile 12 Jahre alt und im Grunde unterhalb der Menschenwürde.

Da kann ich mithalten. Den brauche ich noch lange.
[...]

Solche Sprüche von wegen \"unterhalb der Menschenwürde\" etc. sind nur
komplett unsinnig. Wenn ein altes Gerät für den Anwendungszweck
ausreicht, ist es scheißegal ob es 5, 10 oder 50 Jahre alt ist. Ich sehe
auch keine besondere Leistung darin, Hardware möglichst lange zu verwenden.

Mein aktueller PC ist momentan ca. 8 Jahre alt und tut\'s noch. Darauf
bin ich aber weder besonders stolz noch würde ich Leuten vorwerfen, dass
sie wohlstandsverwahrlost sind, nur weil sie leiber ein neueres Gerät
haben wollen, auf dem sie auch aktuelle Spiele verwenden können.


--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
 
Martin Gerdes:

Arno Welzel <usenet@arnowelzel.de> schrieb:

In Berlin ist es üblich, *leere* Pfandflaschen neben den Mülleimern
abzustellen für Pfandsammler:

https://www.pfand-gehoert-daneben.de

Schon recht. Das erklärt aber die Pfandflasche am Wegesrand oder im
Unterholz nicht.

Menschliche Faulheit, was sonst?


--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
 
Am 09.01.22 um 03:23 schrieb Arno Welzel:
Hartmut Kraus:

Am 08.01.22 um 18:33 schrieb Arno Welzel:
Vermutlich lehnst Du auch jede Form von Barspende an Obdachlose ab, weil
die damit ja tun könnten, was sie wollen und nicht, was Du glaubst, was
gut für sie wäre.

Ich lehne /jede/ Spende an Obdachlose in D ab, weil die schlichtweg
bekloppt sind. Und diese Beklopptheit unterstütze ich nicht noch.

Ok, was ich vorher auch noch nicht wusste: Wenn du von Obdachlosigkeit
bedroht bist (typischer Fall, wie meiner damals: Du wirst \'rausgeklagt,
weil du deine Miete nicht mehr zahlen kannst), ist die Kommune
verpflichtet, dir Wohnraum zu stellen.

Es wäre also besser, wenn die Leute einfach sterben, wenn sie es nicht
schaffen, die Rechtsanspruch auf Wohnraum wahrzunehmen

Was heißt: Nicht schaffen? Mir ist damals bei der Zwangsräumung ein
Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung mit dem Mietvertrag hinterhergerannt!
Und zwei andere haben sie schon aus dem Wald geholt und hier einquartiert.

Übrigens ist die Bude hier (für staatlich subventionierte 111,34€ kalt)
besser als die, aus der mich der Gierpickel von Vermieter \'rausgeklagt
hat, weil ich die unverschämte Miete nicht mehr zahlen konnte (und
wollte). 465€ kalt für 1 Zimmer in dieser beschissenen Lage und Qualität
- da hatte ich in dem Kaff hier schon Besseres für die Hälfte gesehen.

und nicht selbst
für ihren Lebensunterhalt sorgen können?

Entschuldige mal, wer nicht mal den Weg zum Sozialamt oder zum
\"Jobcenter\" findet, kann mir nicht mal leid tun. Wenn er mit den Almosen
allerdings nichts Besseres anzufangen weiß, als sie füŕ Alk, Kippen oder
/ und härtere Drogen auszugeben (wie mehr als einer meiner lieben
Nachbarn hier), auch nicht.

Oder ist es ok, wenn zumindest
Dinge wie Kältebus oder Ausgabe von Essen und Nahrung an Obdachlose
organisiert wird?

Ich weiß ja nicht, wie\'s in anderen Orten aussieht - in der Anlage hier
stehen z.Zt. jedenfalls 6 von 16 Wohnungen leer.
 
On 09.01.22 04:31, Hartmut Kraus wrote:

Entschuldige mal, wer nicht mal den Weg zum Sozialamt oder zum
\"Jobcenter\" findet, kann mir nicht mal leid tun.

Schon mal von psychischen Problemen gehört, du weltfremder Widerling?

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
On 09.01.22 03:42, Arno Welzel wrote:

Wenn ein altes Gerät für den Anwendungszweck
ausreicht, ist es scheißegal ob es 5, 10 oder 50 Jahre alt ist.

Der Energieverbrauch könnte unsinnig hoch sein. Kommt natürlich auch auf
die Einschaltdauer an.

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Am 09.01.22 um 04:52 schrieb Hanno Foest:
On 09.01.22 04:31, Hartmut Kraus wrote:

Entschuldige mal, wer nicht mal den Weg zum Sozialamt oder zum
\"Jobcenter\" findet, kann mir nicht mal leid tun.

Schon mal von psychischen Problemen gehört,

Jede Menge. Aber die löst man nicht durch Mitleid.
 
Am 09.01.22 um 03:23 schrieb Arno Welzel:
Oder ist es ok, wenn zumindest
Dinge wie Kältebus oder Ausgabe von Essen und Nahrung an Obdachlose
organisiert wird?

Ok wäre es, wenn alle, die für die Vermeidung von Obdachlosigkeit
zuständig sind, ihrer Verantwortung so gerecht würden wie die
(verbeamteten, also auf die Allgemeinheit vereideten) Mitarbeiter
unserer Gemeindevewaltung, wie beschrieben. Dann wäre so etwas gar nicht
nötig: Herumdoktern an Symptomen, statt an die (systemimmanenten)
Ursachen zu gehen. Auf die Art gehen nämlich (letzte mir bekannte Zahl)
1/3 des Bundeshaushalts für Sozialausgaben drauf.

Z.B. für die mir bekannte überflüssigste und teuerste
\"Sozialarbeiterin\", die hier zweimal in der Woche in einem eigens dafür
von der Gemeinde angemieteten Büro die Ehre gibt, indem sie ihre
bezahlte Zeit mit Computerspielen totschlägt. \"Zuständig\" ist sie nach
ihren Worten übrigens für Leute ohne festen Wohnsitz ...
 
On 10.01.22 07:20, Heinz Schmitz wrote:

https://www.faz.net/aktuell/politik/hessischer-landtag-neue-form-des-sterns-koch-loest-eklat-aus-183002.html
\"2.12.2002 14:16
... Koch richtete sich mit seiner Bemerkung gegen Äußerungen
des Verdi-Vorsitzenden Frank Bsirske, der im Fernsehen die
Namen reicher Bürger genannt hatte, die von einer Vermögens-
steuer betroffen wären. „Hören Sie auf damit, Menschen
vorgaukeln zu wollen, das betrifft nur ein paar Reiche. So
wie Herr Bsirske es im Fernsehen gemacht hat: Dass er
anfängt, von Menschen die Namen zu nennen mit so einer
neuen Form von Stern an der Brust\", sagte Koch wörtlich.\"

Das Faschopack wähnt sich ja häufiger durch neue Judensterne
gebrandmarkt, insofern paßt das schon.

https://www.hessenschau.de/gesellschaft/judensterne-auf-impfgegner-demos-solche-vergleiche-sollen-menschen-auf-die-palme-bringen,meron-mendel-holocaust-vergleiche-judenstern-corona-100.html

Aber was hast du eigentlich zu sagen versucht? Daß du dich da gerne
einreihst?

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 

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