Gummipest bei Koaxkabeln?...

J

Joerg

Guest
Im Rahmen des Wiederaufbaus meiner Amateurfunkstation entpackte ich die
aus Deutschland mitgebrachten Rollen Koax. Das dicke RG8 sieht gut aus,
verschiedene Fabrikate, u.a. Berkenhoff & Drebes. Das duennere RG58 C/U
von Leoni hingegen war voellig klebrig und liess sich auch nicht mit
Lappen reinigen. Es dauerte Minuten, bis ich das wieder von den Haenden
geschrubbt hatte.

Das klebrige Koaxkabel ist gut 30 Jahre alt und hat die meiste Zeit
dunkel in einem Karton gelegen. Bei PVC habe ich so etwas noch nicht erlebt.

Wie bekommt man das runtergeputzt? Oder ist das Kabel prinzipiell im
Eimer? Es waere schade, besonders umweltmaessig, denn es ist eine grosse
Rolle.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
In message <hu0qcnFnd6lU1@mid.individual.net>
Joerg <news@analogconsultants.com> wrote:



Wie bekommt man das runtergeputzt? Oder ist das Kabel prinzipiell im
Eimer? Es waere schade, besonders umweltmaessig, denn es ist eine grosse
Rolle.

Wie sieht denn die Litze im Kabel aus???

Ich habe hier heute ein Headsetkabel einer Ruder Coxbox untersucht und
die Mantellitze ist ziemlich korrodiert also Schrott. Eigentlich nur
Suesswassereinsatz gehabt, aber eben gegammelt.

VG Joerg


--
 
Am 05.10.2020 um 16:54 schrieb Joerg:

Das klebrige Koaxkabel ist gut 30 Jahre alt und hat die meiste Zeit
dunkel in einem Karton gelegen.

Stoffe die sich verflüchtigen? Früher war nicht alles so
koscher.

Wie bekommt man das runtergeputzt? Oder ist das Kabel prinzipiell im
Eimer? Es waere schade, besonders umweltmaessig, denn es ist eine grosse
Rolle.

Wenn es nicht schlimm ist einpudern. Ansonsten
Backofenspray. Oder Klarlack. Oder Pelle abziehen
und ohne verwenden.

Viel Glück,

O.J.
 
Am 05.10.2020 um 16:54 schrieb Joerg:

Das klebrige Koaxkabel ist gut 30 Jahre alt und hat die meiste Zeit
dunkel in einem Karton gelegen. Bei PVC habe ich so etwas noch nicht
erlebt.
Normal :-(
30 Jahre ist so die übliche Zeit bis zur Zersetzung.

--> Tonne,
aber Leoni würde ich schon eine Mail mit Photo der Beschriftung zukommen
lassen.
Startslot für eine Cargo Maschine zu dir ist in FRA derzeit kein Problem :-(

Meine Kathrein Fernbedienung hat das gleiche Symptom, Kontakt-60, Iso,
Allohol, Oranex, Talkum alles vergebens.


Butzo
 
On 10/5/20 4:54 PM, Joerg wrote:
Im Rahmen des Wiederaufbaus meiner Amateurfunkstation entpackte ich die
aus Deutschland mitgebrachten Rollen Koax. Das dicke RG8 sieht gut aus,
verschiedene Fabrikate, u.a. Berkenhoff & Drebes. Das duennere RG58 C/U
von Leoni hingegen war voellig klebrig und liess sich auch nicht mit
Lappen reinigen. Es dauerte Minuten, bis ich das wieder von den Haenden
geschrubbt hatte.

Das klebrige Koaxkabel ist gut 30 Jahre alt und hat die meiste Zeit
dunkel in einem Karton gelegen. Bei PVC habe ich so etwas noch nicht
erlebt.

Ich schon. Hatte ich auf der Arbeit bei SCSI-Kabeln einer Charge schon
nach 2 Jahren. Damals dachte ich an ausgetretenen Weichmacher.


> Wie bekommt man das runtergeputzt?

Probier mal Aceton.

Gerrit
 
On 10/05/2020 16:54, Joerg wrote:
Im Rahmen des Wiederaufbaus meiner Amateurfunkstation entpackte ich die aus
Deutschland mitgebrachten Rollen Koax. Das dicke RG8 sieht gut aus,
verschiedene Fabrikate, u.a. Berkenhoff & Drebes. Das duennere RG58 C/U von
Leoni hingegen war voellig klebrig und liess sich auch nicht mit Lappen
reinigen. Es dauerte Minuten, bis ich das wieder von den Haenden geschrubbt
hatte.

Das klebrige Koaxkabel ist gut 30 Jahre alt und hat die meiste Zeit dunkel in
einem Karton gelegen. Bei PVC habe ich so etwas noch nicht erlebt.

Wie bekommt man das runtergeputzt? Oder ist das Kabel prinzipiell im Eimer?
Es waere schade, besonders umweltmaessig, denn es ist eine grosse Rolle.

Es ist sehr wahrscheinlich, daß es chemisch zersetzt ist.

Ich hatte das auch schon mal bei der _Schaumstoff_-Sicke von
Lautsprecherchassis, nach Jahrzehnten.
Die waren wie Honig bei Berührung.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm
http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm
 
Am 05.10.20 um 16:54 schrieb Joerg:

Wie bekommt man das runtergeputzt? Oder ist das Kabel prinzipiell im
Eimer? Es waere schade, besonders umweltmaessig, denn es ist eine grosse
Rolle.

Das Kabel ist prinzipiell im Eimer. Hört sich irgendwie nach PVC-Mantel
an, der seine Weichmacher ausgepinkelt hat, nun klebrig ist wie Honig
und brüchig noch dazu. Gib das Zeugs in Altmetell, wiederverwenden lohnt
sich nicht, zumal du ja auch nicht weißt, wie die Isolierung des
Innenleiters aussieht. Einen Sender würde ich da jedenfalls nicht
dranhängen. Ihr habt doch einen Flughafen in der Nähe? Vielleicht kannst
du da eine passende Rolle Koax abstauben?

Holger
 
On Mon, 5 Oct 2020 07:54:14 -0700, Joerg wrote:
Das duennere RG58 C/U von Leoni [...] ist gut 30 Jahre alt und hat die
meiste Zeit dunkel in einem Karton gelegen [...] und liess sich auch
nicht mit Lappen reinigen. Wie bekommt man das runtergeputzt?

Ich fürchte, daß da irgendwelche Beimischungen, die dem Kunststoff seine
Eigenschaften geben sollten (Weichmacher, Flammschutzmittel, Silikonöle,
usw.) mit der Zeit herausdiffundiert sind und sich in der Grenzschicht
anreichern. Das kann dann - je nach Material - auf der Oberfläche eine
weißliche oder graue Schicht geben, bröselig werden, weich wie Kaugummi
sein, abfärben oder penetrant kleben.

PVC ist ein beliebtes Ummantelungsmaterial für solche Kabel und vor x
Jahren, d. h. vor dem Verbot, wurden Dioctylphtalate (DOP) als Weichmacher
beigemischt, damit man die Kabel biegen kann, ohne daß die Isolierung
abplatzt oder reißt. Das Zeugs trennt sich nach einiger Zeit und klebt.

Bei besseren Elektrowerkzeugen und Kabeltrommeln gab es auch Naturkautschuk
(NR) oder irgendwelche Synthesegummis wie Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk
(EDPM), Fluorelastomere (FKM), Buna, Nitril (NBR) oder Chloropren (CR).
Die enthalten zwar (meist) keinen Weichmacher, haben dann wieder andere
Probleme, z. B. Kraftstoff- bzw. Lösemittelfestigkeit,
Temperaturstabilität, etc.

Auch kann sich der Kunststoff unter Luftsauerstoff und Feuchtigkeit
zersetzen (Hydrolyse, passiert bei selten genutzen Wanderstiefeln gerne,
die im Keller vor sich hinvegetieren). Da werden aus dem Polymer
kurzkettigere Moleküle, die auch entweder zerbröseln oder kleben können.

Habe ich bei Fahrradgriffen erlebt (Handschweiß, Ozon, UV), Stiften für
Grafiktabletts die in einem Kunststoffbeutel lagerten, der
Antirutschbeschichtung an einer Drift Actionkamera, der Oberfläche
(m)einer Nikon D70, den Soft-Touch-Griffmulden am Audi A3 8L, den
Gummibeschichtungen von Braun/Oral-B-Zahnbürsten, usw.

\"Runterputzen\" heißt in so einem Fall immer \"Entfernen\". Da kann man mit
Ethanol Glück haben (Brennspiritus enthält Vergällungsmittel wie
Methylethylketon und Denatoniumbenzoat, das ist dann wieder eine ganz
andere Baustelle, die Ärger machen kann), mit Isopropanol, Orangenreiniger
(Limonen), Waschbenzin, Petroleum oder Aceton. Muß man ausprobieren (genug
Experimentiermaterial hast Du ja), ist eine Riesensauerei.

Manch einer geht den anderen Weg und pudert Talkum oder sprüht Armor All,
Brunox, Ballistol, usw. - halte ich aber auch nicht für praxistauglich.

Oder ist das Kabel prinzipiell im Eimer? Es waere schade, besonders
umweltmaessig, denn es ist eine grosse Rolle.

Hmnaja, wie soll ich das jetzt ausdrücken... Mal so: Probier Dein Glück an
einem Stück und berichte.

Ciao,
Volker
 
Am 05.10.2020 um 18:06 schrieb Holger:
> Ihr habt doch einen Flughafen in der Nähe?

https://de.wikipedia.org/wiki/Cameron_Airpark

Flughafen ist anders.


> Vielleicht kannst du da eine passende Rolle Koax abstauben?

Ehr bei Ronald McDonald.
 
Gerrit Heitsch wrote:
> Probier mal Aceton.

Mich dünkt, der OP sprach von reinigen, nicht von abisolieren ... ;-)

--


CU Chr. Maercker.
 
On 10/5/20 8:22 AM, Joerg Niggemeyer wrote:
In message <hu0qcnFnd6lU1@mid.individual.net
Joerg <news@analogconsultants.com> wrote:



Wie bekommt man das runtergeputzt? Oder ist das Kabel prinzipiell im
Eimer? Es waere schade, besonders umweltmaessig, denn es ist eine grosse
Rolle.

Wie sieht denn die Litze im Kabel aus???

Ich habe hier heute ein Headsetkabel einer Ruder Coxbox untersucht und
die Mantellitze ist ziemlich korrodiert also Schrott. Eigentlich nur
Suesswassereinsatz gehabt, aber eben gegammelt.

Nach Abschneiden einiger Millimeter sehen Mantelgeflecht und Seele ganz
proper aus. Waere schade, das wegwerfen zu muessen, aber so klebrig mag
ich das nicht. Da haette man rasch Ameisenklumpen, Dreck, Waldbrandruss
und sonstwas drauf.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On 10/5/20 8:37 AM, Klaus Butzmann wrote:
Am 05.10.2020 um 16:54 schrieb Joerg:

Das klebrige Koaxkabel ist gut 30 Jahre alt und hat die meiste Zeit
dunkel in einem Karton gelegen. Bei PVC habe ich so etwas noch nicht
 erlebt.
Normal :-(
30 Jahre ist so die übliche Zeit bis zur Zersetzung.

Das sollte nicht so sein. Hier im Haus sind fast alle Kabel 50 Jahre
alt, auch die aussen. Nix Zersetzung. Es scheint Herstller zu geben, die
das beherrschen und welche, die es nicht beherrschen. Ich kannte das
Problem bisher aber nur von Gummi.


--> Tonne,
aber Leoni würde ich schon eine Mail mit Photo der Beschriftung zukommen
lassen.
Startslot für eine Cargo Maschine zu dir ist in FRA derzeit kein Problem
:-(

Die werden mir dafuer wohl kein neues schicken. Blamabel ist das alles
aber fuer ein deutsches Produkt,


Meine Kathrein Fernbedienung hat das gleiche Symptom, Kontakt-60, Iso,
Allohol, Oranex, Talkum alles vergebens.

Also doch Tonne :-(

Bei der Microsoft Maus und anderen Dingen hat abrubbeln geholfen, weil
die Gummischicht nur sehr duenn war.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On 10/5/20 10:04 AM, Chr. Maercker wrote:
Gerrit Heitsch wrote:
Probier mal Aceton.

Mich dünkt, der OP sprach von reinigen, nicht von abisolieren ... ;-)

:)

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On 10/5/20 8:52 AM, Helmut Schellong wrote:
On 10/05/2020 16:54, Joerg wrote:
Im Rahmen des Wiederaufbaus meiner Amateurfunkstation entpackte ich
die aus Deutschland mitgebrachten Rollen Koax. Das dicke RG8 sieht gut
aus, verschiedene Fabrikate, u.a. Berkenhoff & Drebes. Das duennere
RG58 C/U von Leoni hingegen war voellig klebrig und liess sich auch
nicht mit Lappen reinigen. Es dauerte Minuten, bis ich das wieder von
den Haenden geschrubbt hatte.

Das klebrige Koaxkabel ist gut 30 Jahre alt und hat die meiste Zeit
dunkel in einem Karton gelegen. Bei PVC habe ich so etwas noch nicht
erlebt.

Wie bekommt man das runtergeputzt? Oder ist das Kabel prinzipiell im
Eimer? Es waere schade, besonders umweltmaessig, denn es ist eine
grosse Rolle.


Es ist sehr wahrscheinlich, daß es chemisch zersetzt ist.

Ich hatte das auch schon mal bei der _Schaumstoff_-Sicke von
Lautsprecherchassis, nach Jahrzehnten.
Die waren wie Honig bei Berührung.

Mist, genauso fuehlt sich das an, als haette man in Honig gepackt. Nur
dass es kaum mit Seife von den Haenden abging.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Klaus Butzmann wrote:
Das klebrige Koaxkabel ist gut 30 Jahre alt und hat die meiste Zeit
dunkel in einem Karton gelegen. Bei PVC habe ich so etwas noch nicht
 erlebt.
Normal :-(
30 Jahre ist so die übliche Zeit bis zur Zersetzung.

Je nach Bröselstoff, Umweltbedingungen und Herstellungsland. Ich habe
hier diverse Kabel (Klingeldraht, NF-Koax, Litze) aus DDR-Produktion, da
klebt ganix. Mein knapp 30 Jahre altes RG58-Kabel muss ich gelegentlich
mal überprüfen. In de.rec.fahrrad berichtete jemand aus Mexiko, dass die
Außenisolation von outdoor verwendetem Cheapernet-Kabel unter dortigen
Bedingungen nach 2..3 Jahren in Fetzen runterhing. Umgekehrt hatte ich
0815-Kabel aus DDR-Produktion (könnte Litze für Kfz-Elektrik gewesen
sein) 10..15 Jahre als Langdrahtantenne aufgehängt. Das damalige PVC
zeigte keinerlei Verschleißerscheinungen.

Meine Kathrein Fernbedienung hat das gleiche Symptom, Kontakt-60, Iso,
Allohol, Oranex, Talkum alles vergebens.

Bei Gehäusen hatte ich das auch schon. Heutige Fahrradgriffe kleben
bereits nach 5..6 Jahren, alte PVC-Griffe nach über 40 Jahren noch
nicht. Wenn schon derart kurzlebiges Plastik gebraut werden darf,
sollten die Hersteller dazu verknackt werden, dass es *komplett*
biologisch abbaubar ist oder aber sich per Cracking etc. zu neuen
Kunststoffen verarbeiten lässt, also nicht nur Downcycling zu
Straßenbelag oder so was.

--


CU Chr. Maercker.
 
On 10/5/20 7:04 PM, Chr. Maercker wrote:
Gerrit Heitsch wrote:
Probier mal Aceton.

Mich dünkt, der OP sprach von reinigen, nicht von abisolieren ... ;-)

Einfach an einem Stück probieren... Man muss ja nicht gleich die ganze
Rolle in einem Eimer Aceton versenken.

So schlimm ist das Zeug übrigens nicht, es wird in Frankreich im
Supermarkt in Plastikflaschen verkauft.

Gerrit
 
On 10/5/20 9:07 AM, Volker Bartheld wrote:
On Mon, 5 Oct 2020 07:54:14 -0700, Joerg wrote:
Das duennere RG58 C/U von Leoni [...] ist gut 30 Jahre alt und hat die
meiste Zeit dunkel in einem Karton gelegen [...] und liess sich auch
nicht mit Lappen reinigen. Wie bekommt man das runtergeputzt?

Ich fürchte, daß da irgendwelche Beimischungen, die dem Kunststoff seine
Eigenschaften geben sollten (Weichmacher, Flammschutzmittel, Silikonöle,
usw.) mit der Zeit herausdiffundiert sind und sich in der Grenzschicht
anreichern. Das kann dann - je nach Material - auf der Oberfläche eine
weißliche oder graue Schicht geben, bröselig werden, weich wie Kaugummi
sein, abfärben oder penetrant kleben.

PVC ist ein beliebtes Ummantelungsmaterial für solche Kabel und vor x
Jahren, d. h. vor dem Verbot, wurden Dioctylphtalate (DOP) als Weichmacher
beigemischt, damit man die Kabel biegen kann, ohne daß die Isolierung
abplatzt oder reißt. Das Zeugs trennt sich nach einiger Zeit und klebt.

Mir ist das noch nie passiert, weder bei altem noch neurem Kabel.


Bei besseren Elektrowerkzeugen und Kabeltrommeln gab es auch Naturkautschuk
(NR) ...

Ja, the good old days.


... oder irgendwelche Synthesegummis wie Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk
(EDPM), Fluorelastomere (FKM), Buna, Nitril (NBR) oder Chloropren (CR).
Die enthalten zwar (meist) keinen Weichmacher, haben dann wieder andere
Probleme, z. B. Kraftstoff- bzw. Lösemittelfestigkeit,
Temperaturstabilität, etc.

Auch kann sich der Kunststoff unter Luftsauerstoff und Feuchtigkeit
zersetzen (Hydrolyse, passiert bei selten genutzen Wanderstiefeln gerne,
die im Keller vor sich hinvegetieren). Da werden aus dem Polymer
kurzkettigere Moleküle, die auch entweder zerbröseln oder kleben können.

Habe ich bei Fahrradgriffen erlebt (Handschweiß, Ozon, UV), Stiften für
Grafiktabletts die in einem Kunststoffbeutel lagerten, der
Antirutschbeschichtung an einer Drift Actionkamera, der Oberfläche
(m)einer Nikon D70, den Soft-Touch-Griffmulden am Audi A3 8L, den
Gummibeschichtungen von Braun/Oral-B-Zahnbürsten, usw.

Das haben hier einige Radfahrer mit Ergon-Griffen erlebt. Worauf ich
chinesische \"Meetlocks\" Griffe kaufte und die sind schon zwei Jahre
voellig klebfrei. Sind daher jetzt an beiden Fahrraedern.


\"Runterputzen\" heißt in so einem Fall immer \"Entfernen\". Da kann man mit
Ethanol Glück haben (Brennspiritus enthält Vergällungsmittel wie
Methylethylketon und Denatoniumbenzoat, das ist dann wieder eine ganz
andere Baustelle, die Ärger machen kann), mit Isopropanol, Orangenreiniger
(Limonen), Waschbenzin, Petroleum oder Aceton. Muß man ausprobieren (genug
Experimentiermaterial hast Du ja), ist eine Riesensauerei.

Manch einer geht den anderen Weg und pudert Talkum oder sprüht Armor All,
Brunox, Ballistol, usw. - halte ich aber auch nicht für praxistauglich.

Uebertuenchen ist nicht der Hit, zumal ich das etliche Meter ueber
staubtrockene Erde ziehen und dann wieder die Hauswand hoch legen muss.


Oder ist das Kabel prinzipiell im Eimer? Es waere schade, besonders
umweltmaessig, denn es ist eine grosse Rolle.

Hmnaja, wie soll ich das jetzt ausdrücken... Mal so: Probier Dein Glück an
einem Stück und berichte.

Wenn ich kraeftig mit Lappen und Reinigungsakohol reibe, bekomme ich ein
wenig davon herunter. Mal sehen, ob das lohnt. Flexibel war es danach
jedenfalls noch.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On 05.10.20 19:06, Joerg wrote:

Nach Abschneiden einiger Millimeter sehen Mantelgeflecht und Seele ganz
proper aus. Waere schade, das wegwerfen zu muessen, aber so klebrig mag
ich das nicht. Da haette man rasch Ameisenklumpen, Dreck, Waldbrandruss
und sonstwas drauf.

Als Erdkabel, und nicht wieder anfassen? :)

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
On 05.10.20 17:52, Helmut Schellong wrote:

Es ist sehr wahrscheinlich, daß es chemisch zersetzt ist.

Ich hatte das auch schon mal bei der _Schaumstoff_-Sicke von
Lautsprecherchassis, nach Jahrzehnten.
Die waren wie Honig bei Berührung.

Schaumstoff kann genausogut schmieren wie zerbröseln. Die Schaumsicken
der Tiefton-Chassis meiner Braun-Boxen sind weggebröselt. (Es gibt
tatsächlich Leute, die sowas restaurieren...)

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
On Mon, 5 Oct 2020 10:29:04 -0700, Joerg wrote:
On 10/5/20 9:07 AM, Volker Bartheld wrote:
On Mon, 5 Oct 2020 07:54:14 -0700, Joerg wrote:
Das duennere RG58 C/U von Leoni [...] ist gut 30 Jahre alt und hat die
meiste Zeit dunkel in einem Karton gelegen [...] und liess sich auch
nicht mit Lappen reinigen. Wie bekommt man das runtergeputzt?
PVC ist ein beliebtes Ummantelungsmaterial für solche Kabel und vor x
Jahren, d. h. vor dem Verbot, wurden Dioctylphtalate (DOP) als Weichmacher
beigemischt [...] Das Zeugs trennt sich nach einiger Zeit und klebt.
Mir ist das noch nie passiert, weder bei altem noch neurem Kabel.

Mei. Kabel, Armaturen, \"Gummi\"füßchen, Antirutschbeschichtungen,
Soft-Touch, usw. - jeder Hersteller, wie er will. Ich hatte auch schon
Kunststoffteile, die sozusagen in ihrer eigenen Pfütze standen. Sind
buchstäblich zerflossen. Oder die von Helmut erwähnte
Schaumstoffzersetzung. Hier nicht Lautsprechersicken, sondern
Dichtstreifen im Klimaklappenkasten des Fahrzeugs eines deutschen
Premiumherstellers. Wo man echt trivial rankommt. Nicht. Soviel zum Thema
\"Blamabel ist das alles aber fuer ein deutsches Produkt\".

Schämen tut sich dafür schon längst niemand mehr, der Kunde kauft ja auch
so.

Habe ich bei Fahrradgriffen erlebt [...], Stiften für Grafiktabletts
[...], der Antirutschbeschichtung an einer Drift Actionkamera, der
Oberfläche (m)einer Nikon D70, den Soft-Touch-Griffmulden am Audi A3
8L, den Gummibeschichtungen von Braun/Oral-B-Zahnbürsten, usw.

Das haben hier einige Radfahrer mit Ergon-Griffen erlebt.

Kann ich bestätigen, am Ergon GC2-L. Einfach mal die Rezensionen zu
https://www.amazon.de/dp/B001552JS0 lesen. Am GS2-L haben sich die
zusammenvulkanisierten, unterschiedlichen Gummikomponenten voneinander
gelöst. Gewährleistungstausch. Die Variante \"Biokork\" zerbröselt
stattdessen und/oder saugt sich voll. Ich fahre jetzt seit drei Jahren die
Ergon GS1-L, scheinen besser zu sein, übrigens auch die einzige Variante,
die man noch mit Klemmring aus _Aluminium_ bekommt, die anderen sind GFK.

Wie sinnvoll.

Worauf ich chinesische \"Meetlocks\" Griffe kaufte und die sind schon zwei
Jahre voellig klebfrei.

Dafür voll mit Bisphenol A (BPA), polyzyklischen Aromaten (PAK) und Chrom
IV. Irgendwas ist ja immer.

Hmnaja, wie soll ich das jetzt ausdrücken... Mal so: Probier Dein Glück an
einem Stück und berichte.

Wenn ich kraeftig mit Lappen und Reinigungsakohol reibe, bekomme ich ein
wenig davon herunter.

Eskalieren! Isoprop hat u. U. eine bessere Wirkung. Oder Glycolether
(vulgo: \"Backofenreiniger\"). Wenn Du aufs Ganze gehst:
https://www.3mdeutschland.de/3M/de_DE/unternehmen-de/produkte/~/3M-Wiederverwendbare-Halbmaske-Serie-6000/?N=5002385+3291100221&preselect=8720539+8720550+8720785+3293786499&rt=rud
https://www.3mdeutschland.de/3M/de_DE/unternehmen-de/produkte/~/3M-Filter-gegen-organische-D%C3%A4mpfe-6055-A2-f%C3%BCr-die-Serien-6000-und-6500-4-Paar-pro-Packung/?N=5002385+3290656110&rt=rud
https://www.3mdeutschland.de/3M/de_DE/unternehmen-de/produkte/~/3M-Partikelfilter-5935-P3-f%C3%BCr-die-Serien-6000-und-6500-1-Paar-pro-Packung-Filterhalterungen-PR-501/?N=5002385+3290611498&rt=rud

Mit dem Teil kannst Du auch in SARS-CoV-2-Zeiten massiv punkten und riechst
nicht einmal das penetrante Parfüm der Dame neben Dir im ÖPNV. OK, sieht
vielleicht ein bisserl martialisch aus und wegen Ausatemventil wird man
Dich für einen asozialen Egoisten halten, aber wie schon gesagt:

Irgendwas ist ja immer.

Ciao,
Volker
 

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