LED-Leuchtmittel reparieren?...

M

Manuel Reimer

Guest
Hallo,

wahrscheinlich alles andere als rentabel aber weil die Dinger ja nicht
selten früher sterben als man versprochen bekommt und ich hier
tatsächlich mal ein Exemplar habe bei dem die Elektronik nicht in Harz
ersoffen wurde will ich es zumindest probieren.

Fehlerbild: LED flackert.

Zerlegen ging recht einfach und gefunden habe ich eine überraschend
übersichtliche Platine die auf diesem LED-Treiber-IC basiert:

https://datasheetspdf.com/pdf-file/1254478/BPS/BP9918C/1

Die Referenzschaltung wurde nahezu 1:1 nachgebaut. Allerdings wurde die
Glättung der Zwischenspannung aufwändiger gelöst.

Parallel zum eingezeichneten Glättungs-Elko im Schaltbild wurde ein
weiterer geschaltet. In die Plus-Leitung zwischen diesen zwei Elkos
(waagerechte Leitung im Schaltbild) wurde eine Drossel mit einem
Widerstand parallel eingefügt.

Der Widerstand ist verkohlt. Der Strom fließt also vermutlich nur noch
über die Drossel. Allerdings weiß ich jetzt auch nicht was da für ein
Widerstand drin war.

Die Berechnung der Induktivität hängt von der Eingangsspannung ab.
Könnte sein das man hier die Eingangsspannung runtergesetzt hat? Wie
komme ich an den fehlenden Widerstands-Wert? Der LED-Strom ist nicht
bekannt.

Danke im Voraus

Gruß

Manuel
 
Nachtrag:

Etwas weiter gesucht und ich habe genau meine Schaltung gefunden:

https://electronics.stackexchange.com/questions/413654/

Leider mit etwas anderen Bauteilewerten.

Wenn, wie dort beschrieben, der zusätzliche Aufbau mit Widerstand und
Spule am Eingang (L1 und R1) wirklich nur filtert sollten die Werte aber
unkritisch sein. Es sei denn es wird hier doch Spannung reduziert. Dann
stimmt bei falschem Widerstand die Induktivität des LED-Treibers nicht mehr.

Ich hab versucht mit dem Datenblatt auf die Eingangsspannung
zurückzurechnen.

RCS ist bei mir 3,83 Ohm

Führt zu IPK von 156,66mA und damit kommt man auf 78,33mA LED-Strom.

Um wirklich auf VIN zu rechnen bräuchte man aber die Schaltfrequenz \"f\"
deren Wert mir nicht klar ist.

Gruß

Manuel



On 08.08.20 12:00, Manuel Reimer wrote:
Hallo,

wahrscheinlich alles andere als rentabel aber weil die Dinger ja nicht
selten früher sterben als man versprochen bekommt und ich hier
tatsächlich mal ein Exemplar habe bei dem die Elektronik nicht in Harz
ersoffen wurde will ich es zumindest probieren.

Fehlerbild: LED flackert.

Zerlegen ging recht einfach und gefunden habe ich eine überraschend
übersichtliche Platine die auf diesem LED-Treiber-IC basiert:

https://datasheetspdf.com/pdf-file/1254478/BPS/BP9918C/1

Die Referenzschaltung wurde nahezu 1:1 nachgebaut. Allerdings wurde die
Glättung der Zwischenspannung aufwändiger gelöst.

Parallel zum eingezeichneten Glättungs-Elko im Schaltbild wurde ein
weiterer geschaltet. In die Plus-Leitung zwischen diesen zwei Elkos
(waagerechte Leitung im Schaltbild) wurde eine Drossel mit einem
Widerstand parallel eingefügt.

Der Widerstand ist verkohlt. Der Strom fließt also vermutlich nur noch
über die Drossel. Allerdings weiß ich jetzt auch nicht was da für ein
Widerstand drin war.

Die Berechnung der Induktivität hängt von der Eingangsspannung ab.
Könnte sein das man hier die Eingangsspannung runtergesetzt hat? Wie
komme ich an den fehlenden Widerstands-Wert? Der LED-Strom ist nicht
bekannt.

Danke im Voraus

Gruß

Manuel
 
On 08/08/2020 12:00, Manuel Reimer wrote:
Hallo,

wahrscheinlich alles andere als rentabel aber weil die Dinger ja nicht selten
früher sterben als man versprochen bekommt und ich hier tatsächlich mal ein
Exemplar habe bei dem die Elektronik nicht in Harz ersoffen wurde will ich es
zumindest probieren.

Fehlerbild: LED flackert.

Man sollte alle Bauelemente auf defekt prüfen.
Insbesondere die LEDs.
Ist die Betriebsspannung nach den Elkos okay?


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm
http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm
 
Am 08.08.2020 um 13:52 schrieb Manuel Reimer:
Wenn, wie dort beschrieben, der zusätzliche Aufbau mit Widerstand und
Spule am Eingang (L1 und R1) wirklich nur filtert sollten die Werte aber
unkritisch sein.

So ist das.

Bei deinem Leuchtmittel hat sich bestimmt nur der Bonddraht einer LED
gelöst.
 
On 08.08.20 14:43, Helmut Schellong wrote:
Man sollte alle Bauelemente auf defekt prüfen.
Insbesondere die LEDs.
Ist die Betriebsspannung nach den Elkos okay?

Ich hatte das Ding mangels Trenntrafo noch gar nicht offen in Betrieb.

Die LEDs sind aber OK. Die hab ich einzeln am Labornetzteil überprüft.

Auffällig ist nur der verkohlte Widerstand. Meine Annahme war das der
seine Verlustleistung, vor allem durch die Zuheizung durch die LEDs,
nicht sauber wegbekommen hat und so über die Zeit \"geröstet\" wurde. Wenn
mehr kaputt ist, dann lohnt die Reparatur schnell nicht mehr. In dem
Fall würde ich nur die LEDs behalten und in anderen Projekten
wiederverwenden.

Gruß

Manuel
 
On 08.08.20 14:50, Sebastian Wolf wrote:
So ist das.

Bei deinem Leuchtmittel hat sich bestimmt nur der Bonddraht einer LED
gelöst.

Ich hatte ja gehofft das ein Stromfluss nur durch die Spule nicht für
einen zuverlässigen Betrieb reicht.

Das mit dem Bonddraht wäre aber natürlich denkbar. Jetzt wo ich den
LED-Strom weiß könnte ich mal mit annähernd Nennstrom jede LED einzeln
anfahren. Ich muss mir nur noch was einfallen lassen wie ich dabei die
Augen schütze. Die Dinger sind nämlich schon mit wenig Strom sau hell.

Gruß

Manuel
 
On 08.08.20 16:23, Manuel Reimer wrote:
> Die LEDs sind aber OK. Die hab ich einzeln am Labornetzteil überprüft.

Stimmt so nicht ganz. Weil der Nennstrom mir nicht bekannt war hab ich
nur knapp über 20mA draufgegeben. Die laufen aber ja scheinbar mit ca.
78mA. Kann schon sein das eine einzelne LED da dann zu spinnen anfängt.

Gruß

Manuel
 
Am 08.08.2020 um 16:27 schrieb Manuel Reimer:

Ich muss mir nur noch was einfallen lassen wie ich dabei die
Augen schütze. Die Dinger sind nämlich schon mit wenig Strom sau hell.

SoFi-Brille?
 
On 08.08.20 16:40, Sebastian Wolf wrote:
> SoFi-Brille?

Habe ich nicht. Ich hab ein Karton zwischen mich und die LED-Platine
platziert, dann die Messspitzen vorplatziert, In Deckung gehen hinter
dem Karton und mit einem Taster den Strom einschalten. Vermutlich total
übertrieben weil die gleichen LED auch in Strahlern verbaut werden aber
sicher ist sicher.

Ergebnis: Keine Einzel-LED scheint zu flackern. Wenn es eine LED ist,
dann braucht es wohl die Wärme aller um das zu triggern.

Gruß

Manuel
 
On 08/08/2020 16:27, Manuel Reimer wrote:
On 08.08.20 14:50, Sebastian Wolf wrote:
So ist das.

Bei deinem Leuchtmittel hat sich bestimmt nur der Bonddraht einer LED gelöst.

Ich hatte ja gehofft das ein Stromfluss nur durch die Spule nicht für einen
zuverlässigen Betrieb reicht.

Das mit dem Bonddraht wäre aber natürlich denkbar. Jetzt wo ich den LED-Strom
weiß könnte ich mal mit annähernd Nennstrom jede LED einzeln anfahren. Ich
muss mir nur noch was einfallen lassen wie ich dabei die Augen schütze. Die
Dinger sind nämlich schon mit wenig Strom sau hell.
..
Bonddraht?
Du sagtest doch, daß durch jede LED 20mA flossen, und
alle sind in Ordnung.
Wenn ein Bonddraht gelöst ist, ist diejenige LED hochohmig.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm
http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm
 
Am 08.08.2020 um 17:21 schrieb Helmut Schellong:

> Wenn ein Bonddraht gelöst ist, ist diejenige LED hochohmig.

Und wieder mal keine Ahnung.
 
Am 08.08.2020 um 17:12 schrieb Manuel Reimer:

Ergebnis: Keine Einzel-LED scheint zu flackern. Wenn es eine LED ist,
dann braucht es wohl die Wärme aller um das zu triggern.

Hatte die Lampe denn sofort nach dem einschalten geblinkt? Oder erst
nach einigen Sekunden?
 
On 08.08.20 17:29, Sebastian Wolf wrote:
Hatte die Lampe denn sofort nach dem einschalten geblinkt? Oder erst
nach einigen Sekunden?

Sofort.

Gruß

Manuel
 
On 08.08.20 17:21, Helmut Schellong wrote:
Bonddraht?
Du sagtest doch, daß durch jede LED 20mA flossen, und
alle sind in Ordnung.
Wenn ein Bonddraht gelöst ist, ist diejenige LED hochohmig.

Kann sich auch mit der Betriebstemperatur verändern.

Kenne ich aber so das die LED dann auch einen kleinen schwarzen Punkt
hat. Erst Recht wenn man das schon ein paar Stunden hat flackern lassen.

Meine LED sehen aber eigentlich noch gut aus.

Gruß

Manuel
 
Am 08.08.2020 um 17:38 schrieb Manuel Reimer:
On 08.08.20 17:29, Sebastian Wolf wrote:
Hatte die Lampe denn sofort nach dem einschalten geblinkt? Oder erst
nach einigen Sekunden?

Sofort.

Das spricht dann doch gegen gelösten Bonddraht.
 
On 08.08.20 17:40, Sebastian Wolf wrote:
> Das spricht dann doch gegen gelösten Bonddraht.

Nur mal theoretisch. Wenn der Widerstand dort fehlt, dann fehlt auch ein
Teil des Speisestroms. Wird dann also nur noch über die Drossel
bereitgestellt. Diese verzögert aber den Einschaltstrom. Und der Elko
dahinter muss auch erstmal laden. Könnte mein Flackern nicht daher kommen?

Ich neige ja dazu einfach mal 10k reinzulöten, Mit Krokoklemmen
anzuschließen und aus reichlich Abstand einzuschalten. Worst-Case knallt
es mir den Widerstand durch.

Und da diese Basteleien in letzter Zeit häufiger werden muss ich
dringend mal schauen wo man günstig einen Trenntrafo organisieren kann.
Laborkabel passen zwar in deutsche Steckdosen aber nur weil das passt
ist das noch lange keine gute Idee :p

Gruß

Manuel
 
Am 08.08.2020 um 17:45 schrieb Manuel Reimer:

Nur mal theoretisch. Wenn der Widerstand dort fehlt, dann fehlt auch ein
Teil des Speisestroms.

Das ist nur ein Dämpfungswiderstand, da fließt nicht viel Strom drüber,
normalerweise.
 
On 08.08.20 17:46, Sebastian Wolf wrote:
Das ist nur ein Dämpfungswiderstand, da fließt nicht viel Strom drüber,
normalerweise.

Bei mir ist er auf jeden Fall schwarz. Wenn da aber nur wenig Strom
fließen darf, dann ist die Wahrscheinlichkeit doch groß das ein neuer
schnell wieder schwarz wird.

Gruß

Manuel
 
Manuel Reimer wrote:
On 08.08.20 17:21, Helmut Schellong wrote:

Bonddraht?
Du sagtest doch, daß durch jede LED 20mA flossen, und
alle sind in Ordnung.
Wenn ein Bonddraht gelöst ist, ist diejenige LED hochohmig.

Kann sich auch mit der Betriebstemperatur verändern.

Kenne ich aber so das die LED dann auch einen kleinen schwarzen Punkt
hat. Erst Recht wenn man das schon ein paar Stunden hat flackern lassen.

Meine LED sehen aber eigentlich noch gut aus.

Wir hatten so einen Fall in der Firma unter das Mikroskop gelegt.
Es waren optisch keine Schäden erkennbar.

Diese LED hatte kein hartes Gehäuse, sondern war mit durchsichtigem
Silikon vergossen. Mit leichtem Druck der Spitze einer Pinzette auf
das Silikon konnte man sie ein- und ausschalten. Der Bonddraht war
also abgerissen.
 
Am 08.08.20 um 16:27 schrieb Manuel Reimer:
... Ich muss mir nur noch was einfallen lassen wie ich dabei die
Augen schütze. Die Dinger sind nämlich schon mit wenig Strom sau hell.

Das ist jetzt nicht Dein Ernst, oder?

Wie wäre es, einfach nicht direkt in die LED zu gucken? Sie in eine
andere Richtung leuchten zu lassen? Nur etwas von der LED Beleuchtetes
anzugucken? Sonnenbrille?

Nu stell Dich mal nicht so blöd an.

Gruß

Gregor
 

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