Wellenwiderstand 50R, 60R und 75R

W

Wolfgang Martens

Guest
Alte HF Messtechnik aus der RĂśhrenzeit kenne ich mit 60R. (Bei den
Dezifix Steckern von R&S gab es selten auch mal 50R). In den 80ern ist
der TV Bereich auf 75R umgeschwenkt, wohl weil da die Dämpfung
geringer und das Kabel wegen weniger Kupfer billiger ist. Gab es noch
andere GrĂźnde?
Die restliche Messtechnik hatte dann 50R. Warum?

mfG W.Martens
 
Am 30.04.2020 um 12:30 schrieb Wolfgang Martens:
Alte HF Messtechnik aus der RĂśhrenzeit kenne ich mit 60R. (Bei den
Dezifix Steckern von R&S gab es selten auch mal 50R). In den 80ern ist
der TV Bereich auf 75R umgeschwenkt, wohl weil da die Dämpfung geringer
und das Kabel wegen weniger Kupfer billiger ist. Gab es noch andere GrĂźnde?

Ja, man hatte die theoretische Halbwellen-Dipolimpedanz endlich im Griff
mit (73+j42.5) Ohm, 2 Ohm gab man dem Antennendraht.

www.leobaumann.de/antennenimpedanz.htm

Gruß
 
Am 30.04.2020 um 12:48 schrieb Leo Baumann:
Die restliche Messtechnik hatte dann 50R. Warum?

Das hatte was mit der Impedanz von asymmetrischen Vertikalantennen zu
tun, soweit ich mich erinnere.

5/8xLambda-Vertikalantennen haben etwa 50 Ohm ...
 
Am 30.04.2020 um 12:30 schrieb Wolfgang Martens:
Alte HF Messtechnik aus der RĂśhrenzeit kenne ich mit 60R. (Bei den
Dezifix Steckern von R&S gab es selten auch mal 50R). In den 80ern ist
der TV Bereich auf 75R umgeschwenkt, wohl weil da die Dämpfung geringer
und das Kabel wegen weniger Kupfer billiger ist. Gab es noch andere GrĂźnde?
Die restliche Messtechnik hatte dann 50R. Warum?

https://de.wikipedia.org/wiki/Koaxialkabel#Physikalische_Eigenschaften
 
Am 30.04.2020 um 12:30 schrieb Wolfgang Martens:
> Die restliche Messtechnik hatte dann 50R. Warum?

Das hatte was mit der Impedanz von asymmetrischen Vertikalantennen zu
tun, soweit ich mich erinnere.

Gruß
 
Am 30.04.2020 um 13:12 schrieb Sebastian Wolf>> Alte HF Messtechnik
aus der RĂśhrenzeit kenne ich mit 60R. (Bei
den Dezifix Steckern von R&S gab es selten auch mal 50R). In den
80ern ist der TV Bereich auf 75R umgeschwenkt, wohl weil da die
Dämpfung geringer und das Kabel wegen weniger Kupfer billiger
ist. Gab es noch andere GrĂźnde? Die restliche Messtechnik hatte
dann 50R. Warum?
https://de.wikipedia.org/wiki/Koaxialkabel#Physikalische_Eigenschaften
Dass bei 30R die Ăźbertragbare Leistung maximal ist, war mir bekannt,
daher wĂźrde ich sowas bei 100kW Sendern verstehen. Der 20W LTE Sender
mĂśchte aber auch mĂśglichst viel Leistung 30m weiter oben an der
Antenne haben, da wären also auch ehr 75R angebracht. Und die
theoretischen Grundlagen waren unseren Altvorderen sicher auch bekannt.
Warum also der Wechsel von 60R auf 50R in der Messtechnik?
Am 50R wegen Voll-PE kann es nicht liegen, damals gab es schon den
verlustärmeren Schaum und die besten haben eh Bambustechnik.

mfG W.Martens
 
Am 30.04.2020 um 15:23 schrieb Wolfgang Martens:
Und die
theoretischen Grundlagen waren unseren Altvorderen sicher auch bekannt.
Warum also der Wechsel von 60R auf 50R in der Messtechnik?

Bis wann die exakte, theoretische Dipolimpedanz nicht genau bekannt war
weiß ich nicht, jedenfalls in den 60gern noch nicht. Da haben die am
Halbwellendipol Impedanzen von 60 Ohm gemessen, was sich etwa 10 m Ăźber
Grund beim horiz. Halbwellendipol ergibt.
 
Am 30.04.2020 um 15:50 schrieb Leo Baumann:

Bis wann die exakte, theoretische Dipolimpedanz nicht genau bekannt war
weiß ich nicht,

Und das ist hier auch vĂśllig egal.
 
Am 30.04.2020 um 12:30 schrieb Wolfgang Martens:

Alte HF Messtechnik aus der RĂśhrenzeit kenne ich mit 60R. (Bei den Dezifix
Steckern von R&S gab es selten auch mal 50R). In den 80ern ist der TV Bereich
auf 75R umgeschwenkt, wohl weil da die Dämpfung geringer und das Kabel wegen
weniger Kupfer billiger ist. Gab es noch andere GrĂźnde?
Die restliche Messtechnik hatte dann 50R. Warum?

Für Empfangstechnik ist wegen der Dämpfung bei gegebenem Außendurchmesser
75Ohm am besten, fĂźr LeistungsĂźbertragung um die 30 Ohm (begrenzender Faktor
ist -außer dielektrischen Verlusten- die Stärke und damit die Oberfläche des
Innenleiters).
50Ohm sind dann wohl als Kompromiss verwendet worden um akzeptable Sende- wie
Empfangsleistungen zu erzielen.

Bernd
 
Am 30.04.2020 um 15:50 schrieb Leo Baumann:
Bis wann die exakte, theoretische Dipolimpedanz nicht genau bekannt war
weiß ich nicht, jedenfalls in den 60gern noch nicht. Da haben die am
Halbwellendipol Impedanzen von 60 Ohm gemessen, was sich etwa 10 m Ăźber
Grund beim horiz. Halbwellendipol ergibt.

10 m Ăźber Grund ist falsch ausgedrĂźckt - richtig ist 0.125xh/Lambda ...
 
Am 30.04.20 um 16:24 schrieb Bernd Laengerich:
Am 30.04.2020 um 12:30 schrieb Wolfgang Martens:

Alte HF Messtechnik aus der RĂśhrenzeit kenne ich mit 60R. (Bei den
Dezifix Steckern von R&S gab es selten auch mal 50R). In den 80ern ist
der TV Bereich auf 75R umgeschwenkt, wohl weil da die Dämpfung
geringer und das Kabel wegen weniger Kupfer billiger ist. Gab es noch
andere GrĂźnde?
Die restliche Messtechnik hatte dann 50R. Warum?

Fßr Empfangstechnik ist wegen der Dämpfung bei gegebenem
Außendurchmesser 75Ohm am besten, für Leistungsübertragung um die 30 Ohm
(begrenzender Faktor ist -außer dielektrischen Verlusten- die Stärke und
damit die Oberfläche des Innenleiters).
50Ohm sind dann wohl als Kompromiss verwendet worden um akzeptable
Sende- wie Empfangsleistungen zu erzielen.
Hallo,

50 Ohm minimiert auch die Anzahl von Messgeräten.


Peter
 
Leo Baumann schrieb:

> 5/8xLambda-Vertikalantennen haben etwa 50 Ohm ...

....aber nur wenn man sie mit einer Spule elektrisch
auf 3/4 Lambda verlängert.

Frank
 
Am 30.04.2020 um 17:05 schrieb Frank MĂźller:
5/8xLambda-Vertikalantennen haben etwa 50 Ohm ...

...aber nur wenn man sie mit einer Spule elektrisch
auf 3/4 Lambda verlängert.

Nein - siehe in www.leobaumann.de/antennenimpedanz.htm
unter Vertikalantenne nach BALANIS - 5xLambda/8-Resonanz

Die Berechnung ist theoretisch exakt.
 
On 2020-04-30 03:30, Wolfgang Martens wrote:
Alte HF Messtechnik aus der RĂśhrenzeit kenne ich mit 60R. (Bei den
Dezifix Steckern von R&S gab es selten auch mal 50R). In den 80ern ist
der TV Bereich auf 75R umgeschwenkt, wohl weil da die Dämpfung geringer
und das Kabel wegen weniger Kupfer billiger ist. Gab es noch andere GrĂźnde?

Vielleicht war es, weil bei den Gringos 75ohm schon immer ueblich waren
bzw. anfangs 300ohm Zwillingsleitung (liegt bei uns noch). Also eine Art
Harmonisierung?

In Deutschland haben sich die 60ohm lange gehalten. In den 80ern musste
ich in einem EMV Fall mal einen schlechten Antennenverstaerker gegen
einen besseren neuen tauschen. Der war von einer deutschen Markenfirma
und hatte ebenfalls 60ohm Anschluesse. Was auch gut war, denn die Kabel
im Haus waren teilweise eingeputzt und nicht in Leerrohren. Das koennte
man mit Widerstaenden anpassen, gibt aber Gefrickel.


Die restliche Messtechnik hatte dann 50R. Warum?

Vermutlich aehnliche Gruende. RG58 und RG8 Koax war immer sehr
verbreitet und die haben 50ohm.

Eklig ist die Verwechslungsgefahr bei 50ohm und 75ohm BNC-Kabeln. Die
sind manchmal kaum optisch zu unterscheiden.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On Thu, 30 Apr 2020 09:10:47 -0700, Joerg <news@analogconsultants.com>
wrote:

On 2020-04-30 03:30, Wolfgang Martens wrote:
Alte HF Messtechnik aus der Röhrenzeit kenne ich mit 60R. (Bei den
Dezifix Steckern von R&S gab es selten auch mal 50R). In den 80ern ist
der TV Bereich auf 75R umgeschwenkt, wohl weil da die Dämpfung geringer
und das Kabel wegen weniger Kupfer billiger ist. Gab es noch andere Gründe?


Vielleicht war es, weil bei den Gringos 75ohm schon immer ueblich waren
bzw. anfangs 300ohm Zwillingsleitung (liegt bei uns noch). Also eine Art
Harmonisierung?

In Deutschland haben sich die 60ohm lange gehalten. In den 80ern musste
ich in einem EMV Fall mal einen schlechten Antennenverstaerker gegen
einen besseren neuen tauschen. Der war von einer deutschen Markenfirma
und hatte ebenfalls 60ohm Anschluesse. Was auch gut war, denn die Kabel
im Haus waren teilweise eingeputzt und nicht in Leerrohren. Das koennte
man mit Widerstaenden anpassen, gibt aber Gefrickel.


Die restliche Messtechnik hatte dann 50R. Warum?


Vermutlich aehnliche Gruende. RG58 und RG8 Koax war immer sehr
verbreitet und die haben 50ohm.

Eklig ist die Verwechslungsgefahr bei 50ohm und 75ohm BNC-Kabeln. Die
sind manchmal kaum optisch zu unterscheiden.

X Kabel schon nachgemessen, sehr oft haben sie 51 Ohm,
so wie auch die meisten Dummy Loads,
auch von Markenherstellern.

w.
 
Am 30.04.2020 um 18:25 schrieb Helmut Wabnig:
X Kabel schon nachgemessen, sehr oft haben sie 51 Ohm,
so wie auch die meisten Dummy Loads,
auch von Markenherstellern.

Ich habe hier ein Datenblatt von RG58C, das ist mit (50 + - 2) Ohm
spezifiziert.
 
Am 30.04.2020 um 19:02 schrieb Joerg:
On 2020-04-30 09:25, Helmut Wabnig wrote:
On Thu, 30 Apr 2020 09:10:47 -0700, Joerg <news@analogconsultants.com
wrote:

On 2020-04-30 03:30, Wolfgang Martens wrote:


[...]

Die restliche Messtechnik hatte dann 50R. Warum?


Vermutlich aehnliche Gruende. RG58 und RG8 Koax war immer sehr
verbreitet und die haben 50ohm.

Eklig ist die Verwechslungsgefahr bei 50ohm und 75ohm BNC-Kabeln. Die
sind manchmal kaum optisch zu unterscheiden.


X Kabel schon nachgemessen, sehr oft haben sie 51 Ohm,
so wie auch die meisten Dummy Loads,
auch von Markenherstellern.


Ich hatte etliche mit 75ohm, fuer Videozwecke. Meist lief das so, dass
mich ein Kundeningenieur fragte, warum sein Scope Bild so seltsam
aussaehe. Kabel angeguckt, hmmm, sieht duenner aus als RG58 ... oh!

RG59 (75 Ohm) ist dicker als RG58 (50 Ohm).
 
On 2020-04-30 09:25, Helmut Wabnig wrote:
On Thu, 30 Apr 2020 09:10:47 -0700, Joerg <news@analogconsultants.com
wrote:

On 2020-04-30 03:30, Wolfgang Martens wrote:

[...]

Die restliche Messtechnik hatte dann 50R. Warum?


Vermutlich aehnliche Gruende. RG58 und RG8 Koax war immer sehr
verbreitet und die haben 50ohm.

Eklig ist die Verwechslungsgefahr bei 50ohm und 75ohm BNC-Kabeln. Die
sind manchmal kaum optisch zu unterscheiden.


X Kabel schon nachgemessen, sehr oft haben sie 51 Ohm,
so wie auch die meisten Dummy Loads,
auch von Markenherstellern.

Ich hatte etliche mit 75ohm, fuer Videozwecke. Meist lief das so, dass
mich ein Kundeningenieur fragte, warum sein Scope Bild so seltsam
aussaehe. Kabel angeguckt, hmmm, sieht duenner aus als RG58 ... oh!

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On 2020-04-30 10:05, Sebastian Wolf wrote:
Am 30.04.2020 um 19:02 schrieb Joerg:
On 2020-04-30 09:25, Helmut Wabnig wrote:
On Thu, 30 Apr 2020 09:10:47 -0700, Joerg <news@analogconsultants.com
wrote:

On 2020-04-30 03:30, Wolfgang Martens wrote:


[...]

Die restliche Messtechnik hatte dann 50R. Warum?


Vermutlich aehnliche Gruende. RG58 und RG8 Koax war immer sehr
verbreitet und die haben 50ohm.

Eklig ist die Verwechslungsgefahr bei 50ohm und 75ohm BNC-Kabeln. Die
sind manchmal kaum optisch zu unterscheiden.


X Kabel schon nachgemessen, sehr oft haben sie 51 Ohm,
so wie auch die meisten Dummy Loads,
auch von Markenherstellern.


Ich hatte etliche mit 75ohm, fuer Videozwecke. Meist lief das so, dass
mich ein Kundeningenieur fragte, warum sein Scope Bild so seltsam
aussaehe. Kabel angeguckt, hmmm, sieht duenner aus als RG58 ... oh!

RG59 (75 Ohm) ist dicker als RG58 (50 Ohm).

Klar, aber fuer die ueblichen zu Video Equipment beigepackten Kabel wird
das nur selten spendiert. Die haben duenneres Koax aus irgendwelchen
asiatischen Quellen. Bis 10MHz reicht sowas ja auch.

Oft werden die Kabel dann achtlos mit in die Schlitze der Racks mit den
Messkabeln gesteckt.

--
Gruesse, Joerg

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Am 30.04.2020 um 16:55 schrieb Peter Thoms:

> 50 Ohm minimiert auch die Anzahl von Messgeräten.

Inwiefern?

Bernd
 

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