BĂśse Falle ;-)

  • Thread starter Reinhard Zwirner
  • Start date
Hanno Foest wrote on Wed, 15-02-25 21:31:
daoo die soziale MobilitSigmt der deutschen Bev÷lkerung geringer wSigmre als
die der in Indien.

Und in der DDR war sie gegen Ende noch kleiner. Wenn Intelligenz
erblich ist und ich jeden Intelligenten zum Optimum seiner
Bildungsfähigkeit fördere, dann gibt es irgendwann keine hochbegabten
Arbeiterkinder mehr. Wo Bildung vom Geld abhängt, gibt es haufenweise
hochbegabte Proletarier und Kinder, die dann mit Glück mobil werden
können.
 
Am Thu, 26 Feb 2015 08:51:00 +0100 schrieb Axel Berger:

Wenn Intelligenz
erblich ist

Gleich werden sie über dich herfallen ...

Lutz

--
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Olaf Kaluza schrieb:
Rolf Bombach <rolfnospambombach@invalid.invalid> wrote:

erkennen ist schwer. Ich glaube, wir sind an letzterem Problem angekommen.
In der heutigen Arbeis(losen)landschaft hat es durchaus "studierte",
die auch Servicearbeit machen könnten und auch wollen. Nur sind die
gut in Hundertschaften von Schwaflern versteckt.

Das Problem ist das unsere Welt komplizierter wird. Damit steigen
natuerlich auch die Anspruche an den einzelnen. Aber es gibt noch ein
weiteres Problem. Ueberleg mal wieviel Ahnung du von Dingen hast die
nicht zu deinen unmittelbaren Spezialitaeten oder Interessen gehoeren.
Man wird selbst auch doofer (kenntnissaermer) weil man weniger von dem
groesserer Wissen ausserhalb seines Spezialgebietes wissen kann.

Nunja, alldieweil ich mittlerweile, aber seit Jahrzehnten, so ungefähr
den 10. Job habe, hab ich notgedrungen von vielem Ahnung, und peinlicherweise
letztendlich auch mehr als auf meinem studierten Gebiet.

Ich orte folgende Probleme dem Zeitgeist geschuldet:

1) Die Qualität der Ausbildung: Die Qualität der Professoren, deren Veranstaltungen
und Skripte befindet sich seit ca. 30 Jahren im Sinkflug nahe dem freien
Fall. Seltene Ausnahmen bestätigen die Regel.

2) Näher dein Kommentar betreffend: Das Interesse generell an (Natur-)
Wissenschaftlichen Themen nimmt mit der Wohlstandsverwahrlosung dramatisch
ab. Die ROSE-Studie fand auf die Frage an Schüler "wollt ihr mehr
Wissenschaftsunterricht?" in DE und hardcore-EU 30% Zustimmung.
Am Rand der EU, Portugal, Spanien, Griechenland, Polen, Russland eher 40%.
Türkei 50%, Trinidad 60%, Indien je nach Provinz 70-80%, Swasiland 90%.

3) Die Anforderungen an die Auszubildenden nehmen ab. Leicht geographie-
abhängig ist Abitur einklagbares Grundrecht. Katastrophale Noten in
Mathe können mit entsprechenden in Politik, Religion und Sport kompensiert
werden. Nicht nur in der Schule, auch auf der FH. Und dort kriegt man
dann noch den Pätscheler [tm] in Physik nachgeworfen, ohne dass man
erkennbare Fähigkeiten oder gar Fertigkeiten in den vier Grundrechnungs-
arten aufweist. Dafür lernt man frech reden und für alles eine beredte
Ausrede auf Lager zu haben. "Der höhere Mathe Kurs war echt Scheisse
(O-Ton), der Prof war schlecht...." und daher klappt das mit dem
Dreisatz nicht. Kurs gilt als bestanden und die Euroturbopunkte in
Sosse Bolognese kriegt man, wenn man den Kurs überlebt hat, mit
maximal 50% Absenzen. Nein, Beispiele sind nicht erfunden.

Zur Entlastung aller wir daher heute das Bulimie-Lernen angewendet.
Alles im Semester reindrücken, bei der Prüfung dann rausreihern
und anschliessend CLR STACK, CLR PRGCNTR (geht noch schneller
als GoTo 0). Und dann so unkfähr 1/2 Dutzend mal das gleiche und
fettich ist der Inschinör.

Ich bleib bei meiner Behauptung, Hauptproblem ist der Verdünnungsfaktor
durch solche Pfeifen. Insgesamt ist die Menschheit nicht dümmer
geworden, allenfalls blöder.

Nicht nur da. Ich schaetze das es in meiner Firma z.B nahezu
unmoeglich geworden ist ohne Dr. ueber ein gewisses Level
aufzusteigen. Allerdings sind gerade in solchen homogenen Gruppen dann
die Einzelnen die nicht dem Durschnitt entsprechen interessanter. Es
muss ja Gruende geben wieso sie es trotzdem geschafft haben.

Bei uns ist es CH-typisch verpönt, innerbetrieblich den resp mit dem
Titel anzugeben. Und zwar dermassen, dass gewisse Leute aus dem
Grossen Kanton da schon mal in den Hammer laufen.

Das hab ich auch schon oefters von anderer Seite gehoert. Vielleicht
ist das ja ein kulturelles Problem. Es koennte sein das ein
indischer Chef die angegebenen Faehigkeiten einfach zweimal nach
rechts shiftet und dann stimmt alles wieder mit der Realitaet ueberein.

Die indische Arbeitskultur ist der europäischem (im Sinne des
einzelkämpferischen Wikingers übertrieben gesagt), völlig fremd.
Es gibt einfach unvorstellbar viele Menschen dort. Und irgendwie
muss man die in den Produktionsprozess einbinden. Folge ist, dass
ein unglaublicher Mangel an Kader besteht.
In Europa ist es völlig normal, wenn in einer eher planerisch
tätigen Ing-klein-Firma der Chefingenieur schon mal ein Jahr lang an
der Grossanlage selber verrohrt. Ist natürlich Perlen vor die
Säue, aber wirklich aussuchen kann sich das kaum jemand. Und er
macht dann ja auch so viel wie viele ungelernte zusammen.
In Indien ist der Ingenieur der da oben im Glaskasten, der
Hundertschaften von Sweatshop workers überwacht und Abends gönnerhaft
das Tagesprotokoll unterzeichnet. "Meinen" ehemaligen Praktikanten,
Orischinaal Sikh mit Turban und möglicherweise Dolch, habe ich
eben in Linkedin oder so was gesehen, Managing Manager of irkndwas
bei Tata Motors. Keine Ahnung, ob und wie der das Diplom geschafft
hat in der Zeit.
Daher haben auch viele Inder hier kulturelle Probleme bei der
Ausbildung, denen leuchtet nicht ein, dass sie als Ing auch mal
was selber machen müss(t)en. Auch scheint es im täglichen
Überlebenskampf dort normal zu sein, alle andern maximal einzubinden
in die Arbeit, die man eigentlich selber machen sollte. Das ist dort
nicht unhöflich, macht man halt so. Auch hier, Ausnahmen... aber die
wandern dann wohl aus.

--
mfg Rolf Bombach
 
Am 02.03.2015 um 22:48 schrieb Rolf Bombach:

Nicht nur da. Ich schaetze das es in meiner Firma z.B nahezu
unmoeglich geworden ist ohne Dr. ueber ein gewisses Level
aufzusteigen. Allerdings sind gerade in solchen homogenen Gruppen dann
die Einzelnen die nicht dem Durschnitt entsprechen interessanter. Es
muss ja Gruende geben wieso sie es trotzdem geschafft haben.

Bei uns ist es CH-typisch verpönt, innerbetrieblich den resp mit dem
Titel anzugeben. Und zwar dermassen, dass gewisse Leute aus dem
Grossen Kanton da schon mal in den Hammer laufen.

Naja, ihr macht das über die Ränge beim Militär, ich habe mal kurz bei
einer Schweizer 4ma mit vorne A und hinten com gearbeitet, da waren die
Chefs alle Offiziere bei der Schweizer Marine/Heer/Luftwaffe, oder wie
das heißt, und für lange Zeit des Jahres für gemeinsame Geländespiele
von der Arbeit freigestellt. Anstatt Golf oder so...

So haben alle ihre informellen Strukturen. Das ist nicht neu und darüber
werden doch auch "Sachentscheidungen" getroffen, z.B. welchen Chipsatz
man verwendet oder so...

Just meine zwei Öre
Ing.olf
 
Rolf Bombach <rolfnospambombach@invalid.invalid> wrote:

>Ich orte folgende Probleme dem Zeitgeist geschuldet:

Nicht das mir nicht auch gelegentlich solche Gedanken kommen. Aber
man will sie eigentlich nicht zulassen weil man Angst hat sich zu
einem 'Frueher-war-alles-besser' Opa zu entwickeln.

Wenn ich dir mal einen Tip geben darf. Besuch mal eine Maker-Fair
Messe. (so wie in Hannover) Das interessante dort war nicht so sehr
der eigentlich Messeinhalt, sonder die positiv technikfreundliche
Aufbruchstimmung.
Es koennte also sein da wir den Tiefpunkt durchschritten haben und es
wieder aufwaerts geht.


3) Die Anforderungen an die Auszubildenden nehmen ab. Leicht geographie-
abhängig ist Abitur einklagbares Grundrecht. Katastrophale Noten in
Mathe können mit entsprechenden in Politik, Religion und Sport kompensiert

Mein Eindruck ist eher das die Anforderungen an einen durschnittlichen
Arbeiter zugenommen haben und deshalb haette man da gerne einen
Bachelor als Ersatz. Der darf dann natuerlich nicht mehr kosten!

Ich bleib bei meiner Behauptung, Hauptproblem ist der Verdünnungsfaktor
durch solche Pfeifen. Insgesamt ist die Menschheit nicht dümmer
geworden, allenfalls blöder.

Da kann ich nicht wiedersprechen. Aber angesichts der groesseren
Breite an vorhandenem Wissen waere es Wuenschenswert wenn die
Menschheit klueger wird.

Bei uns ist es CH-typisch verpönt, innerbetrieblich den resp mit dem
Titel anzugeben.

Das ist auch in Deutschland so. Aber irgendwie durchsickern lassen
muss man es schon.

Und zwar dermassen, dass gewisse Leute aus dem
Grossen Kanton da schon mal in den Hammer laufen.

Ich war bisher nur beruflich in Basel und Zuerich und mein Eindruck
ist das Schweitzer meist cooler sind. Ich schaetze mal damit kommen
20% der Deutschen nicht mit klar. Ich lese jetzt immer das
thunertagblatt und vergleiche mit unseren Zeitungen, auch sehr
interessant!

Olaf
 
Am Tue, 3 Mar 2015 17:03:33 +0100 schrieb Olaf Kaluza:

3) Die Anforderungen an die Auszubildenden nehmen ab. Leicht geographie-
abhängig ist Abitur einklagbares Grundrecht. Katastrophale Noten in
Mathe können mit entsprechenden in Politik, Religion und Sport kompensiert

Mein Eindruck ist eher das die Anforderungen an einen durschnittlichen
Arbeiter zugenommen haben und deshalb haette man da gerne einen
Bachelor als Ersatz. Der darf dann natuerlich nicht mehr kosten!

Nein, die Ursache ist eine andere. 'Höhere Bildung' war früher ein Garant
für gutes Einkommen und ggf. auch Führungspositionen usw.

Nun haben die aber mittlerweile so viele, dass der Konkurrenzkampf einfach
auf anderem Niveau stattfindet.

Dass über 50% 'oben' sind (was auch immer das sein soll) ist nach wie vor
nicht machbar, Titel und Abschlüsse hin und her.

Lutz

--
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Am Mon, 02 Mar 2015 22:48:13 +0100 schrieb Rolf Bombach:


Nunja, alldieweil ich mittlerweile, aber seit Jahrzehnten, so ungefähr
den 10. Job habe, hab ich notgedrungen von vielem Ahnung, und
peinlicherweise letztendlich auch mehr als auf meinem studierten Gebiet.

Wieso "peinlicherweise"?
Peinlich wäre es (gewesen), wenn Du gesagt hättest "Das geht mich nichts
an, ist nicht mein Fachgebiet".

Ich habe während meines Studiums (Technik der Nachrichtenverarbeitung)
alles vermieden (soweit mĂśglich), was auch nur entfernt mit Differential-/
Integralrechnung zu tun hatte - also auch Regelungstechnik.
Inzwischen verdiene ich meine BrĂśtchen mit Baugruppen fĂźr die Labortechnik
- und das sind zu ca. 80% irgendwelche Regelungen.

1) Die Qualität der Ausbildung: Die Qualität der Professoren, deren
Veranstaltungen und Skripte befindet sich seit ca. 30 Jahren im Sinkflug
nahe dem freien Fall. Seltene Ausnahmen bestätigen die Regel.

Die Qualität der Lehre kann ich nicht beurteilen. Mir fällt nur auf, dass
Doktoranden oft einfach alles (besser) wissen.

2) Näher dein Kommentar betreffend: Das Interesse generell an (Natur-)
Wissenschaftlichen Themen nimmt mit der Wohlstandsverwahrlosung
dramatisch ab. Die ROSE-Studie fand auf die Frage an SchĂźler "wollt ihr
mehr Wissenschaftsunterricht?" in DE und hardcore-EU 30% Zustimmung. Am
Rand der EU, Portugal, Spanien, Griechenland, Polen, Russland eher 40%.
TĂźrkei 50%, Trinidad 60%, Indien je nach Provinz 70-80%, Swasiland 90%.

Es gibt ja "nichts mehr zu entdecken" d. h. zu entwickeln. Alle wichtigen
Dinge sind schon erfunden (Auto, Internet, SmartPhone), also was soll's?

> 3) Die Anforderungen an die Auszubildenden nehmen ab.

Wenn Du am Verhungern bist, bestehst Du nicht auf Steak mit
Bratkartoffeln, da darf es dann auch Eintopf sein.
Die Anforderungen sinken m. E. nicht wirklich, aber die Leute, die sie
erfĂźllen, werden weniger. Also ...

Zur Entlastung aller wir daher heute das Bulimie-Lernen angewendet.
Alles im Semester reindrĂźcken, bei der PrĂźfung dann rausreihern und
anschliessend CLR STACK, CLR PRGCNTR (geht noch schneller als GoTo 0).
Und dann so unkfähr 1/2 Dutzend mal das gleiche und fettich ist der
InschinĂśr.

Das ist aber nichts Neues. Auch unsereines hat vor Klausuren vieles
(auswendig) gelernt und dann so schnell wie mĂśglich wieder vergessen.

Einer "meiner" Profs hatte einen Spruch drauf: "Sie mĂźssen lernen, das
Lernen selbst zu lernen". Dass ich mich dreißig Jahre nach meiner
DiplomprĂźfung noch daran erinnere, sagt wohl genug.

Ich bleib bei meiner Behauptung, Hauptproblem ist der VerdĂźnnungsfaktor
durch solche Pfeifen. Insgesamt ist die Menschheit nicht dĂźmmer
geworden, allenfalls blĂśder.

"Die Summe der Intelligenz auf einem Planeten ist konstant. Und die
Bevölkerung wächst" - eines Murphy's Laws (weiß nicht mehr genau,
welches).

Bei uns ist es CH-typisch verpĂśnt, innerbetrieblich den resp mit dem
Titel anzugeben. Und zwar dermassen, dass gewisse Leute aus dem Grossen
Kanton da schon mal in den Hammer laufen.

Ist das ein "Problem" der Alemannen?
Ich stamme aus Stockach (Nähe Bodensee) und hatte schon Üfters Probleme,
weil ich jemanden mit "Herr Xyz" angeredet habe statt "Herr Doktor/
Professor Xyz". Interessanterweise waren das aber Leute, an deren
fachlicher Kompetenz durchaus Zweifel bestanden.

Daher haben auch viele Inder hier kulturelle Probleme bei der
Ausbildung, denen leuchtet nicht ein, dass sie als Ing auch mal was
selber machen mĂźss(t)en.

Geht's auch anders?
Ich hänge oft genug in einem Schaltschrank rum, weil es schneller geht,
den Sensor selbst anzuschließen als darauf zu warten, bis der eigentlich
Zuständige mit seiner Mittagspause fertig ist und ich ihm erklärt habe,
was ich will.

Das heißt aber nicht, dass ich Monteure für dumm oder einfältig halte -
aber ich weiß, was zu tun ist und hab's eben schneller selbst gemacht als
irgendjemandem erklärt.

Ade

Reinhard
 
Reinhard Forster <rf@micro-forster.de> wrote:

Einer "meiner" Profs hatte einen Spruch drauf: "Sie müssen lernen, das
Lernen selbst zu lernen". Dass ich mich dreißig Jahre nach meiner
Diplomprüfung noch daran erinnere, sagt wohl genug.

Klassenlehrer am ersten Tag in der Sexta: "Also Jungs, hier lernt ihr
nichts, (...lange Kunstpause...) außer wie man lernt." Das war in
einem Gymnasium von ähnlichem Zuschnitt, wie das in der
Feuerzangenbowle - nur nicht so amüsant.

Jürgen
 
On 04 Mar 15 at group /de/sci/electronics in article clo9mpFdochU8@mid.individual.net
<rf@micro-forster.de> (Reinhard Forster) wrote:

Am Mon, 02 Mar 2015 22:48:13 +0100 schrieb Rolf Bombach:

Ich bleib bei meiner Behauptung, Hauptproblem ist der
Verdünnungsfaktor durch solche Pfeifen. Insgesamt ist die Menschheit
nicht dümmer geworden, allenfalls blöder.

"Die Summe der Intelligenz auf einem Planeten ist konstant. Und die
Bevölkerung wächst" - eines Murphy's Laws (weiß nicht mehr genau,
welches).

Genau richtig, aber Murphy hat glatt die Reibungsverluste übersehen :)

Bei uns ist es CH-typisch verpönt, innerbetrieblich den resp mit dem
Titel anzugeben. Und zwar dermassen, dass gewisse Leute aus dem
Grossen Kanton da schon mal in den Hammer laufen.

Ist das ein "Problem" der Alemannen?
Ich stamme aus Stockach (Nähe Bodensee) und hatte schon öfters
Probleme, weil ich jemanden mit "Herr Xyz" angeredet habe statt "Herr
Doktor/ Professor Xyz". Interessanterweise waren das aber Leute, an
deren fachlicher Kompetenz durchaus Zweifel bestanden.

Je größer der Zweifel, desto Titelraushäng :)


Daher haben auch viele Inder hier kulturelle Probleme bei der
Ausbildung, denen leuchtet nicht ein, dass sie als Ing auch mal was
selber machen müss(t)en.

Geht's auch anders?
Ich hänge oft genug in einem Schaltschrank rum, weil es schneller
geht, den Sensor selbst anzuschließen als darauf zu warten, bis der
eigentlich Zuständige mit seiner Mittagspause fertig ist und ich ihm
erklärt habe, was ich will.

Das heißt aber nicht, dass ich Monteure für dumm oder einfältig halte
- aber ich weiß, was zu tun ist und hab's eben schneller selbst
gemacht als irgendjemandem erklärt.

So hab ichs auch immer gehalten. Macht schon Eindruck. BTDT

Besonders wenn der Kleiderdrache keine Blaumänner rausrückte, weil man
unverhofft in ein Stahlwerk musste: "Dat jittet nit! Jung, dä Blaumann
musse quasi ene Dach vorher anmelde!" Hab also mich und meine 2 Jungings
dann halt mit weissen Laborkittel ins Walzwerk verfrachtet. Grosses
Gegröhle, den weisse Firmenhelme mit blauem KK-Logo hatten wir sowieso.
Das kannte man schon als Extravaganz. Die Kittel (ebenfalls mit Logo)
waren aber der Brüller.

Hab dann das mit unserer Kleiderkammerdragonerin erzählt. Grosses
Grinsen, ja dann! Ging trotzdem rund wie ein Lauffeuer.
Bei der Abfahrt fragte mich der Pförtner: sind die Kittel nicht mehr
weiss? Wie sollten sie :)

Am nächsten Tag (Mi?) hab ich persönlich die restweissen Kittel
abgegeben. So Frau R., sie haben gestern meinen Jung-Ings die Blaumänner
verweigert, so mussten wir unsere Kittel nehmen. Bis Fr. kommen die
blitzeblank zurück! Wehe nicht, dann gibts nen dicken Auftritt in der
Geschäftsleitung mit allem Schnätteratäng!

Ich könnte wetten, dass wir am Fr. flammneue Kittel bekamen. Die
Namenschilder sahen zu neu aus :)

Aber wir konnten danach zu jeder Tages und Nachtzeit Blaumänner
abfassen. Sie hat uns einen Karton mit allen erforderlichen Grössen ins
Labor stellen lassen. Geht doch :)

Und die Moral:

Man muss nicht unbedingt einen Titel haben bzw. vorturnen, um sich blöd
anzustellen. Aber wer sich mit mir anlegte hat das nie wieder vergessen.





Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Wolfgang Allinger, anerkannter Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot
 
Am Wed, 04 Mar 2015 14:15:00 -0300 schrieb Wolfgang Allinger:

"Die Summe der Intelligenz auf einem Planeten ist konstant. Und die
Bevölkerung wächst" - eines Murphy's Laws (weiß nicht mehr genau,
welches).

Genau richtig, aber Murphy hat glatt die Reibungsverluste Ăźbersehen :)

Du meinst, die nach Abzug der Verluste noch verfĂźgbare Intelligenz sinkt?
Hmmm ... sollte man mal erforschen ... >:->

weil ich jemanden mit "Herr Xyz" angeredet habe statt "Herr Doktor/
Professor Xyz". Interessanterweise waren das aber Leute, an deren
fachlicher Kompetenz durchaus Zweifel bestanden.

Je größer der Zweifel, desto Titelraushäng :)

Ja, ist wohl so.
Gegenbeispiel: Verantwortlicher zu meinem Kollegen: "Lassen Sie doch den
'Doktor' weg, kostet nur Zeit".
Der hat uns dann aber auf eine Fehlfunktion der Anlage festgenagelt und
hielt nichts vom M*soft-Spruch "It's not a bug, it's feature".

aber ich weiß, was zu tun ist und hab's eben schneller selbst gemacht
als irgendjemandem erklärt.

So hab ichs auch immer gehalten. Macht schon Eindruck. BTDT

Eindruck bei wem? Beim Obermufti wohl weniger ...?

Jch habe es eigentlich immer als Kompliment empfunden, vom "einfachen
Arbeiter" geduzt zu werden.

Besonders wenn der Kleiderdrache keine Blaumänner rausrßckte, weil man
unverhofft in ein Stahlwerk musste:

Da hab ich auch einen. Allerdings nicht im Stahlwerk, sondern bei einem
Finanzkonzern, der sich eine Elektro(nik)abteilung leistete (sit aber
gute 20 Jahre her).

Thema: LeiterplattenprĂźfung
Es ist ein diesbezĂźglicher Automat zu entwickeln.

Ich: Kann man mal eine Blick in die Fertigung werfen? Wie die Abläufe
sind und so?
Zuständiger Gruppenleiter (GL) nach eineigem Hin und Her: Ja gut, dann
kommen Sie mal mit.
GL holt aus dem Schrank in seinem Büro einen weißen Arbeitskittel und
zieht ihn an. Wir gehen zur Leiterplattenfertigung. Im Vorraum fängt mich
ein Aufpasser (AP) ab.

AP: Sie dĂźrfen da nur mit Arbeitskittel rein.

Einsicht meinerseits.
An der Wand hängt etwa ein Dutzend dieser Bekleidungsstßcke in grau und
blau.

Ich: kein Problemm (langt nach dem nächsten Kittel).

AP: Nein, den kĂśnnen Sie nicht anziehen.

Ich: Ach, gehĂśrt der jemandem? Haben Sie auch Besucherkittel?

AP: Das _ist_ ein Besucherkittel, aber Sie kĂśnnen den nicht anziehen.

Ich: Warum nicht?

AP: Sie sind Ingenieur, und die müssen einen weißen Kittel tragen.

Ich: Dann geben Sie mir halt einen weißen Kittel

AP: Haben wir nicht. Besucherkittel gibt's nur in blau und grau.

GL: grinst vor sich hin. Er hat's ja gleich gesagt.

GL kannte aber die alemannische Sturheit (noch) nicht. Nach RĂźcksprache
mit dem Ober-Ober-Mufti durfte ich dann doch noch rein - in einem grauen
Kittel mit Namens-Anstecker mit "Dipl.-Ing." drauf. Es war nicht meine
Schuld, dass ich mit dem Ärmel daran hängengeblieben bin und die Nadel
das nicht aushielt.

GL hat sich dann mit dem Leiterplattenfertigungs-Mufti unterhalten und
ich konnte wenigstens in Ruhe mit den Leuten in der Fertigung reden.

Nachsatz:
Ich glaube nicht, dass Episoden dieser Art nur bei der oben angedeuteten
Firma vorkamen. Bei jeder Organisation gewinnt ab einer gewissen Größe
die Administartion gegenĂźber dem Verstand.

Und die Moral:

Man muss nicht unbedingt einen Titel haben bzw. vorturnen, um sich blĂśd
anzustellen.

Muss man nicht. Aber es hilft >:->

Ade

Reinhard
 
On 04 Mar 15 at group /de/sci/electronics in article clp7edFmj9rU4@mid.individual.net
<rf@micro-forster.de> (Reinhard Forster) wrote:

Am Wed, 04 Mar 2015 14:15:00 -0300 schrieb Wolfgang Allinger:

"Die Summe der Intelligenz auf einem Planeten ist konstant. Und die
Bevölkerung wächst" - eines Murphy's Laws (weiß nicht mehr genau,
welches).

Genau richtig, aber Murphy hat glatt die Reibungsverluste übersehen
:)

Du meinst, die nach Abzug der Verluste noch verfügbare Intelligenz
sinkt? Hmmm ... sollte man mal erforschen ... >:-

Bin da ganz sicher :)


Je größer der Zweifel, desto Titelraushäng :)

Ja, ist wohl so.
Gegenbeispiel: Verantwortlicher zu meinem Kollegen: "Lassen Sie doch
den 'Doktor' weg, kostet nur Zeit".

Auch das gibts und lässt mich weiter hoffen :)

aber ich weiß, was zu tun ist und hab's eben schneller selbst
gemacht als irgendjemandem erklärt.

So hab ichs auch immer gehalten. Macht schon Eindruck. BTDT

Eindruck bei wem? Beim Obermufti wohl weniger ...?
Ja nä iss klar.

Jch habe es eigentlich immer als Kompliment empfunden, vom "einfachen
Arbeiter" geduzt zu werden.

Ich auch.


Da hab ich auch einen. Allerdings nicht im Stahlwerk, sondern bei
einem Finanzkonzern, der sich eine Elektro(nik)abteilung leistete (sit
aber gute 20 Jahre her).

Hihi, da sind Gruppen von deutlich über 20-50 Leuts... s.u.

AP: Sie dürfen da nur mit Arbeitskittel rein.
[...]
AP: Sie sind Ingenieur, und die müssen einen weißen Kittel tragen.

So ähnliche Stories erlebte ich auch. Besonders krass in Österreich.

GL kannte aber die alemannische Sturheit (noch) nicht. Nach
Rücksprache mit dem Ober-Ober-Mufti durfte ich dann doch noch rein -
in einem grauen Kittel mit Namens-Anstecker mit "Dipl.-Ing." drauf. Es
war nicht meine Schuld, dass ich mit dem Ärmel daran hängengeblieben
bin und die Nadel das nicht aushielt.

Fiesgrinz :) Wäre mir vermutlich auch passiert.

Obwohl hier in PY hab ich lernen müssen, dass man viel mehr erreicht und
deutlich seltener belogen/verarscht wird, wenn man den Ingeniero
Diplomado raushängt. Fachrichtung praktisch völlig egal. Preise werden
aber leicht höher :eek: Also vorher abwägen :)


Nachsatz:
Ich glaube nicht, dass Episoden dieser Art nur bei der oben
angedeuteten Firma vorkamen. Bei jeder Organisation gewinnt ab einer
gewissen Größe die Administartion gegenüber dem Verstand.

Wohl war. Hab vor Jahren im WDR mal den 1. dt. Arschlochforscher gehört.
2 Sachen sind mir in Erinnerung geblieben:
1. Ab einer Gruppe von 50 (oder warens 20?) Leuts haben die Arschlöcher
immer die Mehrheit.
2. Ein Arschloch in der Hierachie zieht immer 2 Arschlöcher hinter sich
her.

Und die Moral:

Man muss nicht unbedingt einen Titel haben bzw. vorturnen, um sich
blöd anzustellen.

Muss man nicht. Aber es hilft >:-

JAU!


Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Wolfgang Allinger, anerkannter Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot
 
Reinhard Forster wrote on Wed, 15-03-04 21:15:
Jch habe es eigentlich immer als Kompliment empfunden, vom "einfachen
Arbeiter" geduzt zu werden.

Oh ja, als kleiner Werkstudent (nicht Praktikant) zum Geldscheffeln
bekommt man ganz gut mit, was die Kollegen von der "Oberschicht" so
halten. Das kann in Einzelfällen auch schon mal recht weit ins andere
Extrem reichen.
 
Am Wed, 04 Mar 2015 20:56:00 -0300 schrieb Wolfgang Allinger:


Du meinst, die nach Abzug der Verluste noch verfĂźgbare Intelligenz
sinkt? Hmmm ... sollte man mal erforschen ... >:-

Bin da ganz sicher :)

Dann kannst Du ja ein Forschungsprojekt beantragen.
D.h. Du kĂśnntest es, wenn Du in der EU leben wĂźrdest. Noch ein
komplizierter Titel, und schon fließen die Mittel ...

Gegenbeispiel: Verantwortlicher zu meinem Kollegen: "Lassen Sie doch den
'Doktor' weg, kostet nur Zeit".

Auch das gibts und lässt mich weiter hoffen :)

Dann gibt's noch ganz fiese Typen wie z. B. eine Nachbarin hier. Da wohnt
man jahrelang nebeneinander her, duzt sich und hĂźtet gegenseitig Katzen -
und dann erfährt man ßber einen falsch eingeworfenen Brief, dass die Frau
einen Doktortitel hat.

Ist doch Betrug, sowas ...

Obwohl hier in PY hab ich lernen mĂźssen, dass man viel mehr erreicht und
deutlich seltener belogen/verarscht wird, wenn man den Ingeniero
Diplomado raushängt. Fachrichtung praktisch vÜllig egal. Preise werden
aber leicht hÜher :eek: Also vorher abwägen :)

Gut, gelegentlich hänge ich meinen Dipl.-Ing. auch mal raus -
vorzugsweise gegenĂźber gewissen Dres / Profs.

Wohl war. Hab vor Jahren im WDR mal den 1. dt. Arschlochforscher gehĂśrt.
2 Sachen sind mir in Erinnerung geblieben: 1. Ab einer Gruppe von 50
(oder warens 20?) Leuts haben die ArschlĂścher immer die Mehrheit.
M. E. eher 20 ...
2. Ein Arschloch in der Hierachie zieht immer 2 ArschlĂścher hinter sich
her.

Peter-Prinzip (oder war's der andere, dessen Namen mir grade nicht
einfällt?).

Ade

Reinhard
 
Ingolf Pohl schrieb:
Am 02.03.2015 um 22:48 schrieb Rolf Bombach:

Nicht nur da. Ich schaetze das es in meiner Firma z.B nahezu
unmoeglich geworden ist ohne Dr. ueber ein gewisses Level
aufzusteigen. Allerdings sind gerade in solchen homogenen Gruppen dann
die Einzelnen die nicht dem Durschnitt entsprechen interessanter. Es
muss ja Gruende geben wieso sie es trotzdem geschafft haben.

Bei uns ist es CH-typisch verpönt, innerbetrieblich den resp mit dem
Titel anzugeben. Und zwar dermassen, dass gewisse Leute aus dem
Grossen Kanton da schon mal in den Hammer laufen.

Naja, ihr macht das über die Ränge beim Militär, ich habe mal kurz bei
einer Schweizer 4ma mit vorne A und hinten com gearbeitet, da waren die
Chefs alle Offiziere bei der Schweizer Marine/Heer/Luftwaffe, oder wie
das heißt, und für lange Zeit des Jahres für gemeinsame Geländespiele
von der Arbeit freigestellt. Anstatt Golf oder so...

Ja, das ist zum Kotzen, insbesondere wenn in der Firma die Rangordnung
vom Militär "korrumpiert" wird. Als Mahnung ist BBC daran eingegangen,
recht so. Ciba-Forschung wohl auch.

So haben alle ihre informellen Strukturen. Das ist nicht neu und darüber
werden doch auch "Sachentscheidungen" getroffen, z.B. welchen Chipsatz
man verwendet oder so...

So was wird auch von nicht-militärischen Deppen in Nadelstreifen entschieden.
Von meinen Ex-Kollegen in der Industrie höre ich Sachen, die brauche ich
gar nicht erst weiter zu erzählen, da man die eh nicht glauben wird.
Jedenfalls war der Schritt von Assembler zu C für die eine Erlösung.

--
mfg Rolf Bombach
 
Lutz Schulze schrieb:
Am Tue, 3 Mar 2015 17:03:33 +0100 schrieb Olaf Kaluza:

3) Die Anforderungen an die Auszubildenden nehmen ab. Leicht geographie-
abhängig ist Abitur einklagbares Grundrecht. Katastrophale Noten in
Mathe können mit entsprechenden in Politik, Religion und Sport kompensiert

Mein Eindruck ist eher das die Anforderungen an einen durschnittlichen
Arbeiter zugenommen haben und deshalb haette man da gerne einen
Bachelor als Ersatz. Der darf dann natuerlich nicht mehr kosten!

Nein, die Ursache ist eine andere. 'Höhere Bildung' war früher ein Garant
für gutes Einkommen und ggf. auch Führungspositionen usw.

Die Bildung war aber auch besser und die Motivation auch. Und die Firmen
zuverlässiger und weniger geldgierig. Und man konnte aufsteigen. Durch
Kompetenz.

Nun haben die aber mittlerweile so viele, dass der Konkurrenzkampf einfach
auf anderem Niveau stattfindet.

Eben, auf tieferem Niveau. Dafür Job-hopping bis hin zum Konkurs als
Volkssport. Und Seilschaften rulez.

Dass über 50% 'oben' sind (was auch immer das sein soll) ist nach wie vor
nicht machbar, Titel und Abschlüsse hin und her.

Jou, scheiss Boltzmann-Verteilung.

--
mfg Rolf Bombach
 
Reinhard Forster schrieb:
Am Mon, 02 Mar 2015 22:48:13 +0100 schrieb Rolf Bombach:

Bei uns ist es CH-typisch verpĂśnt, innerbetrieblich den resp mit dem
Titel anzugeben. Und zwar dermassen, dass gewisse Leute aus dem Grossen
Kanton da schon mal in den Hammer laufen.

Ist das ein "Problem" der Alemannen?
Ich stamme aus Stockach (Nähe Bodensee) und hatte schon Üfters Probleme,
weil ich jemanden mit "Herr Xyz" angeredet habe statt "Herr Doktor/
Professor Xyz". Interessanterweise waren das aber Leute, an deren
fachlicher Kompetenz durchaus Zweifel bestanden.

Nun ja, in DE ist der Titel amtlicher Bestandteil des Namens, in CH
nicht. Es gibt auch keine Orden oder dergleichen.
Nun, ein Kollege, nennen wir ihn mal Dr. MĂźller, arbeitet merkwĂźrdigerweise
nicht in der Chemie sondern verkauft Radargeräte bei Nemesis in M.
Sein Chef heisst zufälligerweise Mßller. Nun, mein Kollege kriegt
dauernd hochrangige Telefonanrufe, da die Zentrale die externen
Anrufer fragt: Wollen sie mit Herrn MĂźller oder mit Herrn Dr. MĂźller
reden? Worauf offenbar dem durchschnittlichen Deutschen vĂśllig
klar ist, dass der Chef nur der Dr. sein kann.

Daher haben auch viele Inder hier kulturelle Probleme bei der
Ausbildung, denen leuchtet nicht ein, dass sie als Ing auch mal was
selber machen mĂźss(t)en.

Geht's auch anders?
Ich hänge oft genug in einem Schaltschrank rum, weil es schneller geht,
den Sensor selbst anzuschließen als darauf zu warten, bis der eigentlich
Zuständige mit seiner Mittagspause fertig ist und ich ihm erklärt habe,
was ich will.

Das heißt aber nicht, dass ich Monteure für dumm oder einfältig halte -
aber ich weiß, was zu tun ist und hab's eben schneller selbst gemacht als
irgendjemandem erklärt.

Da hast du zu 150% meine Zustimmung.
Leider habe ich hier einen Techniker, von dem das schlimmste ist, wenn
er einem hilft :-]. Zuerst: Weg da, ich kann das besser, ich hab
30 Jahre Erfahrung im Anlagebau, blafasel, Ellenbogen. Nach fĂźnf Minuten
dann: Eh, Rolf, kannst du mir mal zeigen, wie das geht? (Und wenn du's
dann noch ganz machst, kann ich ja schon mal nach Hause gehen...)
Daher die 150%. Arbeit fĂźr mich.

--
mfg Rolf Bombach
 
Am 09.04.2015 um 21:00 schrieb Rolf Bombach:
[...]
Nun ja, in DE ist der Titel amtlicher Bestandteil des Namens, in CH
nicht.

Das ist auch in D nicht der Fall.


--
http://www.headless-brewing.com/
 
Axel_Berger@b.maus.de (Axel Berger) schrieb:
Reinhard Forster wrote on Wed, 15-03-04 21:15:
Jch habe es eigentlich immer als Kompliment empfunden, vom "einfachen
Arbeiter" geduzt zu werden.

Oh ja, als kleiner Werkstudent (nicht Praktikant) zum Geldscheffeln
bekommt man ganz gut mit, was die Kollegen von der "Oberschicht" so
halten. Das kann in Einzelfällen auch schon mal recht weit ins andere
Extrem reichen.

Ein Kollege neigt dazu, alles selber in die Hand zu nehmen und scheut
auch vor dem Extremen nicht zurück. Etwa den Transport einer grösseren
Apparatur; Papa hat ja eine Spedition und genügend LKW. Da fährt er
dann schon mal selber beim Projektpartner bis in die Halle. Beim
Schwatz mit den andern Blaumännern erhalte er einen detaillierteren,
nicht notwendigerweise "besseren" Eindruck von der Firma. Und manchmal
zweifle er daran, ob er jetzt richtig abgebogen war und in derselben
Firma gelandet ist, in der er vorher in der Teppichetage das Projekt
diskutiert hatte.

--
mfg Rolf Bombach
 
Am 09.04.2015 um 21:12 schrieb Rolf Bombach:
Und manchmal zweifle er daran, ob er jetzt richtig abgebogen war und
in derselben Firma gelandet ist, in der er vorher in der Teppichetage
das Projekt diskutiert hatte.
Dafür vier Daumen von mir nach oben!


Butzo
 
Eric BrĂźcklmeier schrieb:
Am 09.04.2015 um 21:00 schrieb Rolf Bombach:
[...]
Nun ja, in DE ist der Titel amtlicher Bestandteil des Namens, in CH
nicht.

Das ist auch in D nicht der Fall.

Tatsächlich. Hat man das mit der Reform endlich weggekriegt?
Gratuliere. FrĂźher schrammte man ja knapp an Beamtenbeleidigung
vorbei, wenn man den Chef nicht angeblich korrekt mir Dr.
angeredet hat.
Das Juristenzeuch ist mir allerdings zu kompliziert, handelt
es sich hier ja um einen Grad und nicht um einen Titel oder
wie auch immer. Scheint auch so zu sein, dass ich mich in DE
nicht "Dr." ohne weitere Hinweise nennen darf.

--
mfg Rolf Bombach
 

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