BFO eines SSB-Transceivers hat \"geclippte\" Signalform?...

R

Ralph Aichinger

Guest
Ich baue gerade den ILER-20 SSB-Transceiver auf:

https://www.qrphamradiokits.com/transceivers/iler-40-20-v3-ssb/

Meiner:
https://www.instagram.com/p/CD3TMK1lIsu/

Anleitung mit Schaltplan, falls das jemanden interessiert:

https://www.qrphamradiokits.com/app/download/12793140649/ILER20v3+english+manual.pdf?t=1596542980

Schaltplan ist auf Seite 35

Ich habe den VXO nicht gebaut, sondern verwende den optionalen
DDS, und bin gerade beim Abgleichen. Man hört auch schon was ;)

Was mir aber etwas Sorgen macht: Mangels eines Frequenzzählers hab
ich mein Picoscope an den BFO-Ausgang gehängt, der zum Abstimmen
der BFO-Frequenz verwendet wird (Seite 29 im Manual, Justierung
von CV1 nur falls es jemand interessiert). Und die Frequenz ist
plausibel, *aaaber* die Signalform gefällt mir nicht:

https://pi.h5.or.at/ng/bfo-clipping-iler-20.png

Haltet ihr das für

a) ein Artefakt davon, daß ich ein 4MHz-Signal über einfaches
anclipsen an einen eingelöteten Platinenheader an ein billiges
USB-Oszilloskop auskopple? Ob ich die Probe auf x10 oder x1 stelle
macht übrigens keinen großen Unterschied. Und das Signal das aus
dem DDS kommt ist ein wunderschöner Sinus.

b) ein Problem das ich weiterverfolgen sollte (z.B. indem ich
beim Kit-Ersteller nachfrage) weil es das empfangene Signal
verschlechtern wird

c) irgendwas was eventuell sogar \"so gehört\" und ich nur
als Problem mißverstehe?

Mir ist klar, daß ihr euch sicher eher nicht in die Schaltung
verbeißen wollt, ich hoffe eher auf Antworten \"aus dem Bauch
heraus\", wenn man einen Erfahrungsschatz hat, dann kann
man sowas ja oft in die eine oder andere Richtung einschätzen.
Ich hab den Erfahrungsschatz nicht, das ist mein erster
Eigenbau-TRX ;)

TIA

/ralph
--
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https://aisg.at
ausserirdische sind gesund
 
On 2020-08-14 08:57, Ralph Aichinger wrote:
Ich baue gerade den ILER-20 SSB-Transceiver auf:

https://www.qrphamradiokits.com/transceivers/iler-40-20-v3-ssb/

Meiner:
https://www.instagram.com/p/CD3TMK1lIsu/

Anleitung mit Schaltplan, falls das jemanden interessiert:

https://www.qrphamradiokits.com/app/download/12793140649/ILER20v3+english+manual.pdf?t=1596542980

Schaltplan ist auf Seite 35

Ich habe den VXO nicht gebaut, sondern verwende den optionalen
DDS, und bin gerade beim Abgleichen. Man hört auch schon was ;)

Was mir aber etwas Sorgen macht: Mangels eines Frequenzzählers hab
ich mein Picoscope an den BFO-Ausgang gehängt, der zum Abstimmen
der BFO-Frequenz verwendet wird (Seite 29 im Manual, Justierung
von CV1 nur falls es jemand interessiert). Und die Frequenz ist
plausibel, *aaaber* die Signalform gefällt mir nicht:

https://pi.h5.or.at/ng/bfo-clipping-iler-20.png

Haltet ihr das für

a) ein Artefakt davon, daß ich ein 4MHz-Signal über einfaches
anclipsen an einen eingelöteten Platinenheader an ein billiges
USB-Oszilloskop auskopple? Ob ich die Probe auf x10 oder x1 stelle
macht übrigens keinen großen Unterschied. Und das Signal das aus
dem DDS kommt ist ein wunderschöner Sinus.

DDS? Im Schaltbild kommt das BFO Signal aus einem simplen einstufigen
Quarz-Oszillator.


b) ein Problem das ich weiterverfolgen sollte (z.B. indem ich
beim Kit-Ersteller nachfrage) weil es das empfangene Signal
verschlechtern wird

c) irgendwas was eventuell sogar \"so gehört\" und ich nur
als Problem mißverstehe?

Mir ist klar, daß ihr euch sicher eher nicht in die Schaltung
verbeißen wollt, ich hoffe eher auf Antworten \"aus dem Bauch
heraus\", wenn man einen Erfahrungsschatz hat, dann kann
man sowas ja oft in die eine oder andere Richtung einschätzen.

Der BFO ist ein Quarzoszillator mit nur einem Transistor Q4, der am
Ausgang (R26) keinen Schwingkreis hat. Damit kann man keinen sauberen
Sinus erwarten, weil Q4 im Oszillatorbetrieb sehr weit durchgesteuert
wird, also bis in den nichtlinearen Bereich. Das tun einfache
Oszillatoren so gut wie immer.

Es macht auch nichts, denn das BFO Signal geht spaeter in Pin 6 eines
SA602 Mischer IC:

https://www.nxp.com/docs/en/data-sheet/SA602A.pdf

Also eine glorifizierte Gilbert Zelle. In Figure 3 sieht man, dass es
durch einen Puffer geht und die Signalform des hereinkommenden
BFO-Signals ist nicht sehr kritisch.


Ich hab den Erfahrungsschatz nicht, das ist mein erster
Eigenbau-TRX ;)

Nur Mut. Schoen dass es noch Leute gibt, die selbst bauen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Am 14.08.2020 um 17:57 schrieb Ralph Aichinger:
Was mir aber etwas Sorgen macht: Mangels eines Frequenzzählers hab
ich mein Picoscope an den BFO-Ausgang gehängt, der zum Abstimmen
der BFO-Frequenz verwendet wird (Seite 29 im Manual, Justierung
von CV1 nur falls es jemand interessiert). Und die Frequenz ist
plausibel,*aaaber* die Signalform gefällt mir nicht:

https://pi.h5.or.at/ng/bfo-clipping-iler-20.png

Die Singnalform ist wirklich nicht schön. Ist aber nicht schlimm. Was
erwartest Du von einem Quarz-Oszillator mit einem Transistor?

Wenn man wüsste, was Dein USB-Oszi für eine Eingangsimpedanz hat, und ob
die auch richtig angegeben ist, wäre dem Betrachter des Schaltplans
schon geholfen.

Die Pufferstufe für den Oszillator ist im Mischer, darum die einfache
Schaltung.

Bauchgefühl: Nicht schön, aber läuft ...

Grüße Leo
 
Nachfrage: Hast Du jenseits von C40 1nF am Messpunkt gemessen oder an
R27 100Ohm, dem BFO-Terminal (Mischereingang)?
 
Joerg <news@analogconsultants.com> wrote:
DDS? Im Schaltbild kommt das BFO Signal aus einem simplen einstufigen
Quarz-Oszillator.

Sorry, das hätte ich vielleicht besser erklären sollen:
Man kann alternativ zum eingbauten VXO (der nur 50kHz
oder so stabil abdecken kann) einen DDS verwenden, der
als extra Kit verkauft wird (eigentlich gibt es sogar
zwei unterschiedliche, einen auf Arduino-Basis mit dem
SI5341 und einen mit PIC und dem AD9850, letzten hab
ich \"aufgebaut\" (nicht wirklich, in dem Fall ist es anders
als beim TRX mehr ein zusammenlöten von Modulen, aber
das Zeug gibts halt vorwiegend als SMD):

https://www.qrphamradiokits.com/iler-dds/
https://www.qrphamradiokits.com/app/download/12723272049/ILERDDS+V2.1+manual+english.pdf

Der BFO ist ein Quarzoszillator mit nur einem Transistor Q4, der am
Ausgang (R26) keinen Schwingkreis hat. Damit kann man keinen sauberen
Sinus erwarten, weil Q4 im Oszillatorbetrieb sehr weit durchgesteuert
wird, also bis in den nichtlinearen Bereich. Das tun einfache
Oszillatoren so gut wie immer.

Danke, das hilft sehr! Es ist das erste Mal, daß ich ein Oszi an
eine ernsthafte Analogschaltung hänge, da fehlt mir die Erfahrung.

Es macht auch nichts, denn das BFO Signal geht spaeter in Pin 6 eines
SA602 Mischer IC:

https://www.nxp.com/docs/en/data-sheet/SA602A.pdf

Also eine glorifizierte Gilbert Zelle. In Figure 3 sieht man, dass es
durch einen Puffer geht und die Signalform des hereinkommenden
BFO-Signals ist nicht sehr kritisch.

Danke, das beruhigt!

> Nur Mut. Schoen dass es noch Leute gibt, die selbst bauen.

Die Kits von EA3GCY sind wirklich gut gemacht, und es macht jede Menge
Spaß. Ich muß nur jetzt ersteinmal das ganze Kabelgewurstel und die
Reste vom Löten auseinandersortieren, es ist echt nicht einfach eine
die ganzen fliegend verdrahteten Bedienelemente zu bedienen.
Im Moment ist es unmöglich zwischen meinem Yaesu-TRX und
dem Eigenbau hin- und herzuschalten ob des Gewurstels, umso mehr
als sie sich ein Netzteil teilen.

/ralph
/ralph
--
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ausserirdische sind gesund
 
Leo Baumann <charly020664@yahoo.de> wrote:
https://pi.h5.or.at/ng/bfo-clipping-iler-20.png

Die Singnalform ist wirklich nicht schön. Ist aber nicht schlimm. Was
erwartest Du von einem Quarz-Oszillator mit einem Transistor?

Ich hab wie geschrieben wenig Erfahrung. Wenn sowas so ausschauen
darf und nicht notwendigerweise Resultat eines Baufehlers von
mir ist, dann bin ich schon beruhigt.

Wenn man wüsste, was Dein USB-Oszi für eine Eingangsimpedanz hat, und ob
die auch richtig angegeben ist, wäre dem Betrachter des Schaltplans
schon geholfen.

1MOhm laut technischen Daten.

Die Pufferstufe für den Oszillator ist im Mischer, darum die einfache
Schaltung.

Bauchgefühl: Nicht schön, aber läuft ...

Danke!

/ralph
--
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ausserirdische sind gesund
 
Hallo!

Am 14.08.2020 um 17:57 schrieb Ralph Aichinger:
Anleitung mit Schaltplan, falls das jemanden interessiert:

https://www.qrphamradiokits.com/app/download/12793140649/ILER20v3+english+manual.pdf?t=1596542980

Schaltplan ist auf Seite 35

Interessieren tun mich solche Schaltungen immer. Aber nicht selten werde
ich enttäuscht.
Das dein BFO-Signal so aussieht, könnte daran liegen das du an falscher
Stelle misst. Am Emitter Q4 oder am Verbindungspunkt R26/R27 hat man
einen DC-Offset.
Daher nimmt man für gewöhnlich bei solchen Oszillatoren das Signal über
eine Koppelkapazität ab (z.B. nach C40) ab.
Im Schaltplan ist auch der Signalpfad zu den beiden SA602 kapazitiv
gekoppelt: C13 oder C20.

Also korrekt gemessen, beispielsweise nach C40 oder an den Pin6 der
SA602 sollte das BFO-Signal zwar nicht optimal aussehen, aber schon
deutlich besser.

Was mir aber an Schwächen der Schaltung auffällt sind KO-Kriterien:

1. Ein Oszillator wie der BFO sowie der VXO kann maximal nur so sauber
arbeiten wie seine Betriebsspannung ist. Solche Schaltungsbereiche
versorgt man naturgemäß heute über Linearregler mit möglischt
rauscharmen und saberen Betriebsspannungen.
Im Schaltplan hingegen führt der Entwickler die externe Speisespannung
\"12-14V\" einfach über R23 und D3 womit diese Oszillatoren rauschelige
9,1V bekommen.

2. Die Endstufe ist zumindest \"mutig\"...
Der erste Treiber Q1 geht noch aufgrund hinreichend kleiner Signalamplitude.
Spätestens Q2 und Q3 bräuchten aber eine feinfühlig einstellbare
Arbeitspunktregelung.
Es fehlen hierfür die nötigen Trimmer sowie die Messpunkte für den
Kollektorstrom.
Diese für lineare Betriebsarten essenzielle linearisierung von Q2 & Q3
einfach durch ne handvoll Festwiderstände (R42-R48) an \"12-14V\" zu
erschlagen, macht mich etwas....sprachlos...

Jürgen Hüser
 
Jürgen Hüser <dg7gj@gmx.de> wrote:
Daher nimmt man für gewöhnlich bei solchen Oszillatoren das Signal über
eine Koppelkapazität ab (z.B. nach C40) ab.
Im Schaltplan ist auch der Signalpfad zu den beiden SA602 kapazitiv
gekoppelt: C13 oder C20.

Also korrekt gemessen, beispielsweise nach C40 oder an den Pin6 der
SA602 sollte das BFO-Signal zwar nicht optimal aussehen, aber schon
deutlich besser.

Danke, das werde ich mir nachher noch mal ansehen!

Was mir aber an Schwächen der Schaltung auffällt sind KO-Kriterien:

1. Ein Oszillator wie der BFO sowie der VXO kann maximal nur so sauber
arbeiten wie seine Betriebsspannung ist. Solche Schaltungsbereiche
versorgt man naturgemäß heute über Linearregler mit möglischt
rauscharmen und saberen Betriebsspannungen.
Im Schaltplan hingegen führt der Entwickler die externe Speisespannung
\"12-14V\" einfach über R23 und D3 womit diese Oszillatoren rauschelige
9,1V bekommen.

Der TRX ist vor allem für Batteriebetrieb gedacht, oder wenn
stationär wird er wohl meist von einem schon vorhandnen linear
geregelten störungsarmen Funknetzteil versorgt.

2. Die Endstufe ist zumindest \"mutig\"...
Der erste Treiber Q1 geht noch aufgrund hinreichend kleiner Signalamplitude.
Spätestens Q2 und Q3 bräuchten aber eine feinfühlig einstellbare
Arbeitspunktregelung.
Es fehlen hierfür die nötigen Trimmer sowie die Messpunkte für den
Kollektorstrom.
Diese für lineare Betriebsarten essenzielle linearisierung von Q2 & Q3
einfach durch ne handvoll Festwiderstände (R42-R48) an \"12-14V\" zu
erschlagen, macht mich etwas....sprachlos...

Es scheint aber \"oft\" zu funktionieren, außer die ganzen Nachbauer
lügen ;)

https://www.qsl.net/ea3gcy/galeria.html

/ralph
Jürgen Hüser
--
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ausserirdische sind gesund
 
Am 15.08.2020 um 15:10 schrieb Jürgen Hüser:
Also korrekt gemessen, beispielsweise nach C40 oder an den Pin6 der
SA602 sollte das BFO-Signal zwar nicht optimal aussehen, aber schon
deutlich besser.

Ja, desshalb hatte ich gefragt was der USB-Oszi für einen
Innenwiderstand hat. Wenn er an R26/R27 misst, dann verstellt er damit
den Arbeitspunkt von Q4, wenn der Innenwiderstand dann nicht wirklich
hoch ist, was bei Billig-Oszis oft der Fall ist, dann kommen solche
Kurvenformen heraus.

Also jenseits C40 messen.

:)
 
On 2020-08-15 02:19, Ralph Aichinger wrote:
Joerg <news@analogconsultants.com> wrote:
DDS? Im Schaltbild kommt das BFO Signal aus einem simplen einstufigen
Quarz-Oszillator.

Sorry, das hätte ich vielleicht besser erklären sollen:
Man kann alternativ zum eingbauten VXO (der nur 50kHz
oder so stabil abdecken kann) einen DDS verwenden, der
als extra Kit verkauft wird (eigentlich gibt es sogar
zwei unterschiedliche, einen auf Arduino-Basis mit dem
SI5341 und einen mit PIC und dem AD9850, letzten hab
ich \"aufgebaut\" (nicht wirklich, in dem Fall ist es anders
als beim TRX mehr ein zusammenlöten von Modulen, aber
das Zeug gibts halt vorwiegend als SMD):

AD9850 ist eine gute Wahl.


https://www.qrphamradiokits.com/iler-dds/
https://www.qrphamradiokits.com/app/download/12723272049/ILERDDS+V2.1+manual+english.pdf

Ah, fast wie Heathkit, da wird sogar das Loeten erklaert fuer die ganz
jungen Leute.


Der BFO ist ein Quarzoszillator mit nur einem Transistor Q4, der am
Ausgang (R26) keinen Schwingkreis hat. Damit kann man keinen sauberen
Sinus erwarten, weil Q4 im Oszillatorbetrieb sehr weit durchgesteuert
wird, also bis in den nichtlinearen Bereich. Das tun einfache
Oszillatoren so gut wie immer.

Danke, das hilft sehr! Es ist das erste Mal, daß ich ein Oszi an
eine ernsthafte Analogschaltung hänge, da fehlt mir die Erfahrung.

Ich kann mich noch an den Ausruf eines neu eingestellten Ingenieurs
erinnern, als er das erste Mal am Drain eines Sperrwandler-Transistors
oszillographierte: \"GAAAH! Das sieht ja voll aetzend aus!\" (war ganz
normal).

[...]


Die Kits von EA3GCY sind wirklich gut gemacht, und es macht jede Menge
Spaß. ...

Schreibe ihm das mal, Feedback kommt immer gut.


... Ich muß nur jetzt ersteinmal das ganze Kabelgewurstel und die
Reste vom Löten auseinandersortieren, es ist echt nicht einfach eine
die ganzen fliegend verdrahteten Bedienelemente zu bedienen.
Im Moment ist es unmöglich zwischen meinem Yaesu-TRX und
dem Eigenbau hin- und herzuschalten ob des Gewurstels, umso mehr
als sie sich ein Netzteil teilen.

John Larkin aus der s.e.design NG sagte mal \"50% of the job of an
electronics engineer is packaging\", also Gehaeuse, Befestigungen, und so
weiter. IME ist es oft noch mehr.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On 2020-08-15 06:10, Jürgen Hüser wrote:

[...]


1. Ein Oszillator wie der BFO sowie der VXO kann maximal nur so sauber
arbeiten wie seine Betriebsspannung ist. Solche Schaltungsbereiche
versorgt man naturgemäß heute über Linearregler mit möglischt
rauscharmen und saberen Betriebsspannungen.
Im Schaltplan hingegen führt der Entwickler die externe Speisespannung
\"12-14V\" einfach über R23 und D3 womit diese Oszillatoren rauschelige
9,1V bekommen.

2. Die Endstufe ist zumindest \"mutig\"...
Der erste Treiber Q1 geht noch aufgrund hinreichend kleiner Signalamplitude.
Spätestens Q2 und Q3 bräuchten aber eine feinfühlig einstellbare
Arbeitspunktregelung.
Es fehlen hierfür die nötigen Trimmer sowie die Messpunkte für den
Kollektorstrom.
Diese für lineare Betriebsarten essenzielle linearisierung von Q2 & Q3
einfach durch ne handvoll Festwiderstände (R42-R48) an \"12-14V\" zu
erschlagen, macht mich etwas....sprachlos...

Hast Du mal das Schaltbild des alten Atlas 210 gesehen? :)

Bei dem haengt so ziemlich alles am KFZ-Bordnetz. Da faellt mir ein,
dass ich meinen mal endlich reparieren sollte. Fuer die Versorgung der
Empfaengerstufen haben sie ein kleines Pi-Filter davorgesetzt, das war\'s
aber auch.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Am 15.08.2020 um 21:32 schrieb Joerg:

John Larkin aus der s.e.design NG sagte mal \"50% of the job of an
electronics engineer is packaging\", also Gehaeuse, Befestigungen, und
so weiter. IME ist es oft noch mehr.
Upps,
meine Rede seit 30 Jahren.

1. Kundenanforderung / Marktanalyse / Vertriebskanal / Preis / Stückzahl
2. Gehäuse, Bedienelemente, Beschreibungen
3. Stromversorgung
4. die Elektronik funktioniert sowieso :)

Dummerweise lässt man es nach der Evaluierung von WEEE, RoHS, EMV,
Stiftung EAR, Handels- / Handwerkskammer und lokaler Behörden
mittlerweile besser sein...

Selbst im Funkamateur (Zeitschrift) taucht in jedem Bastelartikel der
Passus \"Elektrotechnische Arbeiten dürfen nur durch Elektrofachkräfte
....\" auf.




Butzo
 
Hallo Joerg!

Am 15.08.2020 um 21:47 schrieb Joerg:
> Hast Du mal das Schaltbild des alten Atlas 210 gesehen? :)

Ähm...nee...

Bei dem haengt so ziemlich alles am KFZ-Bordnetz. Da faellt mir ein,
dass ich meinen mal endlich reparieren sollte. Fuer die Versorgung der
Empfaengerstufen haben sie ein kleines Pi-Filter davorgesetzt, das war\'s
aber auch.

Urks...ja, der Minimalismus.
Keine Frage, im Gegensatz zu kommerziellen Geräten die vom Schaltplan
und Platine eher danach aussehen, als wolle der Hersteller kein
Funkgerät bauen sondern eher ein Wettbewerb \"wer verwurstet die meisten
Bauteile\" gewinnen - gefallen mir gewisse abgespeckte Konzepte mehr.
Eben weil der Signallauf offensichtlicher und klarer ist.

Aber es geht halt nicht nur um das eigentliche Nutzsignal, sondern in
der Funktechnik eben auch um den Kampf Nutz- gegen Störsignale.
Um Antennenoptimierung, Vorselektion usw. braucht man sich gar keinen
Kopf machen wenn das Kabel zwischen Funkgerät und Netzteil/Batterie als
Hilfsantenne dient.

Ein linearer Regler, egal ob 78xx, LM317 oder auch MCP170x und ein paar
pF/nF + 10µF kosten nicht die Welt, sorgt aber für verlässlich saubere
Versorgungsspannungen von Oszillatoren und Vorverstärkern.

Jeder ältere Funkinteressierte kennt noch die Zündstörungen im CB-Gerät
wenn in der Nähe ein Moped vorbeiknatterte.
Selbst Flugfunkgeräte haben heute einen Noise-Blanker in der
Grundausstattung zusätzlich im Signalweg neben der obligatorischen
Betriebsspannungs-Filterung.

Minimalistisch geht - aber zu minimalistisch wird auch schnell gefährlich.
Als mir beim Schaltplan im Ursprungsbeitrag:
https://www.qrphamradiokits.com/app/download/12793140649/ILER20v3+english+manual.pdf?t=1596542980

auffiel das die Elektretkapsel ohne jegliche Filterung und AGC direkt
auf den SSB-Modulator ging, versuchte ich mir das Spektrum des
SSB-Signals vor zu stellen. Wieviel Netzteile und Ladeadapter für
Smartphones surren heute jenseits 30kHz und sind für die Elektret
vielleicht sogar prägnanter als das Sprachsignal? Hehehe...

Jürgen Hüser
 
Joerg schrieb:
John Larkin aus der s.e.design NG sagte mal \"50% of the job of an electronics engineer is packaging\", also Gehaeuse, Befestigungen, und so weiter. IME ist es oft noch mehr.

Sollte man diese Arbeiten nicht an den \"Elektronikgerätemechaniker\"
auslagern? Ist doch Wahnsinn, dafür Ing-Zeit zu ver(sch)wenden.
Klar, kann man privat selber machen, eine Firma sollte da aber
mal rechnen.

--
mfg Rolf Bombach
 
On 16 Aug 20 at group /de/sci/electronics in article rhc3e9$bgs$1@dont-email.me
<rolfnospambombach@invalid.invalid> (Rolf Bombach) wrote:

Joerg schrieb:

John Larkin aus der s.e.design NG sagte mal \"50% of the job of an
electronics engineer is packaging\", also Gehaeuse, Befestigungen, und so
weiter. IME ist es oft noch mehr.

Sollte man diese Arbeiten nicht an den \"Elektronikgerätemechaniker\"
auslagern? Ist doch Wahnsinn, dafür Ing-Zeit zu ver(sch)wenden.
Klar, kann man privat selber machen, eine Firma sollte da aber
mal rechnen.

Nö, kein Wahnsinn.
Du hast übersehen, dass Joerg (sowie ich) ein Ingenieurbüro hat(te). Ich
kenne nicht viele IB, die soviel Arbeit haben, um einen Mechaniker
einzustellen. Ich hab mir im Bedarfsfall (Klein/Nullserie) einen sehr
guten Techniker stundenweise hergeholt (kannte ich aus einer exFa).

Aber wenns nur ein Aufbau ist, habe ich die Mechanik selber gemacht, geht
einfach schneller, als ext. zu vergeben.

Bei Dir als Institutler sieht die Welt ganz anders aus.



Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Ich bin in Paraguay lebender Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot
 
Am 16.08.2020 um 22:03 schrieb Rolf Bombach:
Joerg schrieb:

John Larkin aus der s.e.design NG sagte mal \"50% of the job of an
electronics engineer is packaging\", also Gehaeuse, Befestigungen, und
so weiter. IME ist es oft noch mehr.

Sollte man diese Arbeiten nicht an den \"Elektronikgerätemechaniker\"
auslagern? Ist doch Wahnsinn, dafür Ing-Zeit zu ver(sch)wenden.

Dazu sollte man wissen, daß jeder Heizer oder Klempner ein \"engineer\"
ist, also durchaus zuständig für \"packaging\" und andere Handarbeit. Mit
Ingenieuren kann man die nicht vergleichen. Wer sich in den USA als
Ingenieur bewerben möchte, der darf sich nicht als \"engineer\" bezeichnen.

Aus Österreich kenne ich noch den Spruch: Bei uns is doch jeder Depp a
Inscheniör. [Moser?] ;-)

DoDi
 
Am 2020-08-14 um 17:57 schrieb Ralph Aichinger:
Ich baue gerade den ILER-20 SSB-Transceiver auf:

Macht immer mal wieder Freude, etwas zusammen zu bauen.

plausibel, *aaaber* die Signalform gefällt mir nicht:

https://pi.h5.or.at/ng/bfo-clipping-iler-20.png

Solange die Mischprodukte nicht in den Hörbereich fallen, merkst du nix
davon. Selbst ein Rechteck ginge.

--
---hdw---
 
On 2020-08-16 13:52, Wolfgang Allinger wrote:
On 16 Aug 20 at group /de/sci/electronics in article rhc3e9$bgs$1@dont-email.me
rolfnospambombach@invalid.invalid> (Rolf Bombach) wrote:

Joerg schrieb:

John Larkin aus der s.e.design NG sagte mal \"50% of the job of an
electronics engineer is packaging\", also Gehaeuse, Befestigungen, und so
weiter. IME ist es oft noch mehr.

Sollte man diese Arbeiten nicht an den \"Elektronikgerätemechaniker\"
auslagern? Ist doch Wahnsinn, dafür Ing-Zeit zu ver(sch)wenden.
Klar, kann man privat selber machen, eine Firma sollte da aber
mal rechnen.

Nö, kein Wahnsinn.
Du hast übersehen, dass Joerg (sowie ich) ein Ingenieurbüro hat(te). Ich
kenne nicht viele IB, die soviel Arbeit haben, um einen Mechaniker
einzustellen. Ich hab mir im Bedarfsfall (Klein/Nullserie) einen sehr
guten Techniker stundenweise hergeholt (kannte ich aus einer exFa).

Wir heuern das auch schonmal aus. Aehnlich wie ich nur die
Software-Architektur vorgebe, aber niemals nich Code selbst schreibe.
Dito bei Layouts.

Aber ... Gehaeusekonstruktion ist meist sehr EMV-sensitiv. Ich habe
viele Projekte woanders gesehen, wo sie am Ende ein huebsches Geraet
hatten, aber nicht durch die EMV kamen. 10-20dB jenseits von Gut und
Boese. Das ganze Alu war wunderschoen eloxiert und die
Oberflaechenleitfaehigkeit lag damit bei null ... da habe ich macnhmal
komplette Chassis rausgerissen und ersetzt.


Aber wenns nur ein Aufbau ist, habe ich die Mechanik selber gemacht, geht
einfach schneller, als ext. zu vergeben.

Oh ja. Es kommt noch ein anderes Problem hinzu. Selbst in Zeiten, wo es
arbeitslose Techniker und Monteure gibt, rafft es von denen so gut wie
keiner, sich selbststaendig zu machen. Das Geld liegt fast auf der Strasse.


Bei Dir als Institutler sieht die Welt ganz anders aus.

Da hat man oft (im vernuenftigen Rahmen) Zeit und auch ein gutes Budget.
Kostet meist ja nur den Steuerzahler, ist also umsonst :)

<duck>

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On 17 Aug 20 at group /de/sci/electronics in article hq03vqFn9mjU1@mid.individual.net
<news@analogconsultants.com> (Joerg) wrote:

On 2020-08-16 13:52, Wolfgang Allinger wrote:

On 16 Aug 20 at group /de/sci/electronics in article
rhc3e9$bgs$1@dont-email.me <rolfnospambombach@invalid.invalid> (Rolf
Bombach) wrote:

Sollte man diese Arbeiten nicht an den \"Elektronikgerätemechaniker\"
auslagern? Ist doch Wahnsinn, dafür Ing-Zeit zu ver(sch)wenden.
Klar, kann man privat selber machen, eine Firma sollte da aber
mal rechnen.

Nö, kein Wahnsinn. Du hast übersehen, dass Joerg (sowie ich) ein
Ingenieurbüro hat(te).
[...]
Bei Dir als Institutler sieht die Welt ganz anders aus.

Da hat man oft (im vernuenftigen Rahmen) Zeit und auch ein gutes Budget.
Kostet meist ja nur den Steuerzahler, ist also umsonst :)

duck

Jau nicht kostenlos, aber völlig umsonst :)

<ducker>






Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Ich bin in Paraguay lebender Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot
 
Wolfgang Allinger schrieb:
On 16 Aug 20 at group /de/sci/electronics in article rhc3e9$bgs$1@dont-email.me
rolfnospambombach@invalid.invalid> (Rolf Bombach) wrote:

Joerg schrieb:

John Larkin aus der s.e.design NG sagte mal \"50% of the job of an
electronics engineer is packaging\", also Gehaeuse, Befestigungen, und so
weiter. IME ist es oft noch mehr.

Sollte man diese Arbeiten nicht an den \"Elektronikgerätemechaniker\"
auslagern? Ist doch Wahnsinn, dafür Ing-Zeit zu ver(sch)wenden.
Klar, kann man privat selber machen, eine Firma sollte da aber
mal rechnen.

Nö, kein Wahnsinn.
Du hast übersehen, dass Joerg (sowie ich) ein Ingenieurbüro hat(te). Ich
kenne nicht viele IB, die soviel Arbeit haben, um einen Mechaniker
einzustellen. Ich hab mir im Bedarfsfall (Klein/Nullserie) einen sehr
guten Techniker stundenweise hergeholt (kannte ich aus einer exFa).

Das ist klar, aber es soll Firmen geben, welche sogar mehr als zwei
Mitarbeiter haben, jedenfalls gerüchtehalber.
Aber wenns nur ein Aufbau ist, habe ich die Mechanik selber gemacht, geht
einfach schneller, als ext. zu vergeben.

Klar.

> Bei Dir als Institutler sieht die Welt ganz anders aus.

Wieso? Kapier ich nicht. Ich falle ebenfalls in die Kategorie
Einmannbetrieb. Was nützt es mir, wenn ich gemäss Kaderstufe
so was wie Abteilungsleiter bin, wenn ich keine Mitarbeiter
habe? (Jedenfalls nicht solche, welche bei den Problemen,
die wir hier besprechen eine Zeitersparnis bringen würden.)
Allerdings bin ich selten mehr als 1h pro Monat in der
Werkstatt. Andererseits habe ich keine Geldsorgen.

Bei Ausseneinsätzen sieht das viel besser aus, da hab
ich dann FH-Studenten oder dergleichen. Oft solche auf
dem zweiten Bildungsweg, d.h. keine Uni-Weicheier, welche
Dieselmotoren nur vom Hörensagen kennen. Einer ist
ausgebildeter LKW-Mechaniker, der geht schon rustikaler
an die Sache ran.

--
mfg Rolf Bombach
 

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