Calibriernormal 200 ľF/0,2 %: woher?

R

Reinhard Zwirner

Guest
Hi,

ich habe hier ein 4,5-stelliges DMM von Metrawatt (MA5D). Das Teil
kann auch Kapazitäten messen. Nun, diese Funktion war defekt, aber
ich hab's wieder hingekriegt <stolz sei> ;-)) ...

Die Kapazitätsmeßbereiche werden bei 2 Kapazitätswerten mittels
Trimmpotis kalibriert: bei 200 ľF mit Rx und bei 22 pF mit Ry.
Wie Murphy es will, war Rx hinüber. Jetzt suche ich zum Kalibrieren
einen Ko 200 ľF/0,2 % (steht so in der Abgleichanweisung). Wo
bekomme ich aber was in der genannten Größenordnung mit annähernder
Genauigkeit her? Hat jemand 'ne Idee?

Hofft

Reinhard
 
Reinhard Zwirner schrieb:

ich habe hier ein 4,5-stelliges DMM von Metrawatt (MA5D). Das Teil
kann auch Kapazitäten messen. Nun, diese Funktion war defekt, aber
ich hab's wieder hingekriegt <stolz sei> ;-)) ...

Die Kapazitätsmeßbereiche werden bei 2 Kapazitätswerten mittels
Trimmpotis kalibriert: bei 200 ľF mit Rx und bei 22 pF mit Ry.
Wie Murphy es will, war Rx hinüber. Jetzt suche ich zum Kalibrieren
einen Ko 200 ľF/0,2 % (steht so in der Abgleichanweisung). Wo
bekomme ich aber was in der genannten Größenordnung mit annähernder
Genauigkeit her? Hat jemand 'ne Idee?
Bau Dir 'was zusammen aus vielen (großen) Folienkondensatoren.
Den Feinabgleich dann entsprechend mit mehr oder weniger vielen
kleineren Werten.
Dann brauchst Du nur noch jemanden mit einer Meßbrücke, die einigermaßen
genau ist, um die Gesamtkapazität zu kontrollieren. Unsere hat z.B.
0.2%, aber bei etwas besseren Geräten sind auch 0.1% gängig.

Je nachdem, wo Du bist, suche nach einer Uni mit E-Fachbereich
(Fachgruppe Meßtechnik ist oft gut für sowas) oder eine Elektronik-
Firma und frage einfach mal, ob Du mal eine Kapazität messen darfst.

--
Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
http://www.autometer.de

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In a world without walls and fences, who needs Windows and Gates ?
(Sun Microsystems)
 
Reinhard Zwirner <reinhard.zwirner@t-online.de> wrote in message news:<3F29A1CA.175F17A1@t-online.de>...
Jetzt suche ich zum Kalibrieren
einen Ko 200 ľF/0,2 % (steht so in der Abgleichanweisung). Wo
bekomme ich aber was in der genannten Größenordnung mit annähernder
Genauigkeit her? Hat jemand 'ne Idee?
Wenn Du sowas tatsächlich irgendwo auftreiben solltest, dann wird es
mit Sicherheit mehr kosten als ein neues Gerät. Ich würde mir ein paar
dicke MP-Kondensatoren schnappen (Elkos - auch Tantaliden - haben zu
viele Abhängigkeiten und dürften kaum längere Zeit auf 0.2% stabil
sein) und diese mit einem 'known good meter' ausmessen. Dann das
Meßgerät möglichst bei gleicher Temperatur der Kondensatoren (könnten
auch einen leichten Temperaturgang haben) entsprechend abgleichen.

Winfried Büchsenschütz
 
Die Realisierung der hohen Kapazitäten erfolgt transformatorisch;
Wie das ???
Eventuell Trickschaltung mit OP.
Gäbs auch welche um aus Kondensatoren Induktivitäten zu machen.

MfG JRD
 
Hallo Dirk,

Transformatoren verändern nicht nur Strom und Spannung, sondern auch
Impedanzen. Wenn das Übersetzungsverhältnis ü das Windungszahlenverhältnis
der betrachteten Wicklungen ist, so ist Z2 = ü * ü * Z1 (z. B. Ameling:
Grundgebiete der Elektrotechnik), wobei ü immer größer oder gleich 1
angenommen werden soll. Kehrt man - wie im vorliegenden Fall - die
Betrachtungsrichtung um, so transformiert man einen gegebenen
Blindwiderstand in den Bereich niedrigerer Werte, vergrößert also den Wert
des (gedachten) Kondensators. Die Genauigkeit der Windungszahlverhältnisse
liegt bei sorgfältiger Ausführung des Transformators bei einigen 10 hoch
minus fünf (Osinga/Maaskant: Messtechnik). Die Genauigkeit eines
Kondensators mit 0.1 % Toleranz entspricht aber lediglich 10 hoch minus
drei, so dass keine Wertverfälschung zu befürchten ist.

Gruß
Hans Jürgen
 
Hans Jürgen Riehl schrieb:
Transformatoren verändern nicht nur Strom und Spannung, sondern auch
Impedanzen. Wenn das Übersetzungsverhältnis ü das Windungszahlenverhältnis
der betrachteten Wicklungen ist, so ist Z2 = ü * ü * Z1 (z. B. Ameling:
Grundgebiete der Elektrotechnik), wobei ü immer größer oder gleich 1
angenommen werden soll. Kehrt man - wie im vorliegenden Fall - die
Betrachtungsrichtung um, so transformiert man einen gegebenen
Blindwiderstand in den Bereich niedrigerer Werte, vergrößert also den Wert
des (gedachten) Kondensators. Die Genauigkeit der Windungszahlverhältnisse
Hallo,

allerdings bekommt man nichts geschenkt. Wenn man mit dem 10:1 Trafo auf
die hundertfache Kapazität transformiert, dann muss der Kondensator die
zehnfache Spannung aushalten können.
Hat man ein bestimmtes Dielektrikum, dann braucht man für den
Kondensator gleicher Kapazität und zehnfacher Spannungsfestigkeit die
zehnfache Fläche und die zehnfache Dicke des Dielektrikums.

Aber immer noch ein Gewinn gegenüber dem Kondensator mit hunderfacher
Kapazität und gleicher Spannungsfestigkeit, da braucht man die
hundertfache Fläche bei gleichem Abstand.
Allerdings hat man den Gewinn nur bei den Elektroden, das nötige Volumen
des Dielektrikums ist in beiden Fällen 100 mal so gross.

Bye
 
On Fri, 1 Aug 2003 15:40:06 +0200, "Hans Jürgen Riehl"
<hans.riehl@t-online.de> wrote:

Hallo Dirk,

Transformatoren verändern nicht nur Strom und Spannung, sondern auch
Impedanzen. Wenn das Übersetzungsverhältnis ü das Windungszahlenverhältnis
der betrachteten Wicklungen ist, so ist Z2 = ü * ü * Z1 (z. B. Ameling:
Grundgebiete der Elektrotechnik), wobei ü immer größer oder gleich 1
angenommen werden soll.
Och na klar.
Alles mal gelernt, aber immer nur gedacht das wär halt alles graue
Theorie und nie einen Bezug zur Realität hergestellt. ;-((


Kehrt man - wie im vorliegenden Fall - die
Betrachtungsrichtung um, so transformiert man einen gegebenen
Blindwiderstand in den Bereich niedrigerer Werte, vergrößert also den Wert
des (gedachten) Kondensators. Die Genauigkeit der Windungszahlverhältnisse
liegt bei sorgfältiger Ausführung des Transformators bei einigen 10 hoch
minus fünf (Osinga/Maaskant: Messtechnik). Die Genauigkeit eines
Kondensators mit 0.1 % Toleranz entspricht aber lediglich 10 hoch minus
drei, so dass keine Wertverfälschung zu befürchten ist.
Dann könnt ich mir also mit einem Stelltrafo und und einem Kondensator
einen dicken Dreko basteln??

Wäre wirklich praktisch um z.B. Frequenzweichen für
Lautsprecherkombinationen beliebig auszuprobieren.

Wie machen sich denn die Streuanteile bemerkbar?

Tschö
Dirk
 
Dirk Ruth wrote:

Wie machen sich denn die Streuanteile bemerkbar?
Und wie machen sich wohl die Wicklungskapazitäten bemerkbar, wenn ich
diese Frage noch anfügen darf. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die
ganze Sache mit dieser Genauigkeit funktioniert. Eigentlich nicht
einmal, daß es überhaupt funktioniert, mit einer Induktivität eine
andere Kapazität zu simulieren. Spätestens bei F=0 geht das schief.

Gruß Lars
 
"Horst-D. Winzler" schrieb:
Rafael Deliano wrote:
Die Realisierung der hohen Kapazitäten erfolgt transformatorisch;

Wie das ???

Eventuell Trickschaltung mit OP.
Gäbs auch welche um aus Kondensatoren Induktivitäten zu machen.


Ja. Nennt sich Gyrartor.
Gyrator ...

Mein' ja nur

Reinhard
 
Reinhard Zwirner wrote:

Ja. Nennt sich Gyrartor.


Gyrator ...

Mein' ja nur
Hast recht. Mein gedächtnis ;-(

--
mfg horst-dieter
 

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