Handy-Funk "Brücke";

H

Henning Aust

Guest
Hallo,

ich habe folgendes Problem:

Seit einger Zeit proben wir in einem alten Bunker aus Zeiten des 2ten
Weltkrieges. Ewig dicke Betonwände verhindern eigentlich jedwege
Kommunikation nach draussen. Das einzige Loch in der Wand, das wir haben,
ist ein Luftschacht, ca. 20x60cm, der im Moment mit einem Brett mit 4
Lüftern und einem Anschluss für die Klimaanlange zugedeckt ist. Nun hätte
wir aller gern Handyempfang da drinnen.

Nun habe schon mal nen bissl geschaut nach Antennen und bin bei Reichelt
über sowas gestolpert:

http://www.reichelt.de/index_direkt.html?GLAS%20WIRELESS+Pwbg59S4AQ4AAH52iuM+G732

Da scheint ja einfach innen und aussen an die Scheibe eine Antenne zu
kommen, und auf wundersame Weise soll das das Handysignal besser nach
aussen Transportieren.

Kann das so überhaupt funktionieren?

Wenn ja, dann hätte ich flgenden Idee:

Im Proberaum eine Mangetfussantenne die einfach per Kabel mit einer
Magnetfussantenne draussen verbunden ist. Das sollte dann doch nach dem
gleichen Prinzip laufen oder?

Meint ihr, dass sowas Aussicht auf Erfolg hat?

Henning
 
Henning Aust <tyke@despammed.com> schrieb im Beitrag <pan.2003.08.21.18.36.59.871923@despammed.com>...
Meint ihr, dass sowas Aussicht auf Erfolg hat?

Wie waer's, wenn ihr einfach ein Antennenkabel nach aussen legt,
draussen eine Antenne dran, drinnen das Handy.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Henning Aust wrote:

Kann das so überhaupt funktionieren?

Wenn ja, dann hätte ich flgenden Idee:

Im Proberaum eine Mangetfussantenne die einfach per Kabel mit einer
Magnetfussantenne draussen verbunden ist. Das sollte dann doch nach dem
gleichen Prinzip laufen oder?

Meint ihr, dass sowas Aussicht auf Erfolg hat?
Eine Magnetfußantenne würde ich nur dann nehmen, wenn genügend Blech
drunter ist, weil so eine Antenne, die dazu gebaut ist, auf ein Blech
geknallt zu werden, eben auch auf diesen Anwendungsfall abgestimmt ist.
Glas, Wände und ähnliches verstimmen Antennen ebenfalls, also den
Strahler nicht zu nah parallel dazu.

Klar: Das Prinzip des Passivstrahlers funktioniert schon! In deinem Fall
kommt es wohl darauf an, wie gut die Antennen sind und wie nah die
nächste Funkzelle. Wenn der Empfang oben sehr gut ist, hat das durchaus
Aussicht auf Erfolg und nicht nur das: Ein Bißchen Radio, Fernsehen und
Funk kann man mit so etwas auch gleich transportieren. Man kann auch
eine gute Frequenzweiche nehmen und oben (ggf. auch unten) mehrere
Antennen für verschiedene Frequenzen anschließen. Auch teilweise mit
aktivem Empfangsverstärker, wenn nicht gesendet werden soll. Die
richtige Weiche natürlich vorausgesetzt. Deutlich besser wäre das Signal
unten natürlich, wenn ihr euch entschließen könntet, jeweils ein Gerät
direkt an die Koaxialleitung anzuschließen.
Auf geringe Dämpfung achten! Wir groß ist denn die Kabelstrecke?

Gruß Lars

PS: Für den Anfang zum Testen, ob es überhaupt geht, reicht oben ein
Stück Draht mit ein Viertel der Wellenlänge an das Koaxialkabel
angelötet und unten dasselbe vollkommen aus! Wenn es mit dem
Mobiltelefon in einem Erträglichen Abstand zum Kabel geht, kann man
erwarten, daß es mit besseren Antennen entsprechend weiter weg von der
Innenantenne auch noch funktioniert. Den Draht oben bitte senkrecht im
freien aufhängen, nicht herumliegen lassen.
 
On Thu, 21 Aug 2003 20:37:05 +0200, Henning Aust <tyke@despammed.com>
wrote:

Kann das so überhaupt funktionieren?

Wenn ja, dann hätte ich flgenden Idee:

Im Proberaum eine Mangetfussantenne die einfach per Kabel mit einer
Magnetfussantenne draussen verbunden ist. Das sollte dann doch nach dem
gleichen Prinzip laufen oder?

Meint ihr, dass sowas Aussicht auf Erfolg hat?

Henning
Ergänzend zu den Vorpostern:
Versuch zuerst einfach mal ein Stück Klingeldraht (!) durch die
Lüftungsöffnung nach aussen zu schieben, so dass draussen und drinnen
jeweils ein Stück[tm] heraushängt. Vielleicht geht es dann schon,
hängt natürlich von unendlich vielen Faktoren ab und ist HF-mässig
natürlich absolut nicht definiert.
Ich habe allerdings selbst erlebt, wie auf diese Weise die sündhaft
teure vollständige EM-Schirmung eines Gebäudes von sorglosen, aber
einfallsreichen Handybenutzern erfolgreich ausser Kraft gesetzt wurde,
was dann hinterher auch eine Menge Ärger gab :)

Gruss,
Michael
 
On Thu, 21 Aug 2003 21:16:26 +0200, Lars Mueller wrote:

Deutlich besser wäre das Signal
unten natürlich, wenn ihr euch entschließen könntet, jeweils ein Gerät
direkt an die Koaxialleitung anzuschließen.
Das war wirklich meine erste Idee. Würde aber bedeuten, dass wir dann für
jedes Handy eine Antenne bräuchten, deswegen werde ich auf jeden Fall das
Ganze vorher mal mit dem "Passivstrahler" versuchen.

Auf geringe Dämpfung achten! Wir groß ist denn die Kabelstrecke?
Die Kabelstrecke ist nicht allzulang, ca. 2m schätze ich, ich weiss nicht
genau, wie dick da die Wände sind.


Gruß Lars

PS: Für den Anfang zum Testen, ob es überhaupt geht, reicht oben ein
Stück Draht mit ein Viertel der Wellenlänge an das Koaxialkabel
angelötet und unten dasselbe vollkommen aus!
Äh, wie lange ist die Wellenlänge von E-Plus :)

Was mach ich mit dem "Schirm" des Kabels? Einfach irgendwo erden, oder
langt es wenn der einfach ignoriert wird?

Ich werde es nachher dann mal auf jeden Fall testen und euch von meinem
ERfolg berichten...oder auch nicht ;)
 
Dieter Wiedmann wrote:
Henning Aust schrieb:


Äh, wie lange ist die Wellenlänge von E-Plus :)


E-plus läuft im 1800MHz-Bereich, also 16,7cm Wellenlänge.



Was mach ich mit dem "Schirm" des Kabels? Einfach irgendwo erden, oder
langt es wenn der einfach ignoriert wird?


Erstmal einfach abschneiden, ist zwar nicht ideal angepasst, kann aber
reichen.


Gruß Dieter
Naja, da der Fragesteller wohl nicht über die notwendigen Kenntnisse
bzgl der Antennentechnik verfügt, sollte man vielleicht noch erwähnen,
dass eine Antenne nicht besonders gut funktionieren kann, wenn ihre
Länge der einer Wellenlänge entspricht. ( Gegenseitige Auslöschung der
beiden Halbwellen)

Also besser 1/2 Lambda, sprich 8,35cm vom Innenleiter herausschauen lassen.

Bei 2m Koaxkabel mit starrer Seele kann man aber sehr gut die optimale
Länge des Überstands herausfinden, da man die Seele meist verschieben
kann. Also einfach ein Ende in der Länge variieren in dem man zieht oder
drückt, und dann die Länge abgleichen, in dem man das Ende möglichst eng
aufwickelt. Das geht zur Not sehr gut.

Anderer Vorschlag:
Kleinen Dipol selber bauen. 8,35cm Seele abschneiden, und an die
Schirmung löten, weitere 8.5cm als Strahler stehen lassen. Das ganze
dann in die Senkrechte bringen damit es als Rundstrahler wirkt.

im Keller selbst kann das Teil flach liegen, damit wirkt es als
Flächenstrahler. Beachtet bitte die oft unglaubliche Menge Stahl in den
Bunkerwänden. Oft kann eine kleinen Variation in der Entfernung zwischen
Wand/Decke und Antenne wahre Wunder wirken.

Gruß,

Ulrich
 
Michael Hofmann wrote:

Ulrich Prinz wrote:


[...]

Eine Lambda/2 Antenne ist am Fußpunkt hochohmig, das macht mit einem
niederohmigen Koaxkabel keinen Sinn (außer man benutzt Kabel der Länge n
mal Lambda/2 x Vk, dann transformiert es die Impedanz).
Besser und üblich ist der Ansatz Lambda/4 für den Strahler - oder als
anderen Kompromiss noch ein Lambda/4-Stück an der Schirmung anbringen.
Damit hätte man dann wieder einen Dipol, wenn auch unsymmetrisch betrieben.

Gruß,


Mist, gepennt. Also noch kürzer und eine nicht angepasste Lambda/4 drauß
machen. Oder eben die Kabellänge mit einbeziehen. Jetzt auch noch mit
LC-Gliedern die Impedanz anpassen und das ganze mechanisch stabil
hinzubekommen dürfte den Rahmen des Versuches sprengen. :)

Gruß,

Ulrich
 
Lars Mueller wrote:

Ulrich Prinz wrote:

[...]

Darum hatte ich auch geschrieben:

|PS: Für den Anfang zum Testen, ob es überhaupt geht, reicht oben ein
|Stück Draht mit ein Viertel der Wellenlänge an das Koaxialkabel
|angelötet und unten dasselbe vollkommen aus! Wenn es mit dem

Dein Vorschlag entspricht elektrisch (Masse dazu gedacht) einem
Vollwellendipol oder einer Halbwellen-Marconi-Antenne und die passen
wegen der Impedanz nicht zu gängigen Koaxialkabeln. Ich schließe mich
dem Vorschlag an, das Kabel zum Testen einfach an den Enden so weit von
der Abschirmung zu befreien, daß der Innenleiter eine Viertel
Wellenlänge herausschaut. Naß werden darf das natürlich nicht. Bei der
Kabellänge von 2 Metern reicht billiges RG58 völlig aus.

Na wenigstens habe ich dazu eine erprobte Lösung:
Wenn das alles funktioniert, dann einfach in der Länge und Durchmesser
passende Filsstifte aus Kunststoff aufschneiden. Drüberstülpen und mit
Heißkleber oder Kunstharz ausgießen: Fertig.
Man kann auch einfach Kabelrohr aus dem Baumarkt dafür benutzen, muss
aber das Problem lösen, dass das an beiden Enden offen ist :)

Gruß,

Ulrich
 
Ulrich Prinz schrieb:
Na wenigstens habe ich dazu eine erprobte Lösung:
Wenn das alles funktioniert, dann einfach in der Länge und Durchmesser
passende Filsstifte aus Kunststoff aufschneiden. Drüberstülpen und mit
Heißkleber oder Kunstharz ausgießen: Fertig.
Man kann auch einfach Kabelrohr aus dem Baumarkt dafür benutzen, muss
aber das Problem lösen, dass das an beiden Enden offen ist :)

Mit Heißluft verschweißen, oder mit Heiskleber versiegeln.

Martin
 
Moin,

Ulrich Prinz wrote:

Man kann auch einfach Kabelrohr aus dem Baumarkt dafür benutzen, muss
aber das Problem lösen, dass das an beiden Enden offen ist :)
Da helfen Kunststoff-Stuhlbeinkappen (also die Teile, die man ans Ende
vom Stahlrohr bei Tisch- und Stuhlbeinen macht) in passendem Durchmesser
prima für.. gibts auch im Baumarkt für wenig Geld, meist irgendwo im
Möbelzubehör. Sieht "professioneller" aus als Heisskleber und ist
superdicht.

HTH+Greetings

Kai

--
*** homepage: http://www.erosoft.de ***
Die angegebene Mailadresse ist replyfähig, sie verfällt
jedoch zum Ende eines jeden Quartals und wird durch eine
neue nach dem Muster usenetQQYYYY@kai-ebersbach.de ersetzt.
 
Also auf jeden Fall vorteilhaft wäre die Verwendung einer Richtantenne
aussen, die auf die Basis-Station des Netzbetreibers ausgerichtet ist.

Innen kann man dann eine Gummiwurst nehmen., die in genügendem Abstand zur
Wand installiert ist.
 
Oliver Brill wrote:
Also auf jeden Fall vorteilhaft wäre die Verwendung einer
Richtantenne aussen, die auf die Basis-Station des Netzbetreibers
ausgerichtet ist.
Die Richtantenne macht aber nur dann Sinn, wenn alle Beteiligten beim
demselben Mobilnetzbetreiber sind.

lG FranzU
--
*~*
*~* Die meisten Menschen glauben an Gott. *~*
*~* Sie glauben nur nicht an einen Gott, der an sie glaubt. *~*
 
Also, ich habe ja mal was gebaut, siehe meinem anderen Post, aber ein paar
Fragen habe ich noch:


Ihr habt einen "Dipol" vorgeschlagen, würde dafür auch normales Koax tun?
Oder sollte man da besser irdenwas mit 2 Richtigen Leitern drin verbaun,
da ja bei dme Kabel was ich habe (TV-Koax) sonst der eine Pol über den
Schirm laufen würde müsste. Wäre damit eine grössere Leistungssteigerung
zu erwarten?

Inwiefern spielt der Abstand zur Wand ein Rolle? Da der Schacht leider
nicht sehhr breit ist, und am Ende ein Lochblech hat, wollte ich es
erstmal versuchen meine Konstruktion (http://tyke.mine.nu/antennen.jpg)
einfach soweit wie möglich in den Schacht zu schieben. Wenn ich damit kein
Vernünftiges Ergebnis bekomme würde ich versuchen das Kabel durchs
Lochblech zu fummeln und irgendwie aussen an der Bunkerwand zu befestigen,
wobei dann wieder interessant wäre, wie weit der Abstand zu Wand sein
sollte.

Sowas wie ne Yagiantenne für Richtfunk zur Eplus-Basisstation wäre
sicherlich übertrieben, denke ich, man mit anderen Mobilfunkanbietern
sogar sporadisch im Bunker empfang hat.

Henning
 
Ulrich Prinz <ulr.prinz@t-online.de> wrote:

Dieter Wiedmann wrote:
Henning Aust schrieb:


Äh, wie lange ist die Wellenlänge von E-Plus :)


E-plus läuft im 1800MHz-Bereich, also 16,7cm Wellenlänge.



Was mach ich mit dem "Schirm" des Kabels? Einfach irgendwo erden, oder
langt es wenn der einfach ignoriert wird?


Erstmal einfach abschneiden, ist zwar nicht ideal angepasst, kann aber
reichen.


Gruß Dieter

Naja, da der Fragesteller wohl nicht über die notwendigen Kenntnisse
bzgl der Antennentechnik verfügt, sollte man vielleicht noch erwähnen,
dass eine Antenne nicht besonders gut funktionieren kann, wenn ihre
Länge der einer Wellenlänge entspricht. ( Gegenseitige Auslöschung der
beiden Halbwellen)

Also besser 1/2 Lambda, sprich 8,35cm vom Innenleiter herausschauen lassen.

Oder gleich eine "Koaxial-Antenne" bauen (Vermeidet die
Anpassungs-Probleme...

Den Mittelleiter 1/4 Lambda lang stehen lassen, und den Mantel auf der
gleichen Länge aussen über die Isolierung umschlagen.

1/4 Lambda hier etwa 4,12 cm.

--
Patrick Rauter
Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten.
Herbst und Winter, die friedlichste Zeit am Bodensee
 
"Henning Aust" <tyke@despammed.com> schrieb

Also, ich habe ja mal was gebaut, siehe meinem anderen Post, aber ein paar
Fragen habe ich noch:


Ihr habt einen "Dipol" vorgeschlagen, würde dafür auch normales Koax tun?
Bei so einer passiven Anordnung müßte man schon alles so optimal
machen wie es geht, um nicht noch mehr Verluste durch Fehlanpassung
in das System hineinzubekommen.
Du hast also jetzt einen Strahler mit einer Länge von Lambda/4,
da dürfte eine Erweiterung auf eine "Sperrtopfantenne" kein
Problem mehr sein, schiebe einfach ein gleich langes Stück Kupfer
oder Messingrohr über das Kabel, und verlöte es oben mit der
Abschirmung. Müßte dann in etwa so aussehen

|
|
|
|-Strahler, Länge Lambda/4 * V
|
|
|-|xx|xx|-|-hier Schirm mit Rohr verlöten
|x|xx|xx|x|
|x|xx|xx|x|
|x|xx|xx|x|-Rohr, Länge Lambda/4 * V,
|x|xx|xx|x| über das Kabel geschoben
|x|xx|xx|x|
|x|xx|xx|x|
x|xx|xx|x
x|xx|xx|x
x|xx|xx|x-Koaxialkabel
x|xx|xx|x
x|xx|xx|x


Ich hoffe die Skizze kommt einigermaßen sinnvoll an, das "x" ist
die Außenhülle des Koaxialkabels die "xx" das Dielektrikum.
Das V bei der Länge ist der Verkürzungsfaktor, der dürfte beim,
Strahler (Durchmesser rund 1mm), bei rund 0,9 liegen, beim Rohr
durch die größere Stärke bei rund 0,75.

Inwiefern spielt der Abstand zur Wand ein Rolle? Da der Schacht leider
nicht sehhr breit ist, und am Ende ein Lochblech hat, wollte ich es
erstmal versuchen meine Konstruktion (http://tyke.mine.nu/antennen.jpg)
einfach soweit wie möglich in den Schacht zu schieben. Wenn ich damit kein
Vernünftiges Ergebnis bekomme würde ich versuchen das Kabel durchs
Lochblech zu fummeln und irgendwie aussen an der Bunkerwand zu befestigen,
wobei dann wieder interessant wäre, wie weit der Abstand zu Wand sein
sollte.
Also die Außenantenne sollte nach Möglichkeit schon draußen
und frei stehen.

Frank
 

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