Mittelwellensender gefährlich?

L

Lukas Leuthold

Guest
Hallo,

Ich kann in 30 min mit dem Auto DIREKT neben einem 600kW
Mittelwellensendemast sein. Da hört man Gerüchte, wie Pfannendeckel
die als Radio dienen, anliegende Bauern die ihren Viehzaun vorsichtig
ausrollen müssen. Leuchtstoffröhren die von selber brennen.

Mich würde nun interessieren wie gefährlich das ist wenn ich mich dort
nachts aufhalte. Der Sendeturm ist wirklich nur etwa 20 min entfernt,
die Höhe beträgt vielleicht um die 200m. Ist das ganze Metallgerüst
stromführend? ODer wird nur von zuoberst abgesendet?!

Wie funktioniert so was?

Kann ich mich ohne Probleme dort nähern und vielleicht die alten
Tricks ausprobieren. Was funktioniert auch wirklich?

Kann ich mit einem Voltmeter einen sinnvollen Wert messen (Erde zu
Luft)?!

Wie transportieren die Leute diese enorme Leistung von Endstufe auf
den Sendemast.

Die Frequenz ist 534 kHz. HAb mal was von ca. 70V/m bei Näherung
gelesen.

Wie sieht eine solche Endstufe aus (Röhren / Transistoren) ?!

Ich möchte hiermit nicht in eine generelle Smog-Diskusion rüberleiten
sondern nur den technischen Background wissen!

Besten Dank, das rot blinkende Ungetüm auf dem Nachbarsberg
interessiert mich!

Lukas, Schweiz
 
Ich kann in 30 min mit dem Auto DIREKT neben einem 600kW
Mittelwellensendemast sein. Da hört man Gerüchte, wie Pfannendeckel
die als Radio dienen, anliegende Bauern die ihren Viehzaun vorsichtig
ausrollen müssen. Leuchtstoffröhren die von selber brennen.
Das ist ja noch richtig weit weg, um sich den Stromanschluss einer
Lampe sparen zu können muss man schon etwas näher dran sein.


Mich würde nun interessieren wie gefährlich das ist wenn ich mich dort
nachts aufhalte.
Auch nicht gefährlicher als am Tag.


Ist das ganze Metallgerüst stromführend? ODer wird nur von
zuoberst abgesendet?!
Ich weiß nicht wie das ganze aussieht, aber unten kannst du
normalerweise problemlos eine Bombe deponieren ohne einen
Stromschlag zu bekommen. Das ist aber tatsächlich in der
Nacht ungefährlicher.
:) sicherheitshalber, aber wer weiß ;-)


Wie funktioniert so was?
Das ist jetzt aber ein weites Feld, da weiß ich im Stehgreif
nicht mal eine gute Einführung dafür.


Kann ich mich ohne Probleme dort nähern
Solange du nicht den Mast hochsteigst sollte das kein
Problem sein.


Kann ich mit einem Voltmeter einen sinnvollen Wert messen (Erde zu
Luft)?!
Nein. Auch mit einem Feldstärkemeter bekommt man einen stark von
der Umgebung abhängigen Wert, je nach dem wie nahe man einer Wand
oder dem Boden ist.


Wie transportieren die Leute diese enorme Leistung von Endstufe auf
den Sendemast.
Mit einem Kabel?!? Oder auf was wolltest du hinaus?
Koaxkabel wahrscheinlich. Das aber nicht mit einer Säge kappen,
da geht einiges an Leistung und damit Spannung drüber.


Die Frequenz ist 534 kHz. HAb mal was von ca. 70V/m bei Näherung
gelesen.
Die 70V/m sind aber stark von der Position der Messung abhängig,
vielleicht der Wert direkt am Zaum um den Sender.


Wie sieht eine solche Endstufe aus (Röhren / Transistoren) ?!
Ja, entweder Transistoren oder Röhren.


Besten Dank, das rot blinkende Ungetüm auf dem Nachbarsberg
interessiert mich!
Der erste Schritt zum Funkeamateur.

Bis die Tage
Georg
 
leutholl@gmx.ch (Lukas Leuthold) wrote:

Mich würde nun interessieren wie gefährlich das ist wenn ich mich dort
nachts aufhalte. Der Sendeturm ist wirklich nur etwa 20 min entfernt,
Einen Absatz vorher waren es noch 30min. Und nein, es spielt keine
Rolle, wie weit du mit dem Auto fahren mußt und ob Du dich tags oder
nachts dort aufhälst ^_-

Solange Du außerhalb der Absperrungen bleibst und dich nicht auf dem
Gelände häuslich niederläßt, sollte keine körperliche Gefahr drohen.
Davon, Zäune zu übersteigen, würde ich allerdings dringend abraten.

die Höhe beträgt vielleicht um die 200m. Ist das ganze Metallgerüst
stromführend? ODer wird nur von zuoberst abgesendet?!
Dürfte von der Konstruktion der Antennenanlage abhängen. Aber direkt
an den Mast kommst Du sowieso nicht heran.

Kann ich mich ohne Probleme dort nähern und vielleicht die alten
Tricks ausprobieren. Was funktioniert auch wirklich?
Kann ich mit einem Voltmeter einen sinnvollen Wert messen (Erde zu
Luft)?!
Das mit der Leuchtstoffröhre sollte funktionieren.
Ob Du mit Pfannendeckeln Radio hören kannst, hängt davon ab, ob sich
durch die Konstuktionen dieses Teils irgendwie ein Gleichrichtereffekt
ergibt.
Eigentlich nicht zum Radioempfang gedachten Verstärker (Walkman, etc.)
werden mit hoher Wahrscheinlichkeit als Radio arbeiten.
Ob ein Voltmeter etwas anzeigt, wird davon abhängen, ob es die hohen
Frequenzen noch gleichrichten kann. SINNVOLL wird der Wert mit einem
handelsüblichen Multimeter nicht sein.

Wie transportieren die Leute diese enorme Leistung von Endstufe auf
den Sendemast.
Dicke Koaxialkabel, die schon eher als zwei konzentrisch angeordnete
Rohre bezeichnen kann.

Die Frequenz ist 534 kHz. HAb mal was von ca. 70V/m bei Näherung
gelesen.
Kann schon sein. Die Feldstärke nimmt mit der Entfernung sehr schnell
ab, so daß es wesentlich davon abhängt, wie dicht Du wirklich
rankommst.

Wie sieht eine solche Endstufe aus (Röhren / Transistoren) ?!
Bei Mittelwelle (=alte Anlage) würde ich mal stark auf Röhre tippen.

Hergen
 
In article <3b99f442.0308261808.1be63350@posting.google.com>,
leutholl@gmx.ch (Lukas Leuthold) writes:
Hallo,

Ich kann in 30 min mit dem Auto DIREKT neben einem 600kW
Mittelwellensendemast sein.
Das hätte ich auch gerne. Da würden die Detektor Radios
bestimmt funktionieren :)

Mich würde nun interessieren wie gefährlich das ist wenn ich mich dort
nachts aufhalte. Der Sendeturm ist wirklich nur etwa 20 min entfernt,
die Höhe beträgt vielleicht um die 200m.
Nun. In Deutschland gibts ja zum glück (oder auch zum leid
für mich) Grenzwerte die von jedem (auch vom Militär?)
eingehalten werden müssen.

Wenn man diese Grenzwerte als unbedenklich einstuft und sich
auserhalb der Umzäunung aufhällt passiert nix.

Wie das mit den Herzschrittmacher Grenzwerten bei so
großen Anlagen aussieht weis ich nicht. Evt. haben die
Sondergenemigungen das sie nur ein paar Schilder
aufstellen.


Wie funktioniert so was?
Wenn dich das wirklich interessiert besuche doch
mal deinen nächten Ortsverband der Funkamateure. Die
können das auch praktisch demonstirieren.

Tschüss
Martin L.
 
Martin Lenz pumpte ins Nutznetz:

[...]

Spaß beiseite, das dürften ein paar Wahnsinnige in Ö. vor ein paar
Jahren gemacht haben, die einen Hochspannungsmasten sprengen
wollten. Aufgrund der hohen elektrischen Feldstärken konnte man
sie nachher aber nicht mehr befragen.
Tja, man sollte sich halt _vorher_ über seinen Gegner informieren.

mfg Ulrich

--
.... und paßt mir bitte auf die Elektronen auf ...
.... die sind immer noch sooooo klein ...
Aktuellste Version der EAGLE FAQ:
http://www.trettner.de/faq-eagle/faq-eagle.htm
 
Martin Lenz wrote:
Ich weiß nicht wie das ganze aussieht, aber unten kannst du
normalerweise problemlos eine Bombe deponieren ohne einen
Die Bombe bitte unbedingt mit elektronischer Zündung ausrüsten! :)

Spaß beiseite, das dürften ein paar Wahnsinnige in Ö. vor ein paar
Jahren gemacht haben, die einen Hochspannungsmasten sprengen wollten.
Aufgrund der hohen elektrischen Feldstärken konnte man sie nachher
aber nicht mehr befragen.
Wollten sich wohl für die Darwin Awards bewerben.
Da past auch
http://fun-witze.piranho.com/htm/c15.htm
ganz gut zum Thema.
So, genug jetzt mit dem Ö-Bashing ;-)

SCNR

--
Matthias Weißer
matthias@matwei.de
http://www.matwei.de
 
"Lukas Leuthold" <leutholl@gmx.ch> schrieb

Ich kann in 30 min mit dem Auto DIREKT neben einem 600kW
Mittelwellensendemast sein. Da hört man Gerüchte, wie Pfannendeckel
die als Radio dienen, anliegende Bauern die ihren Viehzaun vorsichtig
ausrollen müssen. Leuchtstoffröhren die von selber brennen.

Mich würde nun interessieren wie gefährlich das ist wenn ich mich dort
nachts aufhalte. Der Sendeturm ist wirklich nur etwa 20 min entfernt,
20 min? Misst man Entfernungen jetzt schon in Zeiteinheiten?

die Höhe beträgt vielleicht um die 200m. Ist das ganze Metallgerüst
stromführend? ODer wird nur von zuoberst abgesendet?!
Bei MW nimmt man häufig den Sendemast selbst als Antenne.

Kann ich mich ohne Probleme dort nähern und vielleicht die alten
Tricks ausprobieren. Was funktioniert auch wirklich?

Kann ich mit einem Voltmeter einen sinnvollen Wert messen (Erde zu
Luft)?!
Wenn die Antenne lang genug ist kannst du das schon machen,
mußt aber vorher gleichrichten (Detektor-Empfänger). Ob
der gemessene Wert dann "sinnvoll" ist weis ich nicht.

Wie transportieren die Leute diese enorme Leistung von Endstufe auf
den Sendemast.
Allgemein baut man heute den Sender so nahe wie möglich an die
Antenne, da ist der Transportweg nicht sehr groß. Das letzte
Stück von der Senderendstufe sind dann oft spezielle Koaxialleitungen,
die Ähnlichkeiten mit dicken Kupferrohren haben.

Wie sieht eine solche Endstufe aus (Röhren / Transistoren) ?!
Bei der Leistung verwendet man heute immer noch größtenteils
Röhren.

Frank
 
"Joerg Wunsch" <j@ida.interface-business.de> wrote in message
news:bihsqd$4g6$1@innocence.interface-business.de...
Lukas Leuthold <leutholl@gmx.ch> wrote:

Ich kann in 30 min mit dem Auto DIREKT neben einem 600kW
Mittelwellensendemast sein.

Ich auch, mit mir alle 500000 Einwohner der Stadt Dresden. :) (Nein,
nicht alle gleichzeitig. ;-)

Da du ja Wilsdruffer Sender meinst, läuft da ja heute wohl nur ein 10 kW
Transistorsender. Früher sendete ja mal "Sputnik" über den Röhrensender
(heute glaub ich MDR Info). Aber der Betrieb war wohl zu teuer. Seit dem
ruht wohl der "große" Sender.
In Mannheim im Landesmuseum steht übrigens eine Endstufenröhre aus einem
10kW (in etwa, war schon länger nicht mehr da) Sender. Ist schon
beieindruckend. Auch findet man da Teile von Großsendern.

Gerüchte hört man viel. Der hiesige 50 kW Sender hatte früher auch
diese allseits beliebte Leuchtstoffröhre als HF-Indikator. Als wir
den Raum bei der Führung betreten haben, war sie gerade aus, obwohl
der Sender lief. Bemerkung des Techniker: ,,Aha, da ist der Sender
wieder abgefallen.'' (Es war ein gewittriger Tag, da schlagen recht
oft Blitze in die Antennnespitze ein, die den Sender kurz zum Abfallen
bringen.) Die Leuchtstofflampe zündete nur, wenn man ein Ende als
Gegengewicht angefaßt hat, danach blieb sie aber brennen.

Bei dem Abfallen wurde das Antennensignal auf einen Lastwiderstand kurz
umgeschaltet (es wurde wirklich ein nahender Blitzeinschlag erkannt) und
somit der Sender geschützt.

Gruß

Torsten
--
www.goetzke-online.de
 
Besten Dank soweit.

Nun ich habe es unverständlich beschrieben. Ich selber wohne nicht
direkt neben dem Sender sondern ca. 30 Autominuten weg. Ich fuhr aber
gestern mit dem Auto DIREKT neben die Antenne. Sagen wir so 10min
Entfernung. Ist mir klar dass die Feldstärke nach 30 Autominuten nicht
gefährlich ist. Aber direkt neben dem Sendemast?!

Wie muss ich mir die Feldstäkre in der Praxis vorstellen?
Die 70V/m werden also tatsächlich in ein Stück Widerstand mit 1m
induziert?

Was sagt du jetzt zu den Gerüchten wenn man wirklich NEBEN dem Sender
ist.

Wie um Gottes Willen kann man eine 600kW HF-Endstufe mit Transistoren
bauen? Röhren leuchten mir noch ein, aber ich habe noch nie einen
Transistor gesehen der mehr als 2kW Verlustleistung pro Stück aushält.
Vom Spannungsüberschlag der p-n-übergänge ganz zu schweigen. Aber
offenbar ist das trotzdem möglich.

Wie kann man 600kW durch ein Koaxialkabel führen lassen? Ich weiss ja
nicht wie hoch die Spannung ist (?), aber da fliesst sicherlich auf
eine Menge Strom hindurch. Das Kabel will ich mal sehen! Ich dachte da
an Metall-Röhren oder so?!?! Kommt drauf an wie hoch der Strom
tatsächlich ist.

Kann man kein einfaches Experiment durchführen um zu zeigen, dass wir
mit 600kW bestrahlt werden. Ich dachte so an Leuchtstoffröhren in die
Luft halten oder so...Da staunen die Laien ja wirklich - vielleicht
gibts noch anderes! Pfannendeckel wären auch noch lustig!

Danke!
Gruss Lukas
 
Lukas Leuthold wrote:

Wie kann man 600kW durch ein Koaxialkabel führen lassen? Ich weiss ja
nicht wie hoch die Spannung ist (?), aber da fliesst sicherlich auf
eine Menge Strom hindurch. Das Kabel will ich mal sehen! Ich dachte da
an Metall-Röhren oder so?!?! Kommt drauf an wie hoch der Strom
tatsächlich ist.
Auch hier gilt das Ohm'sche Gesetz. Bei angenommenen 50 Ohm Impedanz
macht das ca. 5,5KV und 110A. Ganz nett...

Gruß,
Michael
 
Frank Müller wrote:
20 min? Misst man Entfernungen jetzt schon in Zeiteinheiten?
Schon seit 1983 -- so ist der Meter schließlich definiert ;-)

SCNR,
Michael
 
Lukas Leuthold schrieb:
Besten Dank, das rot blinkende Ungetüm auf dem Nachbarsberg
interessiert mich!

Das habe ich mal über einen ähnlichen Sender in Wien (leider schon
teilw. ausser Betrieb) gefunden:

http://www.hcrs.at/BSBG.HTM

Martin
 
Frank Müller wrote:

Mich würde nun interessieren wie gefährlich das ist wenn ich mich dort
nachts aufhalte. Der Sendeturm ist wirklich nur etwa 20 min entfernt,

20 min? Misst man Entfernungen jetzt schon in Zeiteinheiten?
Ja, 20 Lichtminuten (Vakuum) sind 360 * 10^9 Meter. Zum Vergleich: Der
Abstand Erde-Sonne ist etwa 150 000 000 km, also nicht einmal die
Hälfte. So stark kann der Sender an diesem Standort also nicht mehr
gewesen sein. :)

SCNR

Lars
 
"Joerg Wunsch" <j@ida.interface-business.de> wrote in message
news:bii3cf$7lj$1@innocence.interface-business.de...
Torsten Goetzke <voidpointer@gmx.de> wrote:

In Mannheim im Landesmuseum steht übrigens eine Endstufenröhre aus
einem 10kW (in etwa, war schon länger nicht mehr da) Sender. Ist
schon beieindruckend.

Der Wilsdruffer Sender hatte 2 Röhren Gegentakt für die 250 kW (plus
zwei baugleiche Röhren für den Modulationsverstärker). Sehen sehr
hübsch aus, wenngleich das eigentliche Röhrensystem aufgrund der
direkten Wasserkühlung nur ein häßlicher Metallzylinder ist. Was nett
aussieht (und in seinen Abmessungen schon beeindruckt) ist die
Zuführung der Heizung und sowas. ;-)
Ja, schon die Heizleistung ist beachtenswert. So 100 A bei 20 V ist da was
normales.

Ich denke, daß sie den Sender sogar kurz komplett abschalten, also
Leistung auf Null runter und von der Antenne getrennt.
Beim Transistorsender geht das sicherlich.

Beim Röhrensender gab's solch Luxus natürlich nicht, da wurde alles
über Grob- und Feinspannungsableiter gemacht, den Rest hat die Röhre
eben aushalten müssen. ;-)
Doch, muss es schon gegeben haben. Mir ist das bei meiner Lehre (war Anfang
der 80'er) im Fernmeldeamt untergekommen. Wurde so als die Besonderheit
beschrieben.

Gruß

Torsten
--
www.goetzke-online.de
 
"Lukas Leuthold" <leutholl@gmx.ch> wrote in message
news:3b99f442.0308270240.5e4dcfa7@posting.google.com...
Besten Dank soweit.

Wie kann man 600kW durch ein Koaxialkabel führen lassen? Ich weiss ja
nicht wie hoch die Spannung ist (?), aber da fliesst sicherlich auf
eine Menge Strom hindurch. Das Kabel will ich mal sehen! Ich dachte da
an Metall-Röhren oder so?!?! Kommt drauf an wie hoch der Strom
tatsächlich ist.

Nun ja. Im einfachsten Fall kleineres Wasserrohr innen und großes Wasserrohr
außen (praktisch natürlich aus Kupfer). Bei den Frequenzen fließt der Strom
eh nur an der Materialoberfläche (Skin effekt). Da gehen auch noch viel mehr
als 600 kW und ist natürlich nicht mit deinem Fernsehkabel zu vergleichen.

Gruß

Torsten
--
www.goetzke-online.de
 
Torsten Goetzke <voidpointer@gmx.de> wrote:

Da du ja Wilsdruffer Sender meinst, läuft da ja heute wohl nur ein 10 kW
Transistorsender.
25 kW (ich schrieb irrtümlich 50 kW). Ja, MDR Info.

Früher sendete ja mal "Sputnik" über den Röhrensender
Richtig, der 250 kW Röhrensender wurde letztmalig mit Sputnik
betrieben, bevor Sputnik dann endlich den Bach der FDGO runtergehen
mußte. Der Sender war wohl damals schon zum Abschalten bestimmt
gewesen, man hat ihn extra dafür noch zwei Jahre oder so länger
betrieben.

Seit dem
ruht wohl der "große" Sender.
Bei meinem ersten Besuch dort (war wohl 1999, wenn ich mich recht
entsinne) war er noch in einem Zustand, in dem man ihn hätte mit
gewissem Aufwand wieder betriebsfähig machen können. Bei meinem
zweiten Besuch voriges Jahr war bereits ein großer Teil von Steuerung,
Kühlung usw. (in der Etage unter dem eigentlichen Sender) demontiert
worden. Nur der eigentliche Sender (mitsamt der Kondensatorbatterie
für die Hochspannungsaufbereitung, auch recht eindrucksvoll) steht
noch.

In Mannheim im Landesmuseum steht übrigens eine Endstufenröhre aus
einem 10kW (in etwa, war schon länger nicht mehr da) Sender. Ist
schon beieindruckend.
Der Wilsdruffer Sender hatte 2 Röhren Gegentakt für die 250 kW (plus
zwei baugleiche Röhren für den Modulationsverstärker). Sehen sehr
hübsch aus, wenngleich das eigentliche Röhrensystem aufgrund der
direkten Wasserkühlung nur ein häßlicher Metallzylinder ist. Was nett
aussieht (und in seinen Abmessungen schon beeindruckt) ist die
Zuführung der Heizung und sowas. ;-)

Voriges Jahr war zum 25 kW Sender für MDR Info dort noch ein 250 kW
Transistorsender hinzugekommen, der Megaradio abgestrahlt hat, auf
1386 kHz (glaub ich), einer Frequenz, die Wilsdruff schon immer hatte
(früher für Berliner Rundfunk genutzt). Früher gab's dafür eine
separate Antenne, diesmal dagegen haben sie das mit auf den Hauptmast
gespeist, weil der Sender auch nur in den gleichen Antennenmastfuß
gebaut worden ist. (Die alte Antenne liegt weit seitab, drei kleinere
Masten mit Dachkapazitäten. Ist aber inzwischen alles verfallen.)

Da Megaradio inzwischen Pleite ist, dürfte dieser Sender aber wieder
außer Betrieb sein.

Bei dem Abfallen wurde das Antennensignal auf einen Lastwiderstand
kurz umgeschaltet (es wurde wirklich ein nahender Blitzeinschlag
erkannt) und somit der Sender geschützt.
Ich denke, daß sie den Sender sogar kurz komplett abschalten, also
Leistung auf Null runter und von der Antenne getrennt.

Beim Röhrensender gab's solch Luxus natürlich nicht, da wurde alles
über Grob- und Feinspannungsableiter gemacht, den Rest hat die Röhre
eben aushalten müssen. ;-)
--
J"org Wunsch Unix support engineer
joerg_wunsch@interface-systems.de http://www.interface-systems.de/~j/
 
Lukas Leuthold <leutholl@gmx.ch> schrieb im Beitrag <3b99f442.0308270240.5e4dcfa7@posting.google.com>...
Wie muss ich mir die Feldstäkre in der Praxis vorstellen?
Bereits die STATISCHE Feldstaerke zwischen Erdboden und Wolken
liegt so bei 100V/m, und das nicht etwa bei Gewitter sondern
an ganz normalen Tagen. Macht euch wegen der 70V/m also mal
nicht in die Hose.

Siehe de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
MaWin wrote:
Bereits die STATISCHE Feldstaerke zwischen Erdboden und Wolken
liegt so bei 100V/m, und das nicht etwa bei Gewitter sondern
an ganz normalen Tagen. Macht euch wegen der 70V/m also mal
nicht in die Hose.
Klingt ziemlich cool - trifft aber nicht so ganz den Kern.

Zitat aus http://www.elektrosmog.com/wissenswertes/wissenswertes.htm:
"Das natürliche elektrische Feld zwischen Erdoberfläche und Ionosphäre
hat je nach Wetterlage eine Stärke von 100 V/m bis 500 V/m, bei
Gewitter können diese Feldstärken erheblich höher sein."
Da ist das Bundesamt für Strahlenschutz völlig machtlos. Allerdings
besteht für Gleichfelder auch kein akuter Handlungsbedarf, hat der
Mensch doch zumindest die letzten 100.000 Jahre diese Felder ohne
erkennbare Schädigungen überlebt (soweit ich das beurteilen kann).

Anders sieht es bei technischen Wechselfeldern aus, die vom Menschen
erzeugt werden. Hier hat das Bundesamt für Strahlenschutz zum Schutz
des Menschen (siehe http://www.bfs.de/elektro/hff/grundlagen.html)
Grenzwerte festgesetzt.
(Die Grenzwerte und weitere Bestimmungen sind national in der "26.
BImSchV" geregelt, und europaweit in der Vorschrift 1999/519/EC.)

Beispielsweise Überlandleitungen: Für 50-Hz-Wechselfelder beträgt die
zulässige Feldstärke 5.000 V/m.

Oder im MW-Rundfunkband: Von 100khz bis 1MHz sind 87 V/m zulässig (EU-
Grenzwert), oberhalb fallend mit der Frequenz, z.B. bei 1,4MHz sind
73,5 V/m zulässig.
(s.a. http://www.ce-mag.com/archive/01/09/dillingham.html)
Als Beispiel wird auf der BfS-Website ein 1,8 Megawatt-Sender auf 1400
kHz genannt: "Richtwerte ab ca. 350 m eingehalten". Deshalb ist da auch
immer ein Zaun drum, denn auf öffentlich zugänglichen Wegen dürfen die
zulässigen Grenzwerte nicht überschritten werden.

Thomas.
 
leutholl@gmx.ch (Lukas Leuthold) wrote:

direkt neben dem Sender sondern ca. 30 Autominuten weg. Ich fuhr aber
gestern mit dem Auto DIREKT neben die Antenne. Sagen wir so 10min
Entfernung.
Das ist immer noch unendlich weit weg. Interessant wird es je nach
Sendeleistung so im Bereich von einigen Dutzend Metern.

Was sagt du jetzt zu den Gerüchten wenn man wirklich NEBEN dem Sender
ist.
Welche Gerüchte?

Wie um Gottes Willen kann man eine 600kW HF-Endstufe mit Transistoren
bauen?
Parallelschalten.

Wie kann man 600kW durch ein Koaxialkabel führen lassen?
Wie schon gesagt wurde: koaxial angeordnetete Kuperrohre oder -Stäbe.
Oder man baut den Sender gleich direkt an den Fuß der Antenne.

Kann man kein einfaches Experiment durchführen um zu zeigen, dass wir
mit 600kW bestrahlt werden.
Du bekommst nur einen winzigen Bruchteil davon ab, selbst wenn Du
direkt neben dem Sender stehst.

Hergen
 
Am 27.08.03 12:40 schrieb Lukas Leuthold:

Nun ich habe es unverständlich beschrieben. Ich selber wohne nicht
direkt neben dem Sender sondern ca. 30 Autominuten weg. Ich fuhr aber
gestern mit dem Auto DIREKT neben die Antenne. Sagen wir so 10min
Entfernung. Ist mir klar dass die Feldstärke nach 30 Autominuten nicht
gefährlich ist. Aber direkt neben dem Sendemast?!
10 min Entfernung ist bei dir direkt neben der Antenne? Wie schnell
fährt dein Auto? ;-) Direkt neben der Antenne ist, wenn du am Zaun stehst.

Wie um Gottes Willen kann man eine 600kW HF-Endstufe mit Transistoren
bauen? Röhren leuchten mir noch ein, aber ich habe noch nie einen
Transistor gesehen der mehr als 2kW Verlustleistung pro Stück aushält.
Vom Spannungsüberschlag der p-n-übergänge ganz zu schweigen. Aber
offenbar ist das trotzdem möglich.
Parallelschalten: http://www.hcrs.at/BSBG100.HTM

Kann man kein einfaches Experiment durchführen um zu zeigen, dass wir
mit 600kW bestrahlt werden. Ich dachte so an Leuchtstoffröhren in die
Luft halten oder so...Da staunen die Laien ja wirklich - vielleicht
gibts noch anderes! Pfannendeckel wären auch noch lustig!
Um was geht es dir eigentlich? Um dich Technik? Oder willst du beweisen,
dass der Sender "böse" ist...

Gruß
Michael
 

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