Netzteile elektronisch?

J

J-e-n-s

Guest
Ich habe hier für meine digitalkamera ein 5V-netzteil, da scheint kein
trafo drin zu sein. Es kann ja auch nicht schwer sein, aus 230V 5V zu
machen, ohne einen trafo zu benutzen (wenn die ströme nicht so hoch
sind).

Ist das ohne trafo nicht sogar einfacher? Waum benutzt man denn seit
60 jahren trafos dafür? Geht das nicht mit spannungsteilern oder
zerhackern?

Jens
 
J-e-n-s wrote:
Es kann ja auch nicht schwer sein, aus 230V 5V zu
machen, ohne einen trafo zu benutzen (wenn die ströme nicht so hoch
sind).

Ist das ohne trafo nicht sogar einfacher? Waum benutzt man denn seit
60 jahren trafos dafür? Geht das nicht mit spannungsteilern oder
zerhackern?
Spannungsteiler: autsch!

Zerhacker: Wenn Du damit ein Schaltnetzteil meinst -- ja, um sowas wird
es sich bei Deinem Digicam-Netzteil handeln. Einfacher als ein Trafo
(also: zwei Spulen um einen gemeinsamen Kern gewickelt) wird es nicht
sein, selbst wenn dem Trafo noch eine Gleichrichterbrücke und ein
Linearregler folgen. Es mag heutzutage aber durchaus preiswerter sein,
vor allem wenn galvanische Trennung nicht gefordert ist.

Gruß,
Michael
 
J-e-n-s meinte:

Ist das ohne trafo nicht sogar einfacher? Waum benutzt man denn seit
60 jahren trafos dafür? Geht das nicht mit spannungsteilern oder
zerhackern?
Hallo,

weil Trafos einfacher und billiger herzustellen sind.
 
J-e-n-s schrieb:
Ich habe hier für meine digitalkamera ein 5V-netzteil, da scheint kein
trafo drin zu sein. Es kann ja auch nicht schwer sein, aus 230V 5V zu
machen, ohne einen trafo zu benutzen (wenn die ströme nicht so hoch
sind).

Ist das ohne trafo nicht sogar einfacher? Waum benutzt man denn seit
60 jahren trafos dafür? Geht das nicht mit spannungsteilern oder
zerhackern?

Jens
Das wird schon sowas wie ein Trafo drin sein. Oder ist es
neuerdings zulässig, empfindlichen Computerkram mit Netzpotenzial
zu betreiben?

Wahrscheinlich schließt du vom geringen Gewicht darauf, dass kein
"Trafo" drin sei. Das dürfte ein sogenanntes Schaltnetzteil
(bitte Googlen...) sein. Es funktioniert, vereinfacht gesprochen,
so: Erst wird die Netzspannung gleichgerichtet und in eine
höherfrequente Schwingung (~50 kHz) umgewandelt. Die kann man mit
recht kompakten Trafos mit weniger Windungen und speziellem
Kernmaterial transformieren. Das spart Gewicht und Kosten im
Vergleich zu einem konventionellen 50Hz-Trafo. Allerdings ist das
elektronische Drumrum wesentlich aufwändiger und oft
fehleranfälliger, als beim konventionellen Netzteil. Übrigens
funktioniert jedes PC-Netzteil so.

Wie schon von Dir angesprochen gibt es bereits Schaltungen, die
direkt aus dem Netz Niederspannungen gewinnen. Das kann man aber
nur dann einsetzen, wenn die Schaltung keinen allzu hohen
Strombedarf hat (schlechter Wirkungsgrad). Ausserdem entfällt die
galvanische Trennung vom Netz, also dürfen entweder keine
weiteren, berührbaren Leitungen aus dem Gerät heraus führen, oder
man muss sämtliche Interface-Leitungen zur Aussenwelt ihrerseits
galvanisch trennen.

Gruß,

Julien
 
Nein, bei diesen Netzteilen kannst Du je nach Drehung des Netzsteckers
auch (-)12V gegen Phase haben.
Achso, wären das dann 218V gegen erde?

Jens
 
Nein, bei diesen Netzteilen kannst Du je nach Drehung des Netzsteckers
auch (-)12V gegen Phase haben.

Achso, wären das dann 218V gegen erde?

Genau.
Kann man die schaltung nicht so machen, dass es immer nur 12V gegen
erde sind?
Mit hilfe des schutzleiters kann die elektronik ja erkennen, wierum
der stecker drin ist. Merkt sie, dass netzleitung1 spannung gegen erde
hat, polt sie die eingänge um.

Jens
 
J-e-n-s wrote:
Nein, bei diesen Netzteilen kannst Du je nach Drehung des Netzsteckers
auch (-)12V gegen Phase haben.

Achso, wären das dann 218V gegen erde?

Kann man die schaltung nicht so machen, dass es immer nur 12V gegen
erde sind?
Mit hilfe des schutzleiters kann die elektronik ja erkennen, wierum
der stecker drin ist. Merkt sie, dass netzleitung1 spannung gegen erde
hat, polt sie die eingänge um.
Klar kann man das machen, früher wurde sowas z.B. bei Fernsehern
benutzt. Heute bekommst Du für sowas keine Zulassung mehr, weil's im
Fehlerfall zu gefährlich ist.

Gruß,
Michael
 
Mit hilfe des schutzleiters kann die elektronik ja erkennen, wierum
der stecker drin ist. Merkt sie, dass netzleitung1 spannung gegen erde
hat, polt sie die eingänge um.

Klar kann man das machen, früher wurde sowas z.B. bei Fernsehern
benutzt. Heute bekommst Du für sowas keine Zulassung mehr, weil's im
Fehlerfall zu gefährlich ist.
Ich sollte das hier nicht posten, aber als teenager hab ich mir mal
ein lauflicht gebastelt und zur sicherheit nur eine ader des steckers
belegt und die zweite ader (masse) an den schutzleiter gehängt. Damit
habe ich sichergestellt, dass auf der platinenmasse keine phase
gelegen ist. Die elektronik war nämlich galvanisch nicht getrennt vom
netz.

Jens
 
On 19 Sep 2003 14:27:34 GMT, owwtemdczruw@spammotel.com (J-e-n-s)
wrote:

Hi!

Ich sollte das hier nicht posten,
Solange Du nur Dich selbst grillst, wird Dir das auch keiner
verbieten.

aber als teenager hab ich mir mal
ein lauflicht gebastelt und zur sicherheit nur eine ader des steckers
belegt und die zweite ader (masse) an den schutzleiter gehängt.
Damals mag das funktioniert haben, heute würde sofort der FI fliegen.

Gruß,
Michael.
 
aber als teenager hab ich mir mal
ein lauflicht gebastelt und zur sicherheit nur eine ader des steckers
belegt und die zweite ader (masse) an den schutzleiter gehängt.

Damals mag das funktioniert haben, heute würde sofort der FI fliegen.
Was mir damals vor allem nicht klar war: sollte irgend ein fehler in
der hauserdung des schutzleiters sein, setze ich damit alle geräte
unter strom.

Jens
 

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