FET soll Trennrelais schalten - raucht aber ab

Hallo Ilka.



Niederohmiger "Freilaufwiderstand", über den nach dem Abschalten der
induzierte Strom fließen kann?
Verpolungssicherer als eine Freilaufdiode?
Verpolungssicher wohl. Aber sonst eher mit vielen Fragezeichen
versehen.....
Im zweifel könnte man eine Reihenschaltung aus Freilaufdiode und
Wiederstand vorsehen, damit das Relais schneller abfällt....wenn es
das sein sollte.
Jedenfalls lebst Du mit einer relativ hohen Restinduktionsspannung
oder verheitzt viel Strom im Widerstand, wenn das Relais länger
aktiviert ist, was ich aber bei einem "Trennrelais" vermute.
Jedenfalls eine technische Lösung, die eigentlich nur unter eher
exotischen Umständen sinnvoll ist.


Bin trotzdem noch immer verwundert, dass der FET so empfindlich
reagiert, nachdem er in der alten Schaltung anstandslos seinen Dienst
getan hat.
Wenn Du elektronische Bauteile in grenzwertigen Situationen betreibst,
hängt es von vielen kleinen unscheinbaren Faktoren ab, was passiert,
und ist deshalb schlecht einzuschätzen und zufallsabhängig.

Du hast aus irgendeinem Grunde ein besonders robustes oder langsames
exemplar aus der Kiste gezogen.

Vieleicht ist der erste ja auf eine tour kaputtgegangen, die bewirkt,
das er langsamer abschaltet. Wie gesagt, im BTS117 sitzt viel
Zusatzelektronik. Ein Überspannungspuls, der über das Clamping in den
Gate Bereich gerät, macht dir irgendwo in der Zusatzelektronik was
kaputt, das er deutlich, aber nicht zu deutlich, langsamer abschaltet.
Dann bist Du das Problem mit der Spannungsspitze indirekt auch los.
Reserven hat das Teil thermisch eigentlich reichlich, so das er auch
die vermehrte thermische Leistung beim langsamen Schalten gut
wegstecken kann.
Die anderen gehen halt durch Zufall so kaputt, das Sie komplett
durchschlagen.

Deine Schaltung verhält sich aus irgendeinem Grunde in den neueren
Ausführungen anders.
Andere Verhalten der Relaisspule? Hat die alte vieleicht irgendwo
einen klitzekleinen Windungsschluss?
WAS ist anders?

Was für Detailbetrachtungen nun wichtig wäre, ist die
Schaltgeschwindigkeit......beim sehr schnellen Schalten wird die
Spannungsspitze nicht nur höher, sondern auch steiler.
Wenn jetzt Dein paralleler "Dämpfungswiderstand selber eine hohe
Eigeninduktivität hat, wirkt der nicht mehr..........

Jedenfalls sollte man schon sehr genau wissen, was man macht, wenn man
mit sowas jongliert.
Eine Freilaufdiode ist deutlich unkomplizierter, und nicht ohne Grund
in 99,9% aller Fälle das Mittel der Wahl.

Die Lösung mit dem Kleinleistungsrelais scheint mir aber
allemal robuster zu sein...
Mpf......vor allem ein Inditz, das es tatsächlich die Energie aus der
Selbstinduktion der Relaisspule ist, die das Teil sprengt.
Du verbrätst jetzt die Energie als Lichtbogen an den Relaiskontakten.
Das ist zwar robuster als den FET zu schiessen, aber deutlich weniger
robust, als sie in einem Widerstand (Bei nackten Freilaufdioden der
ohmsche Anteil des Spulenwiderstandes) zu verheizen. Relaiskontakte
sind einem erhöten Abbrand ausgesetzt, aber eine Weile machen Sie das
schon mit.......
Desweiteren geistert Dir jetzt der Puls durch das Bordnetz. Vermutlich
schon so stark versumpft, das er nichts mehr kaputt macht. Trozdem,
man kann nie wissen. Sehr Unschön.
Desweiteren werden so Pulse auch abgestrahlt. Gibt laute und hässliche
Knacks in Empfängern. Auch unschön.

Nein, ist nicht Bestandteil der Prüfung.
Aber - ein ganz kurzes - Thema im Nachrichtentechnikstudium.
*Seuftz*

Ich habe irgendwann mit 12 oder 14 beim Experimentieren mit
Flachbatteien, Klingel und Dioden festgestellt, das eine Diode passend
über der Klingelspule das "Kribbeln" wegmacht und die Klingel schön
langsam schlagen lässt, wie die großen Alarmglocken im Film. :))))
Das hatte weder was mit Amateurfunk noch mit Studium zu tun.
"Offiziell" habe ich es dann in der Energieanlagenelektroniker Lehre
gelernt.

Deswegen
haben meine selbstgebauten Antennenumschalter ja auch Freilaufdioden
drin.
Na also. Obwohl ich mir gerade bei Antennenumschaltern
Trickschaltungen zum beschleunigen des Schaltens gut vorstellen
kann. :)

Mit freundlichem Gruß + 73 de Bernd Wiebus, dl1eic


http://www.dl0dg.de


Selbsterkenntniss ist der erste Schritt zur Depression.
Echter Wettbewerb ist immer ruinös. Darum beruht jede funktionierende
Wirtschaft auf Schiebung.
 
On 12 May 08 at group /de/sci/electronics in article
<horst.d.nospamwinzler@web.de> (Horst-D.Winzler) wrote:

Wolfgang Allinger schrieb:
horst.d.nospamwinzler@web.de> (Horst-D.Winzler) wrote:
[...]
Eine Relaisspule mit parallelem Widerstand ist
Ja, aber hat eine hohe Abschaltspannung,

Wie das?

Eine Freilaufdiode begrenzt die Spannungserhöhung auf ca. 0,7V
Eine R halt auf U=R*I :p

Bei einer Freilaufdiode fließ also kein Strom ;-)
Nur für kurze Zeit nach dem Abschalten, solange bis die Energie aus dem
M-Feld praktisch vernichtet ist. Und als Spannung (Erhöhung) tritt halt
nur die Flussspannung Uf der Diode auf, rund 0,7V.


Nö, der R verballert immer Leistung.
Jedenfalls solange das Relais angezogen hat.

Ist bei der Freilaufdiode ebenso.
Nein, nur während dem Abschalten.

Wir wollen jetzt nicht über den Sperrstrom diskutieren.


Saludos Wolfgang

--
Meine 7 Sinne:
Unsinn, Schwachsinn, Blödsinn, Wahnsinn, Stumpfsinn, Irrsinn, Lötzinn.
Wolfgang Allinger Paraguay reply Adresse gesetzt !
ca. 15h00..21h00 MEZ SKYPE:wolfgang.allinger
 
Hallo Bernd,

On 12 Mai, 21:09, Wiebus <bernd.wie...@gmx.de> wrote:
Niederohmiger "Freilaufwiderstand", über den nach dem Abschalten der
induzierte Strom fließen kann?
Verpolungssicherer als eine Freilaufdiode?

Verpolungssicher wohl. Aber sonst eher mit vielen Fragezeichen
versehen.....
Ich war auch irritiert, als ich auf der Internetseite des Herstellers
die Innenschaltung des Relais gesehen habe. Irgendwas wird der sich
aber wohl dabei gedacht haben - hoffe ich ;-)

Jedenfalls lebst Du mit einer relativ hohen Restinduktionsspannung
oder verheitzt viel Strom im Widerstand, wenn das Relais länger
aktiviert ist, was ich aber bei einem "Trennrelais" vermute.
Seltsamerweise hat sich der Hersteller das - laut Einbauanleitung -
wohl genau so gedacht ?-)
Den internen Parallelwiderstand bekommt man ja auch nicht so einfach
abgeklemmt. Bestenfalls könnte man noch zusätzlich eine Freilaufdiode
parallel schalten, um die Induktionsspannung beim Abschalten besser
kurzzuschließen.

Bin trotzdem noch immer verwundert, dass der FET so empfindlich
reagiert, nachdem er in der alten Schaltung anstandslos seinen Dienst
getan hat.
...
Du hast aus irgendeinem Grunde ein besonders robustes oder langsames
exemplar aus der Kiste gezogen.
Die Schaltung wurde aus dem alten Wagen ausgebaut und - leicht
modifiziert - in den neuen Wagen eingebaut. Es handelt sich also um
den selben FET und das selbe Trennrelais.

Deine Schaltung verhält sich aus irgendeinem Grunde in den neueren
Ausführungen anders.
Da stimme ich Dir zu ;-)

Andere Verhalten der Relaisspule? Hat die alte vieleicht irgendwo
einen klitzekleinen Windungsschluss?
Es ist das gleiche Exemplar.

WAS ist anders?
Eigentlich ist nur der Umschalter hinzugekommen.
Ich vermute immer noch, dass der FET das Umschalten seines Gates - vor
allem auf die offene Schalterstellung - nicht verkraftet hat.

...
Jedenfalls sollte man schon sehr genau wissen, was man macht, wenn man
mit sowas jongliert.
Ich merk's ;-)
Mein Bekannter hat das Trennrelais quasi "einbaufertig" im
Wohnmobilzubehörhandel gekauft und - mehr oder weniger - nach
Anleitung eingebaut, was im alten Wagen ja auch wunderbar funktioniert
hat. Beim Umbau in den neuen Wagen kam dann lediglich noch der
Umschalter hinzu. Als das Kind dann in den Brunnen gefallen war -
sprich: der FET im warsten Sinne des Wortes abgeraucht - hat er mich
dann um Rat gefragt.

Eine Freilaufdiode ist deutlich unkomplizierter, und nicht ohne Grund
in 99,9% aller Fälle das Mittel der Wahl.
Auch in meinen Schaltungen.

Die Lösung mit dem Kleinleistungsrelais scheint mir aber
allemal robuster zu sein...

Mpf......vor allem ein Inditz, das es tatsächlich die Energie aus der
Selbstinduktion der Relaisspule ist, die das Teil sprengt.
Du verbrätst jetzt die Energie als Lichtbogen an den Relaiskontakten.
Das ist zwar robuster als den FET zu schiessen, aber deutlich weniger
robust, als sie in einem Widerstand (Bei nackten Freilaufdioden der
ohmsche Anteil des Spulenwiderstandes) zu verheizen. Relaiskontakte
sind einem erhöten Abbrand ausgesetzt, aber eine Weile machen Sie das
schon mit.......
Ich kann Dich beruhigen: Bei der nächsten Modifikation an der
Elekrtronik ist nun doch der Einbau einer Freilaufdiode geplant.

Desweiteren werden so Pulse auch abgestrahlt. Gibt laute und hässliche
Knacks in Empfängern. Auch unschön.
QRM von der vermeidbaren Sorte :-(

Nein, ist nicht Bestandteil der Prüfung.
Aber - ein ganz kurzes - Thema im Nachrichtentechnikstudium.

*Seuftz*

Ich habe irgendwann mit 12 oder 14 beim Experimentieren mit
Flachbatteien, Klingel und Dioden festgestellt, das eine Diode passend
über der Klingelspule das "Kribbeln" wegmacht und die Klingel schön
langsam schlagen lässt, wie die großen Alarmglocken im Film. :))))
Das hatte weder was mit Amateurfunk noch mit Studium zu tun.
Nach 5 Jahren Studium und 4 Jahren Berufspraxis bin ich mittlerweile
auch zu der Erkenntnis gekommen, dass Probieren über Studieren geht.
Der Amatauerfunk ist da meine persönliche "Experimentierwiese" ;-)

"Offiziell" habe ich es dann in der Energieanlagenelektroniker Lehre
gelernt.
In Energieanlagen dürfte es aber auch mehr Relais geben als in HF-
Geräten. Da geht der Trend zu Halbleiterschaltern. Relais habe ich
daher bislang nur in meinen "privaten" Schaltungen gebraucht.

Deswegen
haben meine selbstgebauten Antennenumschalter ja auch Freilaufdioden
drin.

Na also. Obwohl ich mir gerade bei Antennenumschaltern
Trickschaltungen zum beschleunigen des Schaltens gut vorstellen
kann. :)
Da es sich um einen manuellen Umschalter für den gelegentlichen
Bandwechsel handelt, sind die Anforderungen an die
Umschaltgeschwindigkeit nicht sehr hoch. Bei der Fernsteuerung für den
Abstimmkondensator meiner Magnetrahmenantenne könnte so was schon
interessanter sein...

Mit freundlichem Gruß + 73 de Bernd Wiebus, dl1eic
http://www.dl0dg.de
Grüße - aus dem Exil - an meine Heimatstadt ;-)

MfG & 73 de Ilka, DL2IH
 

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