GPIO Eingang bei langer Leitung schuetzen

Am 15.02.2020 um 07:50 schrieb Marcel Mueller:

 +5V -----------------2k2---------------------------------------
                                                         Schaltkontakt
Port ---*-----*-------10k---------------------------------------
        |     |
       10¾   18k
        |     |
 GND ---*-----+

Mir kam da eine Frage bezßglich der Kabel-Kapazität:

Muß ein Widerstand beim Kontakt montiert werden, um den Kontakt zu schonen?

Bei manchen Kontakten ist so ein Strom hilfreich (zum Freibrennen?),
aber bei Reed-Kontakten?

DoDi
 
Stefan Wiens schrieb:

Mir ging es um die Leitungskapazität, und wenn man sich die vereinfacht
als konzentriertes Bauelement vorstellt, macht es schon einen
Unterschied, ob der Begrenzungswiderstand auf der ladenden oder der
entladenden Seite ist.

Das verstehe ich noch immer nicht. Kannst du das näher erläutern? Welche
unterschiedlichen Strompfade gilt es hier zu berĂźcksichtigen, die dazu
nĂśtigen, den Strombegrenzungswiderstand auf der Seite des Schalters
anzuordnen?

MfG
Rupert
 
Am 15.02.2020 um 12:30 schrieb Rupert Haselbeck:
Stefan Wiens schrieb:

Mir ging es um die Leitungskapazität, und wenn man sich die vereinfacht
als konzentriertes Bauelement vorstellt, macht es schon einen
Unterschied, ob der Begrenzungswiderstand auf der ladenden oder der
entladenden Seite ist.

Das verstehe ich noch immer nicht. Kannst du das näher erläutern? Welche
unterschiedlichen Strompfade gilt es hier zu berĂźcksichtigen, die dazu
nĂśtigen, den Strombegrenzungswiderstand auf der Seite des Schalters
anzuordnen?

Es handelt sich nicht um unterschiedliche Strompfade, sondern um das
richtige Ersatzschaltbild fĂźr das Kabel.

Alleine das Kabel hat eine Kapazität, die vom Pullup Widerstand
aufgeladen wird. Wenn dieser Kondensator direkt am Schalter hängt,
entlädt er sich beim Schließen schlagartig über den Schalter. Mit einem
Widerstand am Schalter ergibt sich ein RC Glied mit definiertem
maximalem Entladestrom.

Mit der Induktivität des Kabels kÜnnen sich noch weitere Dreckeffekte
ergeben.

DoDi
 
On 02/15/2020 07:31, Marcel Mueller wrote:
Am 10.02.20 um 23:05 schrieb Rainer Knaepper:
mh+usenetspam1118@zugschl.us (Marc Haber)  am 10.02.20 um 07:54:

ich habe einen Regenmesser mit Wippe am Gartenhaus montiert.
Aktuell erfolgt die Abfrage des an der Wippe angebauten
Reedkontakts in der Nähe mit einem Arduino.

Ich glaube, ich hatte letztens eine 4-20mA(1) Stromschleife empfohlen.

Sowas war eigentlich auch mein erster Gedanke, fand es dann aber doch etwas
Overkill.

Warum ist eine Stromschleife bei dieser Anwendung eigentlich so viel besser?

Spannungsstörungen spielen praktisch keine Rolle.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm
http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm
 
Hans-Peter Diettrich schrieb:

Alleine das Kabel hat eine Kapazität, die vom Pullup Widerstand
aufgeladen wird. Wenn dieser Kondensator direkt am Schalter hängt,
entlädt er sich beim Schließen schlagartig über den Schalter. Mit einem
Widerstand am Schalter ergibt sich ein RC Glied mit definiertem
maximalem Entladestrom.

Hmm, ok. Groschen gefallen. Freilich kann man die Entladung der
/Kabel/kapazität nicht mit einem Widerstand am anderen Ende beeinflussen.
Danke!

MfG
Rupert
 
Hallo,

Am 15.02.20 um 12:08 schrieb Marcel Mueller:
Am 15.02.20 um 11:12 schrieb Uwe Borchert:
Am 15.02.20 um 07:50 schrieb Marcel Mueller:
Es gäbe da einen Kompromiss fßr Arme, der der Sache schon recht nahe kommt:

Du hast doch bestimmt auch +5V am Banana Pi.
Den Pull-Up vom Port schaltest Du unbedingt aus!


  +5V -----------------2k2---------------------------------------
                                                          Schaltkontakt
 Port ---*-----*-------10k---------------------------------------
         |     |
        10¾   18k
         |     |
  GND ---*-----+


Der Trick ist hier, dass die Ankopplung des Schalters relativ
hochohmig erfolgt, was einer Stromschleife zumindest nahe kommt. Die
Bemessung der Widerstände sorgt dafßr, dass der Port vom Pi nicht
mehr als die zulässigen 3,3V bekommt. Der 10¾F Elko dämpft jegliche
kleinen Huster weg und schĂźtzt zudem den Port.

Erste Zwischenfrage: Kann man parallel zu den 10Âľ und 18k nicht
noch eine ZDiode 3V9 schalten?

Kann man, aber vor was soll die schĂźtzen?

Vor Spannungsspitzen (bis in den unteren kV-Bereich?). Das sollte
aber normalerweise nicht ankommen. Die echten kV sollte man bereits
auf den Weg zum Rechner abblocken.

Das wäre dann doch (zusammen mit
den 10Âľ) ein Schutz gegen Hochspannungsimpulse?

Gegen Hochspannung hilft das schon mal nicht. Die lässt sich von
einem normalen 10k-Widerstand nicht aufhalten. Alles in der Dimension
20V wird der Port auch so Ăźberleben. Und falls man sich davor
schĂźtzen mĂśchte, dass einer den Reed-Kontakt in die Steckdose steckt,
reicht es auch wieder nicht. Da wĂźrde, falls die Diode Ăźberlebt, der
Widerstand verkohlen, und das bedeutet nicht notwendigerweise
hochohmig werden.

Wenn man das ordentlich machen will, muss man die Widerstände teilen
und dazwischen hängt man zwei TAZ-Dioden gegen Masse. Die Widerstände
Richtung Leitung sollten dann (kurzfristig) ein paar kV aushalten,
dann wird die Sache robuster.

Ich halte das fßr illusorisch. Also das mit den Widerständen und
den kV. Ich ging von einer an der Station relativ gut geerdeten
Technik aus. Da hätte man bestenfalls so was wie Schrittspannung.
Oder man hätte eingestreute Impulse auf der Leitung ... oder
andere Probleme mit verrutschten Massen. Das sind aber selten
mehr als 100V.

Falls man bei dem Port einen Schmitt-Trigger aktivieren kann, tue es.
Wenn nicht, musst Du das in Software implementieren. Während des
Übergangs zwischen Low und High könnte der Port sonst vorübergehend
zufällige Werte liefern. Das bekommt man weg, indem man z.B. nur
Signale wertet, die mindestens eine Sekunde lang gleich waren. Also
Man merkt sich in Software den letzten Wert und die Uhrzeit, wann er
das letzte mal gewechselt hat. Nur wenn letztere >1s alt ist,
verarbeitet man den Wert weiter.

Zweite Zwischenfrage: Kann man nicht einfach eine Zeit dt den
Interrupt sperren, so man mit IRQ arbeitet? Oder alternativ bei
Polling dieses einfach fĂźr die Zeit dt aussetzen?

Nein, dann wĂźsste man nicht, ob das Signal zwischendurch stabil war.
Das wäre nur eine Unterabtastung mit entsprechend zufälligen
Ergebnissen.

Das Signal war doch ein kurzer Impuls? Ich kann Deinen Einwand
daher nicht nachvollziehen.

Das mit dem IRQ ausschlten funktioniert nur, wenn die Ports
Flankentriggerung kĂśnnen und diese Trigger-Ereignisse auch ohne IRQ
zwischenspeichern. Dann kĂśnnte man nach Ablauf der Zeit nachsehen, ob
sich wirklich nichts mehr getan hat. Allerdings muss man dann wieder
dieselbe Zeit warten, selbst wenn unmittelbar nach dem letzten IRQ
schon der letzte Huster kam und seitdem alles stabil ist. Das kann
natĂźrlich akzeptabel sein.

Ich dachte es geht hier um einen Impulszähler mit definierten
Impulsen?

Irgendwie gefällt mit aber das mit der Beschaltung rein subjektiv
nicht so richtig. Ich wĂźrde da lieber auf Masse ziehen. Das ginge
ja auch mit einem Optokoppler (Transistor). Denn in einen Sockel
rein und/oder eine Extraplatine mit leicht lĂśsbaren AnschlĂźssen,
dann verliert auch ein Blitzschlag etwas an Schrecken.

Beim auf Masse ziehen kann man sich auch an der Entprellung beim
NE555 orientieren. Ist C groß genug sollte es keine Probleme geben?
Das Prinzip sieht so aus:

-----+------+------- Ub
      |      |
      1      1
      0      0
      k      k
      |      |
      +--||--+------- GPIO
      |   C
       /
      /
      |
-----+-------------- Ground

Keinesfalls! Jetzt hängt der Switch ja wieder niederohmig direkt am
Port. Genau das habe ich vermieden.

Oder soll der Schalter jetzt ein Transistor von einem Optokoppler
sein? Der wĂźrde aber auch vor nicht viel schĂźtzen, solange die
Stromversorgung fĂźr die LED nicht potentialfrei ist.

Potentialfreie Versorgung hatte ich im Hinterkopf. Solar? Und da
kĂśnnte man vielleicht sogar einen Sonnenlichtdetektor reinhauen?
Dritte Leitung, auf die werden Impulse bei Sonnenlicht gelegt.
Auf der anderen Seite wäre so was wie ein Missing-Pulse-Detektor.
Und da wäre dann in der entfernten Station so was am Eingang des
Impulsformers vor dem Optokopler. Und der wäre dann im Haus vor
dem Rechner. Ok, da sollte die ZD dann wirklich sinnlos sein.

Ich wĂźrde mir da Ăźberlegen einen NE555 (in CMOS?) als Impulsformer
einzubauen und den Ausgang dann in einen Optokoppler (Transistor)
zu stecken. Ja, das klingt irgendwie nach Verschwendung und damit
sehr unschwäbisch. Aber bei passender Wahl der Zeitkonstanten (die
Zeitkonstante am Eingang länger als die des Monoflop und um einiges
kĂźrzer als die kĂźrzeste Wiederholrate) sollte das sehr stĂśrsicher
werden.

Wozu? Da ist nichts dabei, was die SoftwarelĂśsung nicht kann.

Programmieren macht wesentlich weniger Spaß als Löten.

Und nebenher hätte man durch den Optokoppler noch einen
(kleinen) Schutz gegen Blitzschlag und Überspannung.

Gegen Blitz bringt das nichts. Und gegen alles andere auch nicht,
wenn die Spannungsversorgung nicht autark ist.

Der Blitz sollte doch an der Station durch Erdung bis auf wenige kV
unschädlich gemacht werden? Ich denke, wir denken gerade vollkommen
aneinander vorbei.

MfG

Uwe Borchert
 
Am 15.02.20 um 12:04 schrieb Hans-Peter Diettrich:
Am 15.02.2020 um 07:50 schrieb Marcel Mueller:


  +5V -----------------2k2---------------------------------------
                                                          Schaltkontakt
Port ---*-----*-------10k---------------------------------------
         |     |
        10¾   18k
         |     |
  GND ---*-----+

Mir kam da eine Frage bezßglich der Kabel-Kapazität:

Muß ein Widerstand beim Kontakt montiert werden, um den Kontakt zu schonen?

Kommt auf den Kontakt an.

Wenn er die Ladungsmenge des Kabels abkann, braucht man nichts weiter.

Und wenn er den Wellenwiderstand des Kabels kann (bei Telefon gut 100
Ohm), dann muss man auch nichts weiter machen, denn Die Kapazität ist ja
nicht in voller Pracht am Ende des Kabels wirksam. Da ist ja auch noch
der Induktivitätsbelag dazwischen, der den Strom begrenzt.

Zumindest letzteres wĂźrde ich hier als wahrscheinlich betrachten.


Marcel
 
Am 17.02.20 um 17:34 schrieb Marcel Mueller:
Am 15.02.20 um 12:04 schrieb Hans-Peter Diettrich:
Am 15.02.2020 um 07:50 schrieb Marcel Mueller:

  +5V -----------------2k2---------------------------------------
                                                          Schaltkontakt
Port ---*-----*-------10k---------------------------------------
         |     |
        10¾   18k
         |     |
  GND ---*-----+
Mir kam da eine Frage bezßglich der Kabel-Kapazität:

Muß ein Widerstand beim Kontakt montiert werden, um den Kontakt zu schonen?
Kommt auf den Kontakt an.

Wenn er die Ladungsmenge des Kabels abkann, braucht man nichts weiter.

Und wenn er den Wellenwiderstand des Kabels kann (bei Telefon gut 100
Ohm), dann muss man auch nichts weiter machen, denn Die Kapazität ist ja
nicht in voller Pracht am Ende des Kabels wirksam. Da ist ja auch noch
der Induktivitätsbelag dazwischen, der den Strom begrenzt.

Zumindest letzteres wĂźrde ich hier als wahrscheinlich betrachten.

Bitte mal drei Schritte zurĂźcktreten und das Ganze betrachten!

Seht euch mal analog die guten alten Telefonleitungen an. Da liegen oft
km zwischen Wählamt und Telefon. Heute hängen zudem auch Modem/Router dran.

Wie oft passiert es, dass Telefon oder Modems durch Blitzschlag defekt
werden? Bisher hat es bei exponierten Stellen genĂźgt 90V
Gas-Überspannungsableiter (1) bei den Telefonsteckdosen zu montieren.

Ich kenne aus der Anfangszeit der Computer dies: Da waren Terminals,
Drucker und der Host per RS232 oder RS422 Ăźber mehrere 100m miteinander
verbunden, der einzige Schutz eben diese Gasableiter in den ADo4 oder
ADo8 Steckdosen eingebaut. Bei der Host Seite ähnliches. Sicherlich
waren auf den Eingangsplatinen Clampdioden (2) montiert.

Ich hatte auch mit Telefon Nebenstellen Anlagen (damals noch analoge
Telefone - kein ISDN, kein proprietärer Anschluss - und schon gar kein
VoIP) zu tun, hier gilt ähnliches.

Ich kann mich nicht erinnern, dass da nach Gewittern jemals was kaputt war.

(1)
<https://www.conrad.at/de/o/ueberspannungsableiter-gasableiter-5409070.html>

(2)
Am Eingang der elektronischen Schaltung helfen Clampdioden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzdiode#/media/Datei:Clampdiode.jpg

--
Fritz
 
Am Montag, 17. Februar 2020 18:55:00 UTC+1 schrieb Hanno Foest:

Mir wurde allerdings schon häufiger

--
Nie irgendwas von

Unser Hanno, unser Foest,
durch Umnachtung erlĂśst?
 
Am 17.02.20 um 17:58 schrieb Fritz:

Ich hatte auch mit Telefon Nebenstellen Anlagen (damals noch analoge
Telefone - kein ISDN, kein proprietärer Anschluss - und schon gar kein
VoIP) zu tun, hier gilt ähnliches.

Ich kann mich nicht erinnern, dass da nach Gewittern jemals was kaputt war.

Mir wurde allerdings schon häufiger von wg. Überspannungsschaden kaputte
Fritz (no pun intended) Boxen berichtet. - Überspannungsschäden sind
auch nicht gleich verteilt - wer mit seiner LeitungsfĂźhrung Pech hat,
hat Ăśfter mal welche, und andere haben nie Probleme.

Hanno

--
Nie irgendwas von Ulf Kutzner glauben, insbesondere Zitate immer im
Original und Kontext nachlesen. Er versucht, durch Zitatefälschung
Strohmann-Argumente zu konstruieren.
 
Marcel Mueller <news.5.maazl@spamgourmet.org> writes:

Am 15.02.20 um 12:04 schrieb Hans-Peter Diettrich:
[...]
Mir kam da eine Frage bezüglich der Kabel-Kapazität:

Muß ein Widerstand beim Kontakt montiert werden, um den Kontakt zu schonen?

Kommt auf den Kontakt an.

Wenn er die Ladungsmenge des Kabels abkann, braucht man nichts weiter.

Es kommt eher auf die zu erwartenden Schaltzyklen an. Je nach Datenblatt
ist z.B. bei 5V/10mA Schluss, soll er 10^9 Schaltvorgänge aushalten.
Ladung ist da erst gar nicht spezifiziert. Bei manchen Reed-Relais
findet man Angaben zur kapazitiven Last, die ist aber meist äußerst
gering.


Und wenn er den Wellenwiderstand des Kabels kann (bei Telefon gut 100
Ohm), dann muss man auch nichts weiter machen, denn Die Kapazität ist
ja nicht in voller Pracht am Ende des Kabels wirksam.

Da ist ja auch noch der Induktivitätsbelag dazwischen, der den Strom
begrenzt.

Die Leitung ist am anderen Ende (also GPIO-seitig) aber nicht mit dem
Wellenwiderstand abgeschlossen, sondern mehr oder weniger offen.

> Zumindest letzteres würde ich hier als wahrscheinlich betrachten.

Bis zu einigen MHz wird sich die Leitung eher kapazitiv verhalten.

--
Stefan
 
On 2020-02-17 09:54, Hanno Foest wrote:
Am 17.02.20 um 17:58 schrieb Fritz:

Ich hatte auch mit Telefon Nebenstellen Anlagen (damals noch analoge
Telefone - kein ISDN, kein proprietärer Anschluss - und schon gar kein
VoIP) zu tun, hier gilt ähnliches.

Ich kann mich nicht erinnern, dass da nach Gewittern jemals was kaputt war.

Mir wurde allerdings schon häufiger von wg. Überspannungsschaden kaputte
Fritz (no pun intended) Boxen berichtet. - Überspannungsschäden sind
auch nicht gleich verteilt - wer mit seiner LeitungsfĂźhrung Pech hat,
hat Ăśfter mal welche, und andere haben nie Probleme.

https://www.urbandictionary.com/define.php?term=Fritzed

:)

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Stefan Wiens schrieb:

> Bis zu einigen MHz wird sich die Leitung eher kapazitiv verhalten.

Und was ist so der Frequenzbereich bei einem spontanen mechanischen
Kontakt zwischen den Leitern? Tip: Mit (Hg-)Reedkontakten werden
0.5 ns Schalter gebaut.

--
mfg Rolf Bombach
 
Joerg schrieb:
https://www.urbandictionary.com/define.php?term=Fritzed

:)

Nunja, "beyond economic repair" wird Ăźbl(ich)erweise mit FUBAR
abgekĂźrzt.

--
mfg Rolf Bombach
 
Hans-Peter Diettrich schrieb:
Es handelt sich nicht um unterschiedliche Strompfade, sondern um das richtige Ersatzschaltbild fĂźr das Kabel.

Und warum nimmst du dann nicht das richtige Ersatzschaltbild fĂźr das Kabel?
Alleine das Kabel hat eine Kapazität, die vom Pullup Widerstand aufgeladen wird. Wenn dieser Kondensator direkt am Schalter hängt, entlädt er sich beim Schließen schlagartig über den Schalter.

Wie das? HIMMEL, jetzt haben wir hier WOCHENLANG Leitungstheorie diskutiert.

Du kannst ein ganz ganz ganz ganz ganz ganz ganz ganz ganz ganz ganz ganz langes
twistet pair Telefonkabel haben. Auf 5 V aufgeladen wird der Kontakt nie mehr
als 50 mA sehen, auch nicht kurzfristig. Plus den Strom durch den Pullup
natĂźrlich.

> Mit einem Widerstand am Schalter ergibt sich ein RC Glied mit definiertem maximalem Entladestrom.

Der ist dennoch zu empfehlen. Die Reedschalter sind in allerlei Geräten
drin, auch solche fĂźr ATEX usw. In deren Betriebsanleitung steht detailliert
drin, was der Kontakt "sehen" darf, an Leitungen, Kapazitäten usw.

standexmeder.com

"Kapazitive und induktive Lasten:
Schaltet man Strom und Spannung Ăźber einen Reedschalter,
so ist Streukapazität in gewissem Umfang in
jeder elektrischen Schaltung vorhanden. Dabei spielen
die ersten 50 Nanosekunden des Schaltvorgangs je nach
HĂśhe von Strom und Spannung eine entscheidende Rolle
(siehe Abbildung # 6). In dieser Zeit entsteht die nicht zu
unterschätzende Funkenbildung; denn je nach Art und
Umfang der Streukapazität, kann dies eine zerstÜrende
oder vorschädigende Wirkung auf den Schalter haben.
Es ist immer ratsam diesen Strom der ersten 50 Nanosekunden
zu kennen. Lasten von 50 Volt bei 50 Pikofarad
Streukapazität kann die Lebensdauer nachhaltig beeinflussen."

--
mfg Rolf Bombach
 
Rupert Haselbeck schrieb:
Stefan Wiens schrieb:

Die Leitungskapazität fßhrt zu EinschaltspitzenstÜmen. Die sollten im
Interesse der Lebensdauer unbedingt begrenzt werden, etwa durch einen
Widerstand (z.B. 100 Ohm) in Reihe zum Reedkontakt (auf dessen Ende der
Leitung natĂźrlich!).

Warum ist das nicht egal? Warum soll der Widerstand gerade an der Seite des
Reedkontakts sein?
Der Strom ist doch an jedem Ort des Stromkreises derselbe?!

Nein, natĂźrlich nicht, wie kommst du auf diese bizarre Idee?

Marc hat sicherlich "gutes" Telefonkabel verwendet, also vielleicht eines
mit 0,8mm² Querschnitt, sternverseilt, (aber bei der kurzen Strecke kommts
darauf m.E. nicht wirklich an). Das ergäbe dann bei 25 Metern Kabellänge
einen Schleifenwiderstand von ca. 1,8 Ohm und eine Kabelkapazität von ca.
1nF, also hier vÜllig vernachlässigbar.

Bei 5 V ist das vernachlässigbar, aber aus einem Grund, der dir offenbar
unbekannt ist.

Da wĂźrde ich dann ohne Gewissensbisse an der Banana Pi - Seite erstmal 100nF
zwischen GPIO-Pin und Signalmasse setzen und einen PullUp-Widerstand von
etwa 10 kOhm verwenden (notfalls, bei Ăźbertriebener Sparwut, kann man auch
den internen Pullup aktivieren). Der Reedkontakt dĂźrfte die Entladung des
100nF-Kondensators auch ohne zusätzlichen Widerstand dauerhaft erledigen
kĂśnnen ohne dass man Kontaktabbrand befĂźrchten mĂźsste...

Der 100 nF Kondensator stellt kurzfristig eine niederohmige Spannungsquelle dar.
5 V geteilt durch 1.9 Ohm (0.1 hat der Reed-Kontakt) geben 2.6 A. Der Reedkontakt
ist normalerweise fĂźr 1 A thermischen Dauerstrom und 0.5 A Schaltstrom spezifiziert.
Er wird erwartungsgemäss rasch kaputt gehen.

--
mfg Rolf Bombach
 
Rolf Bombach schrieb:

Rupert Haselbeck schrieb:
Stefan Wiens schrieb:
Der Strom ist doch an jedem Ort des Stromkreises derselbe?!

Nein, natĂźrlich nicht, wie kommst du auf diese bizarre Idee?

Je nun. Mein E-Technik Studium liegt nun doch schon ein paar Jahrzehnte
zurĂźck. Und ich hab das auch nicht beruflich umgesetzt sondern danach
hĂśheres studiert...
Evtl. hab ich ja das ein oder andere damals Gelernte vergessen oder
verwechselt
Da du aber nach deinen regelmäßig recht großspurigen Worten so überaus gut
Bescheid weisst, wäre ich dankbar fßr erhellende Ausfßhrungen, welche ßber
das implizite "ach, was bist du blĂśd!" hinausgingen.

Marc hat sicherlich "gutes" Telefonkabel verwendet, also vielleicht eines
mit 0,8mm² Querschnitt, sternverseilt, (aber bei der kurzen Strecke
kommts darauf m.E. nicht wirklich an). Das ergäbe dann bei 25 Metern
Kabellänge einen Schleifenwiderstand von ca. 1,8 Ohm und eine
Kabelkapazität von ca. 1nF, also hier vÜllig vernachlässigbar.

Bei 5 V ist das vernachlässigbar, aber aus einem Grund, der dir offenbar
unbekannt ist.

Wir reden ja auch nicht von 5 Volt. Und wir harren deiner erhellenden
AusfĂźhrungen dazu

Da wĂźrde ich dann ohne Gewissensbisse an der Banana Pi - Seite erstmal
100nF zwischen GPIO-Pin und Signalmasse setzen und einen
PullUp-Widerstand von etwa 10 kOhm verwenden (notfalls, bei Ăźbertriebener
Sparwut, kann man auch den internen Pullup aktivieren). Der Reedkontakt
dßrfte die Entladung des 100nF-Kondensators auch ohne zusätzlichen
Widerstand dauerhaft erledigen kĂśnnen ohne dass man Kontaktabbrand
befĂźrchten mĂźsste...

Der 100 nF Kondensator stellt kurzfristig eine niederohmige
Spannungsquelle dar. 5 V geteilt durch 1.9 Ohm (0.1 hat der Reed-Kontakt)
geben 2.6 A.

Ja, das hab ich ja nun bereits vorgerechnet - mit den Parametern des OP...

Der Reedkontakt ist normalerweise fĂźr 1 A thermischen
Dauerstrom und 0.5 A Schaltstrom spezifiziert. Er wird erwartungsgemäss
rasch kaputt gehen.

Ich werde also gut daran tun, fĂźr die Reed-Schalter in Anemometer und
Regenmesser fĂźr Ersatz zu sorgen. Die Dinger laufen ja bereits an die 10
Jahre. Kaputt ging bisher bereits zweimal der RasPi, welcher wohl jeweils
ein Gewitter nicht Ăźberlebt hat (vorher, vor VerfĂźgbarkeit des RasPi, wars
eine recht krude und anfällige Hardwarebastelei). Das Ding ist allerdings
auch ziemlich exponiert am Dach montiert...

MfG
Rupert
 
Rolf Bombach schrieb:
Joerg schrieb:

https://www.urbandictionary.com/define.php?term=Fritzed

:)

Nunja, "beyond economic repair" wird Ăźbl(ich)erweise mit FUBAR
abgekĂźrzt.

Das "e" in fubar steht also fĂźr economic? ;)

"beyond economic repair" heißt Reparatur lohnt sich nicht, fubar
bedeutet: da ist nix mehr zum Reparieren vorhanden.

Guido
 
Am 17.02.2020 um 17:58 schrieb Fritz:
> Ich kann mich nicht erinnern, dass da nach Gewittern jemals was kaputt war.

An defekte Post-Hardware kann ich mich auch nicht erinnern.
Schon weil es damals strafbar war da selber dran rumzulĂśten.

Ich kann mich allerdings an Reparaturen historischer Anrufbeantworter
mit durchlegierten TVS Dioden am Amtsanschluss o.Ä. erinnern.

O.J.
 
Am 17.02.2020 um 23:50 schrieb Rupert Haselbeck:
Rolf Bombach schrieb:

Rupert Haselbeck schrieb:
Stefan Wiens schrieb:
Der Strom ist doch an jedem Ort des Stromkreises derselbe?!

Nein, natĂźrlich nicht, wie kommst du auf diese bizarre Idee?

Je nun. Mein E-Technik Studium liegt nun doch schon ein paar Jahrzehnte
zurĂźck. Und ich hab das auch nicht beruflich umgesetzt sondern danach
hĂśheres studiert...
Evtl. hab ich ja das ein oder andere damals Gelernte vergessen oder
verwechselt
Da du aber nach deinen regelmäßig recht großspurigen Worten so überaus gut
Bescheid weisst, wäre ich dankbar fßr erhellende Ausfßhrungen, welche ßber
das implizite "ach, was bist du blĂśd!" hinausgingen.

Das gilt hier nur unter den Vereinfachungen:

- Gleichstrom
- stationärer (eingeschwungener) Zustand

Ansonsten *kann* das der Fall sein, ist es aber im Allgemeinen nicht.

Bernd
 

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