Studie zu Studienanfängern...

  • Thread starter Eric Bruecklmeier
  • Start date
Axel Berger <Spam@berger-odenthal.de> wrote:

und Preisdruck am Markt behaupten will, macht manches aber schon einen
Unterschied:

Jaja, aber wenn du absolut jedes Risiko ausschliesst bleiben am Ende
nur noch droege Langweiler ueber die nicht viel mehr koennen als
auf den Feierabend zu warten.

Olaf
 
On Tue, 10 May 2022 16:59:15 +0200, Marc Haber wrote:
Volker Bartheld <news2022@bartheld.net> wrote:
On Tue, 10 May 2022 08:41:33 +0200, Marc Haber wrote:
Volker Bartheld <news2022@bartheld.net> wrote:
On Mon, 9 May 2022 16:54:59 +0200, Ralf Kiefer wrote:
Heinz Schmitz wrote:
Wer gerne gut isst, sollte natürlich Französisch lernen.
Meine Erkenntnis nach einem Klassenausflug ins Elsaß: mit ausreichend
viel \"Cravalle Rouge\" im Kopf ist Französisch viel einfacher.
Zu Mathe und Physik fiel mir keine so einfache Strategie ein.
Physik: Kopf in einen Teilchenbeschleuniger halten [1].
War das nicht Anatoly Bogorsky (sp?)
Jup [2] [3]. Anatoli Petrowitsch Bugorski.
Damit schafft man es zu einer leitenden Position im Physikbusiness (hier:
Koordinator von Teilchenstrahlexperimenten).
Der CCC vergab anlässlich seines Jahresrückblicks regelmäßig den
Anatoli-Bugorski-Preis für angewandte Reaktorsicherheit.

Zum IBR-2 in Dubna hörte ich mal den Schwank, daß dort sich irgendwie
zwei unterkritische Massen gegenüberstünden, nur durch eine Art
rotierenden Topf mit einem Schlitz getrennt. Sobald sich die Massen
durch den Schlitz sehen konnten, startete die Kettenreaktion. Voila:
Gepulste Neutronenquelle. Auf die Sicherheits des Antriebs
angesprochen, soll ein Reaktortechniker erklärt haben, daß der Topf so
schwer sei, daß er sich auch bei Stromausfall noch eine Weile
weiterdrehen würde. Währenddessen könnte man Lösungsmöglichkeiten
ersinnen - oder sich weit genug entfernen. Schließlich sei auch das
Winkelsegment des Schlitzes vergleichsweise klein, ->
Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Vermutlich eine Urban Legend:
http://flnpnew.jinr.ru/en/facilities/ibr-2/safety#qw8
Dort scheint es einen Shutter zu geben, der bei Stromausfall dank
Schwerkraft herunterfällt. Eigensicher. Aber sowas in der Art hatte man
in Tschernobyl ja auch gedacht.

Volker
 
On 5/10/22 12:50 PM, Ralf Kiefer wrote:

Ansonsten geht es einen Arbeitgeber nichts an, ob der Angestelte lieber
Bier oder Rotwein trinkt, ob er lieber mit Männlein oder Weiblein ins
Bett hüpft oder sonst was Privates, was mit der Ausübung der zu
bezahlenden Tätigkeit nichts zu tun hat.

Wenn dem Bewerber gewisse geistige Fähigkeiten abgehen, dann ist das
durchaus relevant für seine Tätigkeit.

Ähnlich kann die Befolgung der Maskenpflicht als Indiz für die generelle
Befolgung von Vorschriften durch den Bewerber herangezogen werden, ohne
daß das Tragen einer Maske irgendeine Relevanz für die Arbeit hätte.

Axel hat noch eine Liste weiterer für den AG interessanter Merkmale des
AN vorgestellt.

DoDi
 
Ralf Kiefer wrote:
> Und das ist gut so!

In vieler Hinsicht ja. Es gibt nicht nur Behörden und die Großindustrie,
wo das in der Mittelwertbildung untergeht. Ein Handwerksbetrieb, eine
Hausverwaltung und ähnliche Betriebe haben ein halbes Dutzend oder
weniger Mitarbeiter. Wenn da ein faules Ei im Nest liegt, kann das
schnell existenzbedrohend werden. Die beste Frau, die mühelos woanders
unterkommt, geht bei unangenehmem Klima als erste.


--
/¯\\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \\ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --
 
Rupert Haselbeck wrote:
> Es bedarf keiner Frage

Ich antwortete auf eine Listen mit Dingen, die den Arbeitgeber nichts
angehen sollen.

> Derlei Probleme sind eher selten

Ja, aber Ralf, auf den ich antwortete hat genau sowas aufgeführt.


--
/¯\\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
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 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
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Hi Marc,
Wenn ich mich recht erinnere, so hatten wir vor 40 oder 50 Jahren so
ungefähr 3-5% der Abiturienten für eine 1 vor dem Komma zu loben,

Ich habe vor 34 Jahren Abitur gemacht und habe eine 1 vor dem Komma.
Hätte ich irgendwo auch nur einen Punkt weniger gehabt, wäre es eine 2
gewesen.
Wo war das? 1987 in BW war ich am TG mit 1,6 nach dem Primus (1,1) nach
uns kamen die 2,x en. zusammen mit der Parakllelklasse waren es
insgesamt 58 Schüler und 4 mit 1,x. Die Quote war nichts besonderes.

Das Abitur war damals so \"hart\", dass ich Deutsch vor dem
Abitur abwählen konnte;

Ging nur gegen Literatur zu tauschen, was am TG aber nie zustande kam.

die Abituraufgaben wurden vom Kurslehrer
gestellt (und unsere Lehrer haben uns gezielt auf die von ihnen
gestellten Aufgaben vorbereitet).

Niemals. Abi war selbstredend zentral.

> Ich war gut, geschenkt, aber bei weitem nicht spitze.

Wer in BW mit 1,x Abi geschafft hatte, war unter den top 10%, Tendenz zu
Top 5%. Das TG hatte den Ruf des schwereren Abis, weil zu den normalen
Fächern 6+4 Technik dazu kam. Meine Freundin hatte in der 13. Klasse
noch 26 Stunden (à 45 Min). Bei mir waren es 38.
Ich würde es aber wieder so machen wollen. Es waren einfach fast nur
noch Fächer, die mich interessierten, den Rest gab es einfach nicht ;-)

Marte
 
On 10 May 22 at group /de/sci/electronics in article h8lk7htvhqp53um10009pp54q7k1jukjlq@4ax.com
<HeinzSchmitz@kra.org> (Heinz Schmitz) wrote:

Die anmutige Karla Schippe spekulierte:

Wem wolltest Du das zeigen? Ich bin schon ein halbes Jahr nach dem
Abitur kein einziges Mal mehr nach dem Abitur-Zeugnis gefragt worden.
Mit späteren Noten ging das genauso.

Nach einer kurzen \"Unterhaltung\" mit dir, stimmt\'s? :)

Richtig.
Bei Dir hätte man dagegen sofort erkannt: \"Proletende
Sonderschülerin ohne Abschluss\" und verzichtet. Nach
Deinem linkem Glauben liegt das bei Dir an den Eltern.

Ja, denn die hätten besser verhüten sollen!


Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Ich bin in Paraguay lebender Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot
 
Volker Bartheld schrieb:
Zum IBR-2 in Dubna hörte ich mal den Schwank, daß dort sich irgendwie
zwei unterkritische Massen gegenüberstünden, nur durch eine Art
rotierenden Topf mit einem Schlitz getrennt. Sobald sich die Massen
durch den Schlitz sehen konnten, startete die Kettenreaktion. Voila:
Gepulste Neutronenquelle. Auf die Sicherheits des Antriebs
angesprochen, soll ein Reaktortechniker erklärt haben, daß der Topf so
schwer sei, daß er sich auch bei Stromausfall noch eine Weile
weiterdrehen würde. Währenddessen könnte man Lösungsmöglichkeiten
ersinnen - oder sich weit genug entfernen. Schließlich sei auch das
Winkelsegment des Schlitzes vergleichsweise klein, -
Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Warum sollte man so was bauen? Ausserdem ist die Erklärung erklärungsbedürftig :)
Der Topf müsste ja eh gezielt angehalten werden.
Man kann auch einen Forschungsreaktor in den prompt-überkritischen Bereich
steuern, dann pulst er auch.
https://de.wikipedia.org/wiki/TRIGA

--
mfg Rolf Bombach
 
Hi Eric,
Minderwertigkeitskomplexes des FH Personals...
Das hat mit Komplex wenig zu tun.
Doch, es hat ganz klar mit einem Komplex zu tun, denn es geht ja meist
gar nicht um die Bedingungen, sondern um Namen und Bezeichnungen.

Na wenn das keine Bedingungen sind: Uns FHen wirft man regelmäßig vor,
dass wir ja so wenig Drittmittel einwerben würden. Klar, wir sind auch
zur Forschung berufen, neben den 18 SWS Lehrdeputat ohne Mittelbau und
ohne Doktoranden und anderweitig konstantem Mitarbeiterstab.

Kollegen, daß dann in seiner Aussage gipfelte: \"Aber wir sind doch keine
Hochschule II. Klasse!\" Ja was denn sonst?

So ist es eben.

Wer als Prof vor der Wahl steht, W2 mit 18 SWS Lehrverpflichtung oder
W3 mit 8 SWS und Promotionsrecht zu wählen, braucht keine komplexe zu
haben... Das lohnt sich für jeden einzelnen ungesehen.

Dann frage ich mich allerdings, warum diese Kollegen nicht einfach an
eine Uni gehen, sondern stattdessen an eine FH aber dort dauernd
rumjammern?

Ich jammere ja nicht. Ich unterrichte an einer Flachhochschule,
meinetwegen auch Fasthochschule. Aber wenn mir jemand kommt und
aufzeigt, dass der KOllege an der Uni schließlich jedes Jahr soviele
Millionen an Drittmittel einwerbe, dann zeig ich auch auf seine 9SWS
Lehrdeputat und die knapp 80 Leute, die diese Drittmittel beantragen und
abarbeiten.

Die Forderung nach einem Promotionsrecht für FHen finde ich ungefähr so
sinnvoll, wie die Forderung nach einem Abiturrecht für Realschulen.

Dann soll man aber auch so ehrlich sein und die Abschlüsse wieder sauber
trennen.

haben, die ein Studium an der TUM versucht haben, aber dort in den
ersten Semestern krachend gescheitert sind.

Wir haben im Gegenzug euphorische Rückmeldungen über unsere
AbsolventInnen, die im Anschluss an unser Flachhochschulstudium den
Master an der Uni machen. Die bekommen sogar das Praxissemester
erlassen, wenn ich die Gleichheit der Berichte bestätige. Deren Qualität
läge oft auf dem erwarteten Niveau einer Masterarbeit.

Ja, die FHen sind die Realschulen der Hochschullandschaft. Und das ist
nicht ehrenrührig, denn irgendwer muß diese Aufgabe übernehmen.

So in etwa...
Ich war auf der Realschule, meine Kinder sind es auch. ich kenne viele
Gymnasiasten. Es gibt wirklich kein Grund, der rechtfertigt, dass
Gymnasiallehrer besser verdienen.

Marte
 
Volker Bartheld schrieb:
Das war ja wohl der Sinn des Masterstudiums: Time to Market. Kann mir doch
niemand erzählen, daß die Wissensvermittlung inzwischen soviel effizienter
geworden ist, um Inhalte für die ein angehender Diplomphysiker
durchschnittlich zehn Semester benötigt, nun in derer fünfe
abzufrühstücken. Wenn der Markt derartiges akzeptiert, ist offenbar
grundsätzlich was faul am Studium und die Allgemeine Hochschulreife reicht
möglicherweise locker für den Job.

\"Akzeptiert\", oder fordert? Die brauchen eventuell (vorzeige-) Ings,
die nach max. 3 Wochen Einarbeitung in ein neues Topic [tm] faktenfest
mit Direktoren und Politikern mitdiskutieren. So, dass bei denen
der Eindruck entsteht, du wärst DER Experte in EMEA, mit jahrelanger
Erfahrung.

Akademiker (insbesondere solche mit Promotion) gelten außerhalb des
wissenschaftlichen Umfeldes als übermäßig anspruchsvoll, wenig
kompromißbereit und schlecht formbar.

Das ist so. Allerdings gelten sie als besonders frustrationsbeständig.

--
mfg Rolf Bombach
 
Axel Berger schrieb:
Rupert Haselbeck wrote:
Es bedarf keiner Frage

Ich antwortete auf eine Listen mit Dingen, die den Arbeitgeber nichts
angehen sollen.

Die Antworten darauf bekommt man ohnehin recht leicht

Derlei Probleme sind eher selten

Ja, aber Ralf, auf den ich antwortete hat genau sowas aufgeführt.

Natürlich, aber die Realität ist halt anders.
Als halbwegs tauglicher Personaler hat man einfach manche Dinge zu
wissen, auch wenn der Bewerber oder der Gesetzgeber meinen, das solle
nicht so sein. Und ja, das ist gut so!

MfG
Rupert
 
Alexander Schreiber schrieb:
Das ist sowieso interessant zu beobachten: Es gibt da politische Strömungen
in den USA, die alles daran setzen, das Land zu sabotieren. Erkämpfte
Rechte zurückrollen, öffentliche Schulen am besten ganz schliessen, zumindest
aber die Kinder nichtdokumentierter Immigranten ausschliessen, von
naturwissenschaftlicher Bildung weg und hin zu religionsbasiert usw.

Man fragt sich nur: Werden die von China/Russland bezahlt oder sind die
wirklich so blöd?

Einerseits: Ja, die werden von Russland bezahlt.
Andererseits: Ja, die Trumpismus-Skala betrachtend hat es noch 51% Normalos,
Tendenz fraglich.

Dritterseits frage ich mich, ob es so was wie soziale Attraktoren gibt;
also eine generelle instinktive Neigung, auf zivilisationsferne Stufen
zurückzufallen. Weltweit scheint da was in Bewegung zu sein.

Diese antizivilisatorischen Kräfte, meist rechts-aussen, national und
hot-shit-of-the-year, zeigen ja recht kongruente Richtungen:

- Entrechtung und Unterordnung der Frau
- Auch sonst ein \"klassisches Familienmodell\"
- Xenophobie in jeder Hinsicht bis hin zum \"Tod den Ungläubigen\"
- Homophobie sowie Ablehnung von allem, was \"anders\" ist
- Militante Abtreibungsgegnerschaft erwähne ich jetzt nicht, sonst
ist Axel beleidigt
- Dummhaltung des Volks, gut getarnt, wetternd gegen die \"Akademisierung\",
typischerweise durch promovierte Juristen in der Politik geäussert
- Durchaus republikanisch, aber eher nicht demokratisch, Führerstaat
- Wirre, widersprechende Überzeugungen, pro Putin aber 200%ig gegen
Kommunismus etc.
- Früher oder später, jedoch unvermeidlich, antisemitisch.

--
mfg Rolf Bombach
 
Alexander Schreiber schrieb:
Rolf Bombach <rolfnospambombach@invalid.invalid> wrote:
Eric Bruecklmeier schrieb:

Zu E-Technik an der RUB sage ich jetzt lieber nichts ;-)

\"Eine Diode kann man gar nicht falsch einbauen, da sie nur
zwei Anschlüsse hat.\" Prof. Thomas D., RUB.

Ist das eine Herausforderung?

Hat er festgestellt, nachdem eine von ihm falschrum eingebaute
Verpolschutzdiode das Gerät vor dem Einschalten geschützt hat.
Und ich es gewagt hatte, darauf hinzuweisen (nach einer Sekunde
hinschauen).
Der wahre theoretische Physiker halt. \"Ich habe es gebaut, folglich
ist es richtig. Daher kann es gar nicht sein, dass es nicht
funktioniert.\" Sein Doktorand hatte nach einem Jahr hingeschmissen.

Erratum: Nicht RUB, sondern UDE.

--
mfg Rolf Bombach
 
Am 10.05.22 um 22:40 schrieb Rolf Bombach:

Dritterseits frage ich mich, ob es so was wie soziale Attraktoren gibt;
also eine generelle instinktive Neigung, auf zivilisationsferne Stufen
zurückzufallen. Weltweit scheint da was in Bewegung zu sein.

Zunehmend mehr Menschen scheint die moderne Zivilisation mit ihrer
stetig zunehmenden Informationsfülle und Komplexität über den Kopf zu
wachsen.

Sie sehnen sich nach Einfachheit:
- Ein Diktator, eine Sekte, oder eine politische Bewegung, die ein
bequemes, einfaches Weltbild vorgeben.
- Gleichdenkende, die für stetige Bestätigung sorgen.
- Ablehnung und Hass gegenüber allem Andersartigem, um die Einfachheit
ja nicht ins Wanken zu bringen.
- Verschwörungstheorien, um abfällig auf jeden Zweifler herab blicken zu
können - der ist ja klar von DENEN konditioniert!
- Ein stupider Job (oder besser noch Sozialhilfe), welche keine
anstrengende Ausbildung erfordern.
- Ein paar vernachlässigte Kinder zur Aufbesserung des sonst doch arg
spärlichen Einkommens.
- Eine Frau, die sich \"traditionell\" um Haushalt, Sex und Kinder kümmert
und ansonsten keine Ansprüche stellt.
- Dazu noch ausreichend Alkohol und Zigaretten, ist doch toll!

Ein großer Treiber dieser Tendenzen sind IMO auch die sozialen
Netzwerke, deren Algorithmen gezielt anfällige Kandidaten zusammenführen
und möglichst reißerische Beiträge pushen, um die Werbeumsätze zu
maximieren.
 
Am 10.05.2022 um 21:44 schrieb Marte Schwarz:
Hi Eric,
Minderwertigkeitskomplexes des FH Personals...
Das hat mit Komplex wenig zu tun.
Doch, es hat ganz klar mit einem Komplex zu tun, denn es geht ja meist
gar nicht um die Bedingungen, sondern um Namen und Bezeichnungen.

Na wenn das keine Bedingungen sind: Uns FHen wirft man regelmäßig vor,
dass wir ja so wenig Drittmittel einwerben würden. Klar, wir sind auch
zur Forschung berufen, neben den 18 SWS Lehrdeputat ohne Mittelbau und
ohne Doktoranden und anderweitig konstantem Mitarbeiterstab.

Wenn Kollegen in Ihrer EMail Signatur nur \"University of blabla\" tragen,
obwohl sie praktisch keinen Auslandskontakt haben.

Wenn sich ein Interviewpartner mit \"von der Fronkfurt University of bla\"
ankündigen läßt.

Wenn man auf Taschen \"University (ganz klein) of bla - Munich\" drucken läßt.

Wenn man alle paar Jahre den Laden umbenennt und am Tag der Umbenennung
noch dem Hausmeister rausschickt um das \"FH\" zu überkleben.

Dann bringt all das keinen einzigen MA im Mittelbau und senkt keine
einzige Deputatsstunde, sondern ist einzig dem Minderwertigkeitskomplex
geschuldet....

Kollegen, daß dann in seiner Aussage gipfelte: \"Aber wir sind doch
keine Hochschule II. Klasse!\" Ja was denn sonst?

So ist es eben.

Wer als Prof vor der Wahl steht, W2 mit 18 SWS Lehrverpflichtung oder
W3 mit 8 SWS und Promotionsrecht zu wählen, braucht keine komplexe zu
haben... Das lohnt sich für jeden einzelnen ungesehen.

Dann frage ich mich allerdings, warum diese Kollegen nicht einfach an
eine Uni gehen, sondern stattdessen an eine FH aber dort dauernd
rumjammern?

Ich jammere ja nicht. Ich unterrichte an einer Flachhochschule,
meinetwegen auch Fasthochschule. Aber wenn mir jemand kommt und
aufzeigt, dass der KOllege an der Uni schließlich jedes Jahr soviele
Millionen an Drittmittel einwerbe, dann zeig ich auch auf seine 9SWS
Lehrdeputat und die knapp 80 Leute, die diese Drittmittel beantragen und
abarbeiten.

Die Forderung nach einem Promotionsrecht für FHen finde ich ungefähr
so sinnvoll, wie die Forderung nach einem Abiturrecht für Realschulen.

Dann soll man aber auch so ehrlich sein und die Abschlüsse wieder sauber
trennen.

Man hätte diese Sauce Bolognese nie einführen dürfen. Die Verwässerung
der Bezeichnungen ging übrigens (komplexgetrieben) von den FHen aus:

Zuerst Ing. grad. geht gar nicht, das muß ein Dipl. Ing. sein.

OK, dann schreibt ihr halt (FH) dahinter -> geht gar nicht! Jahrelanger
\"Kampf\", um das FH weglassen zu dürfen. Ja mei, hat sich die TU halt ein
(Univ.) dahinter geschrieben... Mist wieder nix.

haben, die ein Studium an der TUM versucht haben, aber dort in den
ersten Semestern krachend gescheitert sind.

Wir haben im Gegenzug euphorische Rückmeldungen über unsere
AbsolventInnen, die im Anschluss an unser Flachhochschulstudium den
Master an der Uni machen. Die bekommen sogar das Praxissemester
erlassen, wenn ich die Gleichheit der Berichte bestätige. Deren Qualität
läge oft auf dem erwarteten Niveau einer Masterarbeit.

Ja, die FHen sind die Realschulen der Hochschullandschaft. Und das ist
nicht ehrenrührig, denn irgendwer muß diese Aufgabe übernehmen.

So in etwa...
Ich war auf der Realschule, meine Kinder sind es auch.
BTDT

Es gibt wirklich kein Grund, der rechtfertigt, dass
Gymnasiallehrer besser verdienen.

Dann müssen die Forderungen aber anders formuliert werden. Mit
Umbenennungen und schönen Worthülsen ist genau gar nix erreicht.

Da hilft auch keine University of Irgendwas....
 
On Tue, 10 May 2022 21:11:15 +0200, Rolf Bombach wrote:
Volker Bartheld schrieb:
Zum IBR-2 in Dubna hörte ich mal den Schwank, daß dort sich irgendwie
zwei unterkritische Massen gegenüberstünden, nur durch eine Art
rotierenden Topf mit einem Schlitz getrennt.
Warum sollte man so was bauen?

Warum sollte man einen Kernreaktor mit positivem Dampfblasenkoeffizient
bauen? Oder einen Bierhut?

> Ausserdem ist die Erklärung erklärungsbedürftig :)

Welche?

> Der Topf müsste ja eh gezielt angehalten werden.

Weil er nach Stromausfall reibungsfrei bis in alle Ewigkeit weiterrotiert
und - falls die Ewigkeit vorbei und die Hölle zugefroren ist - der Schlitz
niemals exakt zwischen den beiden unterkritischen Massen zum Stehen kommt?

Man kann auch einen Forschungsreaktor in den prompt-überkritischen Bereich
steuern, dann pulst er auch.
https://de.wikipedia.org/wiki/TRIGA

Das scheint mir regelungstechnisch aussichtsreicher, als ein
Schraubendreher:

https://www.youtube.com/watch?v=VE8FnsnWz48

.... oder Gummihandschuhe:

https://www.youtube.com/watch?v=s5HX_ALalnk

Volker
 
On Tue, 10 May 2022 17:00:05 +0200, Rupert Haselbeck wrote:
Axel Berger schrieb:
Ralf Kiefer wrote:
Ansonsten geht es einen Arbeitgeber nichts an,
Für den Arbeitgeber [...] macht manches aber schon einen Unterschied:
Sportarten mit deutlich erhöhter Verletzungshäufigkeit. Ein abends
spätwerdendes Freizeitleben gegen gutes Ausgeschlafensein.
Das erkennt man in der Tat meist schon vor der Unterschrift. Man fragt
nicht nach sowas
Übergewicht und Rauchen mit deren Einfluß auf die Leistungsfähigkeit.
Das sieht man im Vorstellungsgespräch. Es bedarf keiner Frage
Kinder, die krank werden können und Arbeitsausfall bewirken.
Kinder sind unterm Strich positiv zu bewerten. Sie lasen eine Tendenz zu
stabilem Verhalten vermuten.
Mehrere Mutterschaftsurlaube in Folge mit später folgender Kündigung,
während denen die Stelle nicht neu besetzt werden darf.
Das ist naturgegeben und inzwischen weitgehend als unvermeidbar eingepreist
Promiskuität und die sich daraus ergebende Infektionswahrscheinlichkeit
plus soziale Proble, die die Arbeitsfähigkeit belasten können.
Derlei Probleme sind eher selten

Ich bin mir momentan nicht ganz sicher, ob mein Ironiedetektor dejustiert
ist. Falls er aber korrekt funktioniert und Axel tatsächlich das meint,
was er sagt, hoffe ich sehr, er hat keine Personalverantwortung. Denn
seine Firma wäre kein Arbeitgeber, sondern ein KZ.

Volker
 
On Wed, 11 May 2022 00:37:10 +0200, Hergen Lehmann wrote:
Am 10.05.22 um 22:40 schrieb Rolf Bombach:
Dritterseits frage ich mich, ob es so was wie soziale Attraktoren gibt;
also eine generelle instinktive Neigung, auf zivilisationsferne Stufen
zurückzufallen. Weltweit scheint da was in Bewegung zu sein.
Zunehmend mehr Menschen scheint die moderne Zivilisation mit ihrer stetig
zunehmenden Informationsfülle und Komplexität über den Kopf zu wachsen.
Sie sehnen sich nach Einfachheit [...]

Vielleicht mag auch ein wachsender Teil der Bevölkerung nicht die
allgegenwärtige Panikmache, Bemutterung, Bevormundung, Regulierung,
Entmündigung, Beschränkung und Überwachung. Aus permanenter Frustration
entwickeln gar merkwürdige Übersprungreaktionen. Ich kämpfe z. B. auch
täglich mit dem Verlangen, das Mopped aus der Garage zu ziehen und Angst
und Schrecken über München zu bringen.

Volker
 
On Tue, 10 May 2022 21:44:42 +0200, Rolf Bombach wrote:
Volker Bartheld schrieb:
Das war ja wohl der Sinn des Masterstudiums: Time to Market. Kann mir doch
niemand erzählen, daß die Wissensvermittlung inzwischen soviel effizienter
geworden ist, um Inhalte für die ein angehender Diplomphysiker
durchschnittlich zehn Semester benötigt, nun in derer fünfe
abzufrühstücken. Wenn der Markt derartiges akzeptiert, ist offenbar
grundsätzlich was faul am Studium und die Allgemeine Hochschulreife reicht
möglicherweise locker für den Job.
\"Akzeptiert\", oder fordert?

Das kann ich nicht beurteilen. Die Formulierung war Bestandteil der
philantropischen 5 Minuten, zu denen ich mich täglich zwinge.

Die brauchen eventuell (vorzeige-) Ings, die nach max. 3 Wochen
Einarbeitung in ein neues Topic [tm] faktenfest mit Direktoren und
Politikern mitdiskutieren.

Das ist leicht. Dazu sollte man BWL studieren, evtl. den Project Management
Professional am PMI machen und den Ing. allerhöchstens im Zweitstudium bis
zum Vordiplom.

Seit acht Jahren unerreicht: https://www.youtube.com/watch?v=BKorP55Aqvg

Akademiker (insbesondere solche mit Promotion) gelten außerhalb des
wissenschaftlichen Umfeldes als übermäßig anspruchsvoll, wenig
kompromißbereit und schlecht formbar.
Das ist so. Allerdings gelten sie als besonders frustrationsbeständig.

Aber nur, wenn sie lange genug Gremienarbeit in einer Forschungskooperative
geleistet haben. Übrigens sollst Du bitte das Fremdwort \"Resilienz\"
benutzen.

Volker
 
On Wed, 11 May 2022 00:37:10 +0200, Hergen Lehmann wrote:
Am 10.05.22 um 22:40 schrieb Rolf Bombach:
Dritterseits frage ich mich, ob es so was wie soziale Attraktoren gibt;
also eine generelle instinktive Neigung, auf zivilisationsferne Stufen
zurückzufallen. Weltweit scheint da was in Bewegung zu sein.
Zunehmend mehr Menschen scheint die moderne Zivilisation mit ihrer stetig
zunehmenden Informationsfülle und Komplexität über den Kopf zu wachsen.
Sie sehnen sich nach Einfachheit [...]

Vielleicht mag auch ein wachsender Teil der Bevölkerung nicht die
allgegenwärtige Panikmache, Bemutterung, Bevormundung, Regulierung,
Entmündigung, Beschränkung und Überwachung. Aus permanenter Frustration
entwickeln sich gar merkwürdige Übersprungreaktionen. Ich kämpfe z. B.
auch täglich mit dem Verlangen, das Mopped aus der Garage zu ziehen und
Angst und Schrecken über München zu bringen.

Volker
 

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